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Dies ist ein Archiv, die aktuelle Website ist www.psb24-laufteam.de.

Berichte & Ergebnisse 2011

25 km Frühsommer

Beitrag von Ralf Milke.

25 km Berlin
NameZeitAK-PlatzGesamt
Carsten Foth1:29:271. M4014
Patrik Marschalik1:34:587. M3023
Carsten Schultz1:35:264. M4025
Ralf Milke1:45:0618. M4599
Günter Lewanzik1:48:143. M55
Christian Auerbach1:52:5760. M45
Alexander Oberthür1:55:5252. M35
Frank Blankenfeld2:05:02154. M40
Jochen Klose2:21:45450. M45
Günther Becke2:51:0034. M70
Johanna Huber1:57:029. WHK
Bärbel Rennung2:04:484. W55
Ruth Suhr2:16:3810. W55
Linda Michalk2:18:06inkognito

30 Jahre nach der Erstauflage der 25 km de Berlin gab es ein ganz tolles Läuferwetter - für die Zuschauer. Den Läufern war es etwas warm, aber wie schön war es hinterher, mit seinem Kleiderbeutel auf den Rasen am Olympiastadion niederzusinken und erst mal die Sonne zu genießen! Die nackten Zahlen liefert die nahegelegene Wetterstation Pichelsdorf: 10:00 Uhr 18,0°C - 12:00 Uhr 21,8°C. Dies im Schatten 2 Meter über dem Boden, aber was hilft das auf der schattenlosen Kantstraße? Und trotzdem war das Wetter nicht nur superschön, sondern auch gar nicht so sehr läuferunfreundlich, denn die Luft war frisch und klar (in Pichelsdorfer Zahlen: 35% Luftfeuchtigkeit) und der nordöstliche Wind bremste freundschaftlich auf den leicht abfallenden Anfangskilometern, tat später mal als Anschub gut wie auch mal drehend zwischen den Gebäuden als Kühlung, und war nur ganz selten lästig.

Unter den großen Berliner Straßenläufen hat der alte Franzosenlauf immer noch eine Sonderrolle, denn verglichen mit den Mega-Events der SCC-GmbH ist er um eine Größenordnung kleiner, aber führt über die selben Straßen und hat mit dem Einlauf ins Olympiastadion das spektakulärste Finale. Warum der 25er eine Nummer kleiner geblieben ist, sei mal dahingestellt, aber dass er es ist, ist sein großes Plus. Am Start, im Ziel, auf der Strecke, überall hat man mehr Platz als bei den Mega-Events, anmelden kann man sich bis kurz vorher und für weniger Geld. Dafür bekommt man eine perfekte Organisation.

Was man vor allem bekommt, ist eine Vormittags-Atmosphäre, die es wohl nur in diesem Moment einmal im Jahr gibt. Rund um den Gendarmenmarkt. Wenn die Stadt daliegt, als wäre das Automobil noch nicht erfunden, und die Touristen still staunend am Straßenrand stehen. Nichts als ein leises Flappflapp der Sohlen auf dem Asphalt, lauschig wie das sanfte Knirschen unter den Füßen im Grunewald, und dabei ist man unterwegs auf den Magistralen von Berlin-Mitte. Beim Marathon ist es laut, beim Halbmarathon eng. Beim 25er unglaublich. Eigentlich nur dafür hatte ich mich dieses Jahr wieder angemeldet.

Ganz wenigen war es vielleicht sogar zu still. Raymon van den Berg aus den Niederlanden hatte als 13. in 1:28:02 einen guten Kilometer Rückstand nach vorne und keinen Kontakt nach hinten. Das muss auch ein besonderes Erlebnis sein: die Straßen einer Millionenstadt ganz für sich allein.

Damit zum Rennen, denn ob es zu ruhig war, können wir auch Carsten fragen. In tollen 1:29:27 kam Carsten Foth - übrigens auf der Zielgeraden bejubelt von den PSB-Cheerleaderinnen - nicht nur als Sieger der M40 ins Ziel (14. gesamt), sondern auch als der schnellste Berliner! Unter 1:30 gab es im PSB überhaupt noch nicht, da müssen wir schon in vergilbte Post-SV-Zeiten zurückgehen...

Ganz vorne dabei waren auch Patrik Marschalik in 1:34:58 (7. M30) und Carsten Schultz in 1:35:26 (4. M40), die als 23. und 25. des Gesamtklassements ebenfalls im ersten Prozent des Feldes liegen. Wenn man sich die 11 ostafrikanischen Läufer an der Spitze wegdenkt, dann wird deutlich, wie gut diese Leistungen in unserem ambitionierten Amateursportbereich sind. Den von ihren Agenten vermittelten fabelhaften Läufern an der Spitze und ihren Weltklasseleistungen müssen wir dankbar sein, denn sie machen das Gesamtkunstwerk erst möglich.

Bei unseren Frauen sorgte unser Neuzugang Johanna Huber in 1:57:02 (9. WHK) für ihren ersten Paukenschlag: "Nein, es war ganz leicht, am Ende zuzulegen. Das kommt wohl vom Intervalltraining." Ja, jetzt sind wir gespannt, was da noch kommt!

Den zweiten virtuellen Treppchenplatz neben Carsten erlief sich Günter Lewanzik in starken 1:48:14 als 3. der M55. Was hat man eigentlich von solchen sportlichen Erfolgen? Auf der Homepage des Veranstalters habe ich überhaupt gar nichts von Auszeichnungen gelesen. Das ist interessant. Beim Volkslauf im Kiez oder auf dem Dorf gereicht es dem Veranstalter zur Ehre, den Besten ihren Preis zu überreichen. Das ist eine schöne Tradition. Bei den Massenläufen, selbst so wunderbar schönen wie den 25 km durch Berlin, sind wir nur noch Kunden.

Alle in PSB-Gelb erfreuten sich der Anfeuerung durch Holger und Regine, Reinhold, Christa, Gabriele und Werner mit Megaphon. Konstantin Oberthür hatte seine Mutter mit an die Strecke geschleift. Als Jochen den Anstieg der Neuen Kantstraße in Angriff nahm, hörte er gerade noch, wie Regine zu ihrem Holger sagte: "Jetzt können wir gehen, der letzte ist durch!" - dabei hätte doch Günther Becke diese spezielle Motivation verdient gehabt!

Kommentar von Carsten Schultz, 08.05.2011, 22:25:

Carstens Leistung ist hervorragend, herzlichen Glückwunsch! Ich denke allerdings, dass er zwar bester Deutscher, nicht aber bester Berliner war.

Kommentar von Ralf Milke, 08.05.2011, 23:47:

"Ik bin ein Berliner!" hatten wir schon, aber "Wer ist ein Berliner?" noch nicht. Volker Goineau, SUPERZEIT 1:24:22, uns vom Havellauf bekannt, ist seit 3 Jahren in Kiel zuhause, soweit ich weiß, insofern bleibe ich dabei: CarstenF war der schnellste Berliner.

Kommentar von Carsten Schultz, 09.05.2011, 12:55:

Ralf, ich hätte mir denken sollen, dass Du nicht unaufmerksam warst, sondern einfach mehr als ich wusstest. Trotzdem schön, dass wir Volkers Zeit auch noch erwähnt haben. Und Danke natürlich für den Bericht!

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