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Dies ist ein Archiv, die aktuelle Website ist www.psb24-laufteam.de.

Berichte & Ergebnisse 2019

Dreizehn

Beitrag von Ralf Milke.

Aller Guten Dinge sind 13. Sagt man nicht so? Also standen die Sterne gut für unseren diesjährigen 13. Meister Aller Klassen am 8.5. (Quersumme?). Etwas haklig war die Terminkollision mit den Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften der Langstaffeln am selben Tag auf demselben Sportgelände des TSV Guts Muths in Moabit, aber das ließ sich arrangieren. Das Meisterschaftsprogramm sollte kurz vor 19 Uhr beendet sein, und um kurz nach 19:13 startete dann tatsächlich die letzte 13x1000-Staffel, entschuldigung: 3x1000.

Wir hatten die beiden ausgeschriebenen Zeitläufe auf einen einzigen Start zusammengezogen, und das erwies sich letztlich als ganz richtig. Denn das Meldeaufkommen war in diesem Jahr unerwartet niedrig, nur 14 Meldungen gab es, davon nur 12 Läufer wirklich am Start, wir bleiben beim Mittelwert.

Die Wettervorhersage der FU-Spezialisten aus Dahlem wanderte in den letzten drei Tagen immer auf und ab. Mal freundlich, dann Regen ab Nachmittag, dann wieder freundlich mit Regen erst in der Nacht, und am achten Mai war es mittags unerwartet 19 Grad warm. Ohne vorhergehende Anpassung eigentlich schon zu warm. Am späten Nachmittag kamen immer wieder Wolkenfelder vorübergezogen, begleitet von scharf auffrischendem Wind im 20-Minuten-Takt. Und pünktlich zum Start begann es zu den kühlen Windböen zu nieseln. Egal!

Denn alles hatte mal wieder ohne große Absprache geklappt. Wir hatten Rundenzähler, die gleichzeitig Anfeuerer waren, wir hatten mit TSV Guts Muths und BLV eine lockere Lösung hingekriegt, Carsten hat sein rollendes Wettkampfbüro mit eigens programmierter MAK-Auswertung neben dem BLV-Tisch aufgebaut, ich hatte am Nachmittag noch die T-Shirts und Preise von unserem Sponsor Long Distance Laufladen abholen können, und alle Renner rannten.

Und was für ein erlesenes Feld. Unter den vier Läuferinnen ragte eine hervor, oder eigentlich muss man sagen, sie ragte irgendwo unten durch, die grandiose Sigrid Eichner aus Berlin-Friedrichshagen. Seit den 80ern hat sie weit über 2000 Marathon- und Ultramarathonläufe absolviert, und hat den MAK als einen ihrer Trittsteine auf dem Weg zum nächsten 100-Meilen-Mauerweglauf im August eingebaut. Mit 79 will man die gute Form nicht ungenutzt liegen lassen. Bei den Männern waren mit Lothar Bathe und Bernd Buttgereit die Plätze zwei und drei der ewigen MAK-Bestenliste am Start, die einzigen beiden, die haarscharf hinter Rekordsieger Klaus Goldammer jemals die altersbereinigte 30-Minuten-Schallmauer unterboten hatten, dazu mit Horst Kyborg ein Deutscher Meister der M70.

Sigrid war mit 1:12 am längsten auf der Strecke, aber dann konnte schon gleich die Siegerehrung losgehen. Die Tageschnellsten bekamen High-Tec-Müesli als Trostpreis, denn sie durften auf ihren 25 Runden ja nur die kürzeste Zeit auf der Wettkampfbahn zubringen. Die Trostpreise gingen an Sylvia Hofmann-Pfaff und Frederic Georges. Die Meisterin Aller Klassen wurde tatsächlich Sigrid Eichner in 39:32. Bei den Männern wurde Lothar Bathe seiner Favoritenrolle gerecht, und gewann den Meistertitel zum vierten Mal in 30:49, mit Bernd Buttgereit und Horst Kyborg auf den Medaillenplätzen. Ergebnisliste auf: https://www.psb24-laufteam.de/content.yaws/veranstaltungen/meisterallerklassen/#contenta

Zum 13. Mal Meister Aller Klassen. Berlins kleinster Volkslauf, aber welches Event! Wir haben zwei Sieger Funktions-T-Shirts mit individueller Bedruckung ausgegeben, sechs Laufshop-Einkaufsgutscheine für insgesamt 120 Euro, zwei Super-Funktions-Müeslis für 16 Euro, bei Startgeldeinnahmen von insgesamt Fuffzich, und das auf einer der schönsten Laufbahnen Berlins. Trotzdem Überschuss für die Abteilungskasse! Das soll uns mal einer nachmachen.

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Franzosenlauf ohne Franzosen

Beitrag von Rainer Falkenberg.

Ergebnisse geordnet nach Zeit
Name, VornameNettozeitPlatzAK
Papenbrock, Karsten02:00:2743M55
Lewanzik, Günter02:03:243M65
Kretschmer, Manfred02:07:361M70
Auerbach, Christian02:11:32156M50
Blankenfeld, Frank02:12:41168M50
Pfaff-Hofmann, Sylvia02:13:2420W50
Falkenberg, Rainer02:13:47149M35
Pempe, Alina02:14:0124W35
Suhr, Svenja02:34:1670WHK
Suhr, Ruth02:34:173W65

Ja, was ist denn das? Die "25km de Berlin" ohne unseren Frédéric? Die Gelbhemden waren trotzdem gut vertreten, fast wie in Paris! Kreuz und quer verteilt konnten einige dieser Rebellen auf dem Gelände des Olympiastadions gesichtet werden. Aufgrund des schönen Wetters waren alle gut gelaunt, wie sich beim zufälligen Zusammentreffen im Startbereich zeigte. Christian, Frank, Sylvia, Ruth, Svenja, Karsten, Alina und meinereiner gingen dann gemeinsam in den Startblock. Glücklicherweise war meine letzte Teilnahme schon einige Jahre her und ich hatte nur noch diffuse Erinnerungen an den drohenden Anstieg mit generellem Gegenwind ab dem Lietzensee. Sowieso ging es nach dem Startschuß erst einmal bergab Richtung Brandenburger Tor immer geradeaus und weiter geradeaus und noch weiter geradeaus ... Wendepunkt war am Gendarmenmarkt und dann ging es über die Leipziger Straße Richtung Potsdamer Platz. Am Potsdamer Platz winkte dann Berti von den Ron Hill'ern und auch auf der nachfolgenden Strecke wurden Happi sowie Werner mit Anhang gesichtet. Habe ich jemanden vergessen? Danke für's Anfeuern. Über den Kemperplatz ging es entlang des Tiergartens zum Wittenbergplatz. Nach dem Kurfürstendamm kam der bekannte Schlenker zur Kantstraße und wir erreichten die 20km-Marke am Lietzensee. Mittlerweile zeigte sich die Sonne in Hochform und ich fragte mich, wie es wohl den zahlreichen Läufern ergeht, die in oftmals schwarzen langen Laufklamotten und teilweise mit Jacke auf der Strecke sind. Nach dem ersten genußvollen Anstieg erreichten wir die Halbmarathonmarke am Theodor-Heuss-Platz. Ab hier ging es recht schnell zurück und ruckzuck waren wir am Olympiastadion und drehten dann die Dreiviertelrunde auf der 400m-Bahn ins Ziel. Manfred und Günter bleiben in diesem Bericht leider unerwähnt, Grund: Zu hohes Tempo. Manfred hat den 1. Platz in der Altersklasse M70 belegt! Ruth und Günter haben jeweils den 3. Platz in der jeweiligen Altersklasse erreicht. Folgendes kann meinerseits festgestellt werden:

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Saupreißn...

Beitrag von Rainer Falkenberg.

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Ergebnisse
Platz Ges.NameAKPlatz AKZeit
59Papenbrock, KarstenM55111:11:59
78Falkenberg, RainerM3581:14:55
93Pempe, AlinaW3521:17:38
95Krause, PatrickM3051:17:56
145Lang, FlorianM35131:27:56
160Suhr, RuthW6511:33:15

... dachte sich unsere Ruth wahrscheinlich, spätestens auf der zweiten preußischen Meile der diesjährigen Lichtenrader Massenlaufveranstaltung. Für den ersten Platz in der Altersklasse W65 (und 20 Punkte!) hat es bei Ihr allemal gereicht! Der fünfte Lauf der Berlin-Cup Serie fand in diesem Jahr weder um die Temperaturen um die 30 °C noch bei Regen statt. Das hat sich schon etwas verdächtig angefühlt. Die zwei preußischen Meilen mit Hügelchen sind ein Leckerbissen für jeden Läufer. Es gibt sicherlich wenige, die nicht nach dem jeweiligen Scheitelpunkt ein kleines "Halleluja" jauchzten. So waren diesmal unter den Läufern auch ­­­­­Ruth, Alina, Karsten, Patrick, Florian und meine Wenigkeit, die die Strecke gemeinsam unter die Füße nahmen. Karsten, Du warst (mal wieder) der schnellste von uns und bist mit 1:11:59 durchs Ziel. Das ist ein Schnitt von 4:48 min/km. Nach den 25km von Berlin, bei denen 27 Sekunden zuviel auf der Uhr waren, hat dieses Mal scheinbar alles geklappt. Das muß dann wohl damals ein Meßfehler des Veranstalters gewesen sein. Leute, erholt Euch gut, am Mittwoch ist schon wieder Steglitzer Volkslauf...

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Über sieben Brücken

Beitrag von Rainer Falkenberg.

Ergebnisse
Ges. PlazierungNameAKAK PlazierungErgebnis
9Georges, FredericM45121:14
94Krause, PatrickM301026:35
97Auerbach, ChristianM501626:50
103Papenbrock, KarstenM551227:14
114Falkenberg, RainerM351427:45
126Pempe, AlinaW35328:22
184Lang, FlorianM301832:27
190Suhr, RuthW65132:56

Oder stellenweise eben auch "unter" sieben Brücken ging es beim Steglitzer Volkslauf der LG Süd am Teltowkanal entlang. Eigentlich waren es sogar acht Brückenquerungen! Aufgrund der Sperrung des Uferweges am Klinikum Steglitz kamen also insgesamt 269 Teilnehmer in den Genuß dieses bunten Brückenpotpourris. An der Brücke Königsberger Straße hatten die Veranstalter dieses Jahr eine besondere Überraschung: Die Läufer auf der Rückreise mußten durch die Läufer fädeln, die noch auf dem Weg zum Wendepunkt waren. Eine richtig schöne Acht. Und jetzt mal bitte auf die Ergebnisliste geschaut: Patrick Krause hat irgendwann nach km 2 den Blinker links gesetzt und fast alle überholt. Frederic ist in der ersten Verfolgergruppe gelaufen und hat den neunten Platz belegt. Das war ein Schnitt von 3:32 min/km... Danach kommt bereits Patrick! In der jeweiligen Altersklasse belegten Frederic und Ruth den ersten Platz, Alina erreichte den dritten Platz - die Punktekasse des Berlin-Cup klingelt! Danach ging es noch auf ein Getränk ins Vereinslokal. Nächste Station: Die Hohenschönhausener Gartenparty.

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Kopenhagen im Jubel

Beitrag von Ralf Milke.

Bericht von HORST MATZNICK

Natürlich sind jetzt viele (und auch ich) gespannt auf meinen Bericht vom 40. Jubiläums-Kopenhagen-Marathon am 19. Mai 2019, den ich ja schon im Dezember 2018 angekündigt hatte. Doch wer mich kennt, wird wissen, dass ich fast nie gleich mit der Tür ins Haus falle, sondern stets etwas aushole, um von einer Kurzreise eben auch ein bisschen Erlebnisbezogenheit zu vermitteln. Wer Kopenhagen nur besucht, um dort ausschließlich an einem sportlichen Ereignis teilzunehmen, ist falsch dran. Die Stadt bietet so viel, dass ich hier Seiten füllen könnte. Die Kurzfassung muss reichen.

Kopenhagen zu erreichen ist vergleichbar mit einer Autofahrt quer durch Berlin, sagen wir von Zehlendorf nach Köpenick: eine Stunde. Die Stunde benötigt der Flieger ebenso. Also ist die dänische Hauptstadt quasi ein naheliegender Nachbar. Und dem geht es gut. Die Meinung der Dänen ist ohnehin von hoher Wertschätzung der eigenen Glückseligkeit. Die Norweger sind darin gleichauf. Zwei skandinavische Staaten als jeweils Nr. 1 im Atlas der Wohlfühlländer. Das merkt der Zugereiste. Wenn auch die Fußgängerpassage den ausgestiegenen Passagieren aus dem Billigfliegerbereich endlos vorkommt, so ist die Metro-Fahrt Flughafen-City in nur 20 Minuten der Ausgleich. Ohne langes Suchen und Fragen finden wir unsere Bleibe, das Kong Arthur Hotel. Richtig nett, bezahlbar, allerdings ohne Frühstück (Zubuchung p. P. 190 DKr = etwa 25 ¤). Das lassen wir lieber. Der kleine Bäcker in der Nähe macht es für 8 ¤ und lecker dazu.

Warum sind wir hier? Ach, ja, morgen ist Marathontag und die Teilnahme ist nur mit der zugeteilten und abholungsbereiten StartNr. möglich. Wie anderswo ebenso. Die 3 km zur Expo mit StartNr.ausgabe machen wir bei Sonnenschein im behaglichen Seightseeing-Schritt. Wer ist wir? Natürlich Uta, meine allerbeste Frau, die ich stets auf ihren Reisen begleiten darf. Dass da jetzt zufälligerweise ein Marathon eingeschlossen war, ist von vorn herein volle Absicht gewesen, fehlte mir doch der letztjährige Berliner an allen Ecken und Kanten. Seitdem hatte ich fast vergessen, wie lange ein solcher Lauf im fortgeschrittenen Alter dauern könnte. Gleichwohl, der Trainingseffekt ist nicht mehr der von einstmals und der Wettkampf-Ehrgeiz ist schon längst Geschichte. Heute geht es nur noch darum, dabei zu sein, gut anzukommen und das schöne Gefühl beim Erreichen bestimmter Zwischenmarken und vor allem beim Überqueren des Zielstrichs etwas geleistet zu haben. So gesehen: die Konkurrenz freut sich.

Kopenhagen ist längst Marathon geeignet. Mit der Rekordteilnehmerzahl von 13.500 ist das keine Kleinveranstaltung mehr, wenngleich die absolute Top-Weltspitze hier nicht am Start ist. Auf der Rückseite der StartNr befindet sich der Zeitnahme-Responder, sehr angenehm, kein Gefummle an den Schnürsenkeln. Die Stadt boomt schon jetzt im Frühjahr mit erneut gewachsenen Touristenzahlen. Und bei dieser Fülle bleibt die Stimmung nicht aus. Obwohl die Rennstrecke ordentlich markiert ist, kann man sich den Kurs kaum einprägen, weil es trotz längerer Geradeaus-Strecken recht eckig zuging. Km 1,5 – 13 + 29 – 41 waren identisch. Km 14 – 28, also ein Drittel des Marathons, entfernten sich vom direkten Stadtkern. Die Innenstadt war der Hingucker und die Hauptstadt-Dänen sind ein begeisterndes Publikum. Die Südländer des Nordens. Doch halt, es ist noch nicht Sonntag. Als der in der Frühe nahte, gab es keinerlei Nervosität. Die jahrzehntelange Erfahrung ist eine Sache, die man nicht lernen kann. Rechtzeitig aufstehen, ein bisschen Kraftfutter (für Teilnehmer *innen) und dann nichts wie ab zum Startgebiet. 3,3 km zu Fuß, im Startgebiet gut und gerne noch einige hundert Meter dazu, erst dann sind die Kleiderablagestellen erreicht. Der Start-/Zielbereich nennt sich Islands Brygge, eine langgezogene Straße, die auf dem zugeschütteten früheren Fischerei-Viertel liegt. Heute ist daraus ein völlig neu gestaltetes Stadtgebiet mit wunderbarer Architektur entstanden.

Start dortselbst um 09.30 Uhr. Keine Hektik, kein Gedränge, keine Blocks, man reiht sich selbst ein und das klappt alles bestens. Fest vorgenommen: langsam, gleichmäßig, gesund ankommen, Zeit unwichtig. So mein Credo. Hat geklappt – bis km 30. Dann tat`s weh, jeder Schritt des rechten Fußes war brutal. Die Außenseite des Fußes brannte, so als hätte ich einen entzündeten Fersensporn. So etwas Ähnliches wird es wohl sein. Der Orthopäde bekommt Kundschaft. Trotz Schmerz – nicht ankommen war noch niemals meine Sache. Drum bin ich auf den letzten 12 km bei inzwischen mehr als 25° C und knalliger Sonne zwar regelrecht „eingegangen“, aber die 4:57:36 kurz vor der Schmerzobergrenze bedeuteten letztlich doch Erfolg: Platz 4 der AK M 75 (von 26, aber Ältester der Gruppe). Soll mir keiner kommen, von wegen zu schnell angegangen. Haha. ½-M: 2:13, sagt wohl alles. Ankommen, das war`s. Die Medaille zur 40. Ausgabe des Kopenhagen-Marathons hing um meinen Hals. Zur Extra-Belohnung hätte man in das schwimmende Schwimmbad mit 12° Wassertemperatur eintauchen können (was einige taten), aber ich bleibe wohl besser ein Warmduscher. Nr. 67 der Königsklasse ist abgehakt. Für jeden gnadenvoll beendeten Marathon bin ich dankbar. Kopenhagen war so einer. Berlin wird am 29.09.2019 kommen, aber danach? Drei weitere Tage samt Radeln und Kultur hoch drei konnte beginnen. Wir durchquerten die Stadt im Schnittmusterstil und konnten uns nicht sattsehen an der gelungenen Stadtstruktur aus viel Alt, ergänzt durch Zeitgenössisches: Oper, Theater, der „schwarze Diamant“- die Bibliothek. Und für einen Tag extra dann die Radeltour (35 km) nach Humlebaek/HälsingØr. Das dortige Zauberwort heißt „Louisiana“. Es ist das Museum für zeitgenössische Kunst. Dies erneut zu sehen und zu erleben, ließ unseren heftigen Gewitterregen und durchgeweichte Kleidung gänzlich vergessen. Mit dem Zug ging es zurück. Und wie gesagt: Kopenhagen – Berlin 1 Std. 5 Minuten. SXF – Krumme Lanke (Bus und U-Bahn 1 Std. 1:20 Min.). Ansonsten Taxi 58 ¤ in 45 Minuten, mitnichten, das Taschengeld wurde nicht angefasst.

Horst

Ach, die Medaille kann sich sehen lassen. Fotos gibt es auch, vielleicht später

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Kein Tag wie jeder andere - der 46. Berlin-Marathon am 29. September 2019

Beitrag von Ralf Milke.

BERICHT VON HORST MATZNICK

Wenn 46.983 läuferisch sehr aktive Menschen zusammenkommen, dann steht da eine geballte Ladung Gleichgesinnter auf einem begrenzten Fleck, der nicht ohne Nachwirkungen bleiben kann. Vielleicht übertrieben, doch der vorgenannte Event dürfte zweifellos eines der markantesten Merkmale deutscher Sportgeschichte sein. Schon der Ort Berlin mit seinen inzwischen leicht vergangenen, aber niemals vergessenen politischen Ereignissen ist ein Anziehungspunkt. Und wenn dazu städtische Sehenswürdigkeiten zum glanzvollen Rahmen einer populären Laufveranstaltung zählen, dann ist das kein Zufall, dass sich viele danach drängeln, gerade hier dabei zu sein. Sportlich gesehen ist Berlin geradezu die Hochburg von Marathon Bestleistungen, sprich eine Vielzahl von Weltrekorden.

Selbst aus meinem Gesichtsfeld hat sich eine größere Zahl von Mitstreitern eingefunden, die nicht davon lassen können, 42,195 km binnen einer Sollzeit von max. 6 Stunden (mit Toleranz darüber) zu bewältigen, weil jede Teilnahme zugleich Gesprächsstoff, ja, Unterhaltung bietet, wie sie im normalen Alltagsablauf nicht zu finden sein werden. Niemand ist dabei ohne Vorbereitung. Wochen, Monate vorher wird der Fitnessstand aufgepeppt. Leider tritt auch so manche Enttäuschung ein, wenn Verletzungen oder gar ernsthafte Erkrankungen eintreten. Die will und braucht keine (r). So gesehen ist das Thema Gesundheit in der Läufer*innen-Szene allgegenwärtig. Wer am Start steht, muss gesund sein, sonst Finger weg von der Königsdisziplin. Das gilt für alle Teilnehmer gleich Inline-Skatern (5081), wie Läufern und Läuferinnen. Ausnahmen (natürlich bezogen auf die jeweilige Behinderung) bestehen für die Handicap-Sportler mit ihren Rennmaschinen (Wheelchairs (69), Handbiker (160)! Die hier erwähnten Gruppen starten zu unterschiedlichen Zeiten, weil sie untereinander nicht vergleichbar sind, dennoch dieselbe Distanz gewählt haben, beim Zusammentreffen aber ein völlig falsches Bild liefern würden.

Peng, um kurz vor 09.00 Uhr ging es für die Fahrer los, um 09.15 Uhr erfolgte der Startschuss für die üppige Meute der sich gut 800 m hinziehenden Startgruppen. Das Brandenburger Tor im Rücken, in Sichtweite der Gold-Else (Siegessäule) ging es auf die breiten Pisten der Straße des 17. Juni auf relativ flachem Terrain. Ohne erstklassige Organisation wäre eine derartige Riesenveranstaltung nicht hinzukriegen. Schnell ergießt sich der stilisierte Bandwurm der dahin eilenden Wettkämpfer*innen in die weiterfolgenden Straßen. Vom Tiergarten geht es in die Ortsteile Charlottenburg, Moabit, gestreift wird das Regierungsviertel und schwupp, ist man in Mitte, denn alsbald erscheint der markante Fernsehturm am Alex zur Rechten. An der „Grenze“ nach Kreuzberg spricht niemand mehr von Ost und West, nein, das ist Berlin. Und wer das noch immer nicht weiß, unbedingt aufschreiben und merken! Und weiter, über den Kotti (eigentlich mit C, hier aber Kottbusser Tor und Damm) zum Hermannplatz (Neukölln/Kreuzberg) geht es endlos geradeaus nach Schöneberg. Ersehnt kommt Halbzeit (21,1 km). Von nun an geht es bergab, rede ich mir ein – meist folgt etwas anderes. Während die „Einlauf-Phase“ der ersten Hälfte vom Idealwetter für den Marathon begleitet wurde (15/16 ° C), änderte sich das ab km 23 schlagartig. Zunächst setzte leichter, später stärkerer Regen ein, erschwerte allerdings kaum das Renngeschehen. Zuvor war bereits Schöneberg fast passiert, wo mir das Glück widerfuhr, vom Großteil meiner Familie begeisternde Aufmunterungen zu erhalten. Die nächsten zwei km bis zum besagten Regenbeginn schwebte ich wie in früheren Zeiten über den Asphalt. Das tat gut. Nicht vergessen, die unzähligen Bands, Trommler und andere Radau- und Stimmungsmacher. Das ging ins Blut und heizte mächtig ein. Und wem am Innsbrucker Platz unter der Brückenunterquerung beim brachialen BUMM-BUMM, BUMM-BUMM kein Gänsehautschauer über den Rücken lief, der muss woanders gelaufen sein.

Nach Steglitz streiften die Läufer*innen das vermeintlich stille Dahlem, ja, denkste, dort wo der „Wilde Eber“ haust, da steppt der Bär beim Marathon - wenn die Sonne scheint. Jetzt aber goss es richtig und die sonst anwesenden Massen hatten sich mit Ausnahme eines Restvolks in nahe gelegene Cafe`s oder zum heimischen Fernsehsessel verkrümelt. Bald nach der Kehre am Roseneck kam km 30 in Sicht und der Hoffnungsstrahl der Erleichterung kehrte ein. Von hier an kann es jeder schaffen, vorausgesetzt, der „Mann mit dem Hammer“ steht nicht im Wege. Marathon beginnt bekanntlich immer erst jenseits der 30. Schon folgt der „schlimmste Anstieg“ (vom Autofahrer kaum wahrgenommen) zur Stadtautobahn überquerenden Hohenzollerndammbrücke. Ein echter in die Knie gehender Schleicher, der allerdings Rehabilitierung erfährt auf leicht abschüssiger Drift zum Fehrbelliner Platz. Ein leichter Seufzer schafft Erleichterung, weil die Flaniermeile Ku`damm/Tauentzien nicht mehr weit ist. Und was sich da am Renntag abgespielt, ist einfach toll. Fast wie auf dem Jahrmarkt, ein (ich nenn`s mal respektlos) Servicepunkt neben dem anderen, wohlgemerkt in Abständen von 100 m, wobei sich die Stimmung von einem zum anderen Punkt überträgt. Man taumelt förmlich vorbei.

Km 35. Erst jetzt beginnt der wahre Marathon, weil der Körper sich mit allen Minuspunkten meldet, die er nur mobilisieren kann. Hach, denke ich, der kann mich mal, ich habe eine gute Kondition, und in dieser Laune übersieht man das versteckt lauernde(diesmal) kleine Kerlchen mit dem Hammer, das es auf meine Beinmuskulatur abgesehen hat. Aua, ein Krampf naht. Wade an Gehirn, Tempo rausnehmen, vielleicht ein paar Schritte gehen und ordentlich dehnen. Mache ich doch sofort. Es scheint zu helfen. Diejenigen, die den bösen Wichtel gänzlich ignorieren, bekommen schnell härtere Bandagen angelegt. Invalidität ist noch nicht das ganz richtige Wort, aber Kampfwanderer, ab km 35 schon ziemlich häufig, gehören nicht mehr so richtig zu denen , die durch das Tal der Leiden gehen. Sie vermindern den Schmerz, den andere Läufer*innen in Kauf nehmen, um 10 Minuten, manchmal mehr gut zu machen. Wo fängt das Heldentum an, wer erhält die Auszeichnung und wem wird sie versagt? An dieser Stelle eine derart diffizile Frage zu stellen, ist schlicht weg verboten. Das Rennen dauert noch immer an, wenngleich die Spitze, die 3 Stunden-Flitzer und auch die noch unter 4 Stunden gebliebenen, die verdiente Medaille schon um den Hals hängen haben.

Vom Potsdamer Platz zum Vorzeigeplatz Gendarmenmarkt lebt die Hoffnung auf, doch noch ein, zwei Minuten aufzuholen. Warum eigentlich? Drei km können so lang sein und jetzt wird einem erst bewusst, wie sehr die Regen durchtränkte Rennkleidung sich seit einiger Zeit im Zustand eines Kettenhemdes befindet, 3 kg mindestens. In weiter Ferne, für diejenigen mit absolutem Gehör, ist der Zieleinlaufjubel bereits hörbar. Das geht als Schwerhörigem an mir vorbei (manchmal gut, meistens furchtbar). Trotzdem für mich und andere neben mir heißt es, jetzt Zähne zusammen beißen und die letzten beiden km Französische Str. / Querung Behrensstr. Und dann links ab zum km 41, nur noch 1,195 km und da ist es, das Symbol, das die Deutsche Einheit wie kein anderes repräsentiert: das Brandenburger Tor. Und wer hier erstmals 1990 durch`s Tor lief, weiß noch genau, wie sehr die Tränen flossen. So geht es mir jedes Mal beim Berlin-Marathon. Vor Freude heulen, Schöneres gibt es kaum. Nun noch 400m, kein einziges Gesicht ist verbissen. Man sieht ein Lächeln, das sich nach Zielerreichen zur echten Freude wandelt. Nennen wir es einfach Glück. Denn wer gesund und ohne schlimme Blessuren den Lauf beendet, wird sich mit Sicherheit dem Spruch anschließen: Marathon ist dann am schönsten, wenn er vorbei ist.

Nur für die, die es wissen wollen: Mein 36. Berliner Lauf als Ersatz für den 2018 durch Krankheit ausgelassenen, ist erfolgreich zu Ende gegangen, mit nur geringem Zipperlein. 4:41:16 – früher war alles besser, auch das Alter (79 in wenigen Tagen). Basta.

Die Lauffreunde aus dem Verein Pro Sport Berlin und vom Lauftreff Bernd Hübner haben ebenfalls Grund zum Jubeln. Geschafft ist geschafft. Respekt und Gratulation. Auf ein Neues, nach dem Marathon ist vor dem Marathon, allerdings mit Abstand, denn es ist und bleibt ein Hobby, weil es weit Wichtigeres im Leben gibt, selbst wenn es Andersdenkende gibt.

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Was ein echter Säger ist ...

Beitrag von Philipp Ullrich.

... der rennt im Herbst durch den Tegeler Forst. In diesem Jahr waren wir in Hermsdorf zu dritt am Start des ersten Laufs: Frédéric, Günter und ich. Nachdem die alte Runde vor zwei Jahren aufgrund von Sturmschäden nicht belaufbar war, hatte sich der Veranstalter schon für 2018 eine neue Streckenführung und einen etwas geänderten Modus einfallen lassen. Da im letzten Jahr keiner von uns dreien mitgelaufen ist, mussten wir uns erst mal mit der neuen Runde vertraut machen. Leichter als früher ist sie jedenfalls nicht. Nach wie vor gilt, dass einem nur auf einer ziemlich kurzen Passage der 3,85-km-Runde Zeit zum Durchatmen bleibt, sonst geht es beständig auf und ab. Aber bei einer Veranstaltung, die laut Eigenwerbung die härteste Cross-Lauf-Serie in Berlin und Brandenburg seit Erfindung der Kettensäge ist, sollte man auch nichts anderes erwarten. Immerhin war es weitestgehend trocken und da die Serie mittlerweile schon Anfang November abgeschlossen ist, blieb uns Schnee am Monte Mocca (wie Johannes früher mal schrieb) erspart. Die zu laufenden Kilometer sucht sich jeder Säger mittlerweile selbst aus, entweder Fun, Silber, Gold oder Diamant.

Frédéric fand kurz nach dem Marathon die Gold-Serie mit Distanzen von 7,7 bis 15,4 km für sich ausreichend. So ganz falsch kann diese Entscheidung nicht gewesen sein, dominierte er doch von Anfang bis Ende. Nach dem ersten Lauf hatte er schon über 3 Minuten Vorsprung, nach Lauf drei waren es über 14. Souveräner geht es nicht. Seine Endzeit für insgesamt 34,65 km: 2:20:16.

Günter und ich hatten für die Diamant-Serie gemeldet. Zu Beginn lag ich noch auf Podiumskurs, fing dann aber mit Lauf 2 an etwas zu kränkeln und wurde entsprechend langsamer. Am Ende reichte es zum vierten Platz mit einer knappen Minute Rückstand auf den Drittplatzierten. Mit einer Gesamtzeit von 3:10:11 für 46,2 km bin ich angesichts des anspruchsvollen Profils aber recht zufrieden. Günter musste noch beim Berlin-Cup punkten und konnte daher nur einmal mitlaufen. Mit 59:05 für 11,55 hügelige Kilometer hat er sich aber mehr als achtbar geschlagen. Und dank jeweils 20 Punkten bei den letzten beiden Cup-Läufen ist er beim Läufer-Cup noch aufs Podium der M65 gesprungen. Glückwunsch!

Die Sägerserie hat wieder einmal viel Spaß gemacht und war bestimmt die perfekte Vorbereitung für den 41. Mannschaftshalbmarathon in Britz.

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Und jährlich grüßt das Murmeltier

Beitrag von Philipp Ullrich.

Wenn sich das Jahr so langsam dem Ende entgegenneigt, die Tage immer kürzer werden, steht der Mannschaftshalbmarathon in Britz an. Da weiß der geneigte Läufer, dass die Adventszeit nicht mehr weit ist. In diesem Jahr ging diese Traditionsveranstaltung schon in ihre 41. Auflage. Das muss man als Veranstalter erst mal schaffen. Respekt.

Ich wollte heute meine Kilometer-Wochenausbeute noch etwas nach oben schrauben und habe mich daher aus dem heimatlichen Lichtenrade zu Fuß auf den Weg zum Start in Britz gemacht. Als ich in den Hochspannungsweg einbog, sah ich schon die ersten Streckenmarkierungen, die ersten Läufer und zudem eine Alte mit Rollator und Hund. Bei der Annäherung an die beiden fing der Hund gleich an zu knurren und die Frau keifte mir ein „ekelhaftes Scheiß-Gerenne“ hinterher. So etwas Ähnliches haben angesichts des kühlen und nassen Novemberwetters wohl selbst einige Läufer gedacht. Zumindest waren wir nicht die einzigen, die froh sein mussten, wenigstens eine Mannschaft besetzt zu bekommen.

In diesem Jahr kreiselten neben mir noch Günter, Günther und Justus um den Britzer Garten. Dass wir heute keinen Angriff auf die Kekse starten konnten, war uns von Anfang an klar, aber es wurden trotz der feuchten Witterung zwei sehr vergnügliche Runden. Zum Schluss kamen wir als 11. von 17 gewerteten Männermannschaften mit einer Zeit von 1:43:36 ins Ziel. Die Sieger von der TG Südwest Berlin 2 benötigten 1:29:01. Bei den Frauen stellten die Läuferinnen der TG Südwest Berlin 4 mit 1:52:59 die schnellste von zwei gewerteten Mannschaften. Spaß hat’s gemacht, das sieht man auch auf den Fotos, die es auf der Stolpertruppe-Website gibt.

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