Dies ist ein Archiv, die aktuelle Website ist www.psb24-laufteam.de.
Berichte & Ergebnisse 2014
Ewig währt am längsten
Beitrag von Ralf Milke.
So ein Jahresende, wenn vielerorts der Betrieb still steht, ist ein guter Zeitpunkt, sich zu besinnen. Was kommt, wissen wir nicht, hoffentlich Gutes. Die ungewisse Zukunft wächst auf dem Substrat der Vergangenheit über das dürre Gras der Gegenwart hinaus, das sich aber gerade tief im Schnee versteckt. Gewissheit haben wir nur beim Blick zurück. Da kommt es doch wie gerufen, dass der Berliner Leichtathletik-Verband eine neue ewige Bestenliste "Die 100 Besten aus 100 Jahren" veröffentlicht hat. Im schwierig zu überblickenden Straßenlaufbereich ist diese Bestenliste nicht ganz fehlerfrei, aber trotzdem eine fabelhafte Quelle auf der Suche nach altem, neuem und unvergänglichem Glanz.
http://leichtathletik-berlin.de/ergebnisse/die-besten-100-aus-ueber-100-jahren-la-berlin.htm-0
Wir haben allen Grund zu stolz geschwellter Brust: Unsere "beiden" Vereine - der Post SV und der Pro Sport 24 - haben eine Menge Einträge in der Chronik des Laufsports in Berlin hinterlassen. Sechs Läuferinnen sind in den ewigen Bestenlisten mit ihren Einzelleistungen aufgeführt, allen voran Imke Klocke mit fünf Platzierungen über Strecken von 10000 m Bahn bis Marathon, der 20.-besten Zeit im Halbmarathon (1:21:41) und der 28.-besten aller Zeiten im Marathon (2:53:33), was allerdings leicht nach oben korrekturbedürftig ist (s.u.).
Unsere anderen Läuferinnen im Olymp des Berliner Laufsports sind Nadija Kober (93. 10 km in 39:17; 65. HM in 1:27:24) und Daniela Klerings (83. HM in 1:28:54; 75. Marathon in 3:08:01), wie sie beide hießen, bevor auch der Post SV sich einen neuen Namen gab. Als ProSportis in diesen erlesenen Kreis liefen Sophie Oberländer (91. HM 1:29:24; 95. 25km 1:48:44), Regina Vollbrecht (17. 100km in 9:47:01) und Antonia Mäcker (60. HM in 1:26:56; 84. Marathon in 3:10:17). Der Statistiker hat ihre Bestzeit aus Hamburg 2014 übersehen: 3:06:20, das wäre der Platz 68 über alle Jahre.
Manchmal wird also ein Eintrag vergessen. Umgekehrt vergisst, ähnlich wie das Internet, die Statistik nichts, auch keine klassischen Startnummern-Verwechslungen. Als 19.-schnellste Marathonläuferin wird noch immer Nadja Happersberger in 2:49:42 vom Berlin-Marathon 2003 verzeichnet, auch die jüngeren ahnen, wer damals tatsächlich diese Zeit gelaufen ist...
Vier Männer haben es im Einzel in diese ewige Liste geschafft, drei Häuptlinge vom Post SV und ein Indianer von PSB24. Holger Trapp-Opitz hat sich dreifach verewigt über 10 km Straße (52. in 31:26), Halbmarathon (43. in 1:09:09) und Marathon (96. in 2:28:11). Dietmar Klocke steht auf Platz 78 im Halbmarathon in 1:11:39, aber um diese Zeit richtig einzuordnen, muss man auch die Jahrgangs- und Datumsangaben betrachten. Dietmar lief diese Zeit in der M50, und in der ganzen Berliner 100er-Liste aller Zeiten ist nur ein einziger vor ihm geboren worden, Ingo Sensburg, der Hallen-Europameister über 3000 m und zweifache Berlin-Marathon-Sieger. Der dritte Häuptling ist Reinhold Happersberger als 74. im Marathon mit 2:26:20. Der Indianer bin ich selbst, Ralf Milke, der an Reginas Seite in der Liste der 100 Besten aus 100 Jahren den Platz 100 im 100km-Lauf belegt, schönschönschön.
Mannschaftswertungen werden auch gelistet. Da diese in Ergebnislisten immer seltener auftauchen, sind die absoluten Zahlen mit Vorsicht zu betrachten, aber trotzdem gibt uns diese Statistik ein wertvolles Gesamtbild und einen neuen Ansporn. Weil wir zwei Vereinsnamen haben, werden wir auch immer doppelt gelistet. Bei den Frauen gibt es bezüglich der Spitzenplatzierung ein Patt. Jeweils 6. ist im Marathon der Post SV (Klocke, Bergner, Klerings in 9:38:31) und im Halbmarathon der PSB24 (Wycisk, Kolberg, Klocke in 4:45:28). Siebter im HM ist der Post SV (Klocke, Lange, Suhr in 4:53:41). Im 10-km-Straßenlauf liegt der Post SV als 11. (Klocke, Bergner, Suhr in 2:04:57) von dem 19.PSB (Thiele, Rennung, Michalk in 2:21:06).
Die beste Mannschaftsplatzierung bei den Männern ist ebenfalls Rang 6: Halbmarathon des Post SV in 3:42:59 durch Trapp-Opitz, Zingler, Engelfried. Der PSB24 folgt mit Bauer, Tirech, Itabashi in 4:00:58 auf Platz 14, aber in der Auswertung wurde damals unser schnellster übersehen: Kappeler-Bauer-Tirech liefen damals 3:50:30 (netto), bzw. 3:50:45 (brutto). Auch auf den anderen Strecken hat der Post SV dem PSB nach wie vor vorgelegt. Über 10 km liegt Post SV (Trapp-Opitz, Zingler, Schultz; 1:41:05) als 12. vier Plätze vor PSB24 (Schultz, Kappeler, Marschalik; 1:47:09). Im Marathon hat die uralt-Zeit 7:41:26 des Post SV von Happersberger, Hübner und Kocher aus dem Jahr 1990 dem Ansturm von 2002 Stand gehalten und liegt auf Platz 11, der PSB begnügt sich bescheiden mit Platz 27 (Foth, Schultz, Milke; 8:34:19).
Auch diversen anderen Namen aus unseren Trainingsgruppen begegnet man in dieser Bestenliste, ich nenne nur mal Manfred Dehmel, Andreas Schierarend, Heinrich Waldmann, Peter Spahn, Kati Kiehle und natürlich Wilfried Jackisch. Seine 5000-m-Zeit von 1977 macht mir heute noch eine Gänsehaut.
Ein gutes Neues Jahr, oder von mir aus 100,
wünscht euch Ralf
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