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Berichte & Ergebnisse 2005

5.Bonner Halbmarathon am 10.4.2005

Beitrag von Britt Munzlinger-Grehl.

Nach meiner Verletzungspause und dem daraus resultierenden 8-Wochen Wiedereinstiegsplan habe ich es vorgezogen die Berliner HM-Meisterschaften zu Gunsten eines Wettkampfes in der westdeutschen Provinz zu streichen. Also verband ich das Nützliche (Treffen einiger Kilometerspieler) mit dem Angenehmen (Standortbestimmung auf 21,1km) und fuhr 600km nach Bonn.

Am Tag des Wettkampfes machte ich mich mit dem großzügigen Start- und Zielbereich der Stadt Bonn vertraut und hatte schon vor der Kleiderbeutelabgabe ca. 4km zurückgelegt. ;-) Obwohl ich alles versuchte um den Organisatoren und Helfern das Leben so schwer wie möglich zu machen, gab man sich allergrößte Mühe mir behilflich zu sein. (Bei meiner Orientierungslosigkeit musste ich immer wieder nach dem Weg zum Start fragen) Aber auch das Suchen und Umherirren hatte kurz vor 0900 ein Ende und ich fand mich im HM-Startfeld wieder. Meine Verunsicherung bezüglich meines Lauftempos war noch immer nicht verklungen, viel zu wenig Überdistanzläufe, viel zu wenig GA-Training...eigentlich war ich sicher nach 16km aufgeben zu müssen. ;-) Ich ließ nochmals alle Anweisungen von euch Revue passieren und blieb immer wieder bei Holgers Ansage: „1:43 schaffst Du” hängen. Damit war die Entscheidung dann auch gefallen. Eine 4:53 sollte möglich sein, zumindest aber 4:59.

Der Startschuss fiel und damit auch alle Verunsicherung, Zweifel und Befürchtungen. Jetzt wich die Nervosität der Vorfreude auf den Kampf gegen die Strecke.

Die Laufstrecke führte vom Bonner Rathaus auf die Kennedybrücke (wieso musste ich jetzt an das Siebengebirge denken?) nach Bonn-Beuel und ich nahm von meiner Umgebung nicht allzu viel wahr. Am km4 gab es den ersten Verpflegungspunkt und ich hatte den klockeschen Ausspruch: „ HM ist eine fiese Distanz, nach 4km ist man schon völlig am Ende und hat noch 17 vor sich” im Ohr und war geneigt mich wie eine Große im Laufsport zu fühlen. Ging es mir doch ähnlich. ;-) (Nein, ich lief immer noch 4:53, nicht 3:23 ) Nach 7k hatte ich immer noch keinen großen Fluss gesehen, dafür aber schon wieder die Kennedybrücke. Ich fragte mich worüber diese Brücke wohl führt. Km10 passierte ich in 48:35, war also noch im Plan. Die nächste Verpflegungsstelle erblickte ich bei 10,5 und orderte bei meinem Mitläufer 2 Becher Wasser. Nicht dass ich durstig gewesen wäre, aber langsam schwanden meine Kräfte und mit trinken und plempern kann ich mich etwas ablenken. Km11 machte mich mein Begleiter darauf aufmerksam, dass wir soeben ein Schiff überholen. Jetzt liefen wir schon seit 5min am Rhein entlang und er war mir nicht mal aufgefallen. Das konnte nur bedeuten, dass die 1:43 vielleicht doch nicht so locker wie von Holger gefordert, werden würde. Km 13 – 15 führte von Gronau nach Pittersdorf und ich kam auf dieser Wendestreckenpassage in den Genuss die Spitze sehen zu können. Am beeindruckendsten war für mich der Anblick von Susanne Ritter, welche den Wettkampf in 1:14 beenden sollte. Sie war so konzentriert wirkte dabei so leichtfüßig, leider war der Augenblick auch schon vorbei und ich sah wieder nur eine Masse schnelllaufender Männer. (Welche mich wegen ihrer Häufigkeit nicht mehr ganz so beeindrucken...es sei denn sie laufen in Gelb. :-) ) Nach der Wendemarke bei km 15 (1:13 und Susanne Ritter war schon im Zielgebiet) konnte ich mir die nachfolgenden Läufer anschauen und hatte permanent das Gefühl als sei ich die Einzige welche sich anstrengt. Alle! Anderen wirkten so entspannt, nur ich war erschöpft. Die Strecke (eine Ausfallstraße? ) nahm kein Ende und ich wünschte mir etwas Abwechslung. Die kam auch prompt mit der Frage meines Begleiters, welche lautete: „Wollen wir jetzt mal etwas Tempo machen?” Ich schüttelte nur kraftlos mit dem Kopf und war froh plötzlich Andrea Ruck vor meinem geistigen Auge zu sehen: „Los... gib alles” schien sie zu sagen und ich nahm noch mal alle Kraft für die letzten 4km zusammen. F.-J.-Strauß-Allee, F.-Ebert-Allee, W.-Brandt-Allee und Adenauerallee...was habe ich diese Herren verflucht. Langsam fiel der Schnitt auf 5:05 und ich hatte niemanden gegen den ich hätte „kämpfen” wollen, zu müde und kaputt war ich und ich schwor mir nur noch 10k in einem solchen schlechten Trainingszustand zu laufen. Hätte ich nicht das gelbe Singlet getragen...ich hätte bei km20 aufgehört, mich an den Straßenrand gesetzt und gebockt.

Km21...nur noch knapp 100m? Das war es schon? Und ich konnte doch noch spaßspurten? 1:43:37! Pah... so schlimm war es doch gar nicht! ;-)

Ich war zufrieden und die Zeit stimmt mich zuversichtlich im Laufe des Jahres die 1:40 zu unterbieten. Eine angenehme Veranstaltung, die durch die Angebote im Zielbereich einen perfekten Abschluss fand. Das Victoriaschwimmbad war für die Läufer zur unentgeltlichen Benutzung freigegeben, die Zielverpflegung großzügig und die abschließende Verköstigung mit Nudeln, Medaillen, Finisher-Shirts, Kölsch und anderen alkoholfreien Getränken ;-) im Messezelt war auch noch im Leistungsumfang enthalten.

Männer

(von 1774)

Frauen:

(von 786)

Vielen Dank fürs Lesen und nochmals vielen Dank an Euch für das hilfreiche „Aufbauprogramm” und den Trost und Zuspruch während Verletzung und Rekonvaleszenz.

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