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Berichte & Ergebnisse 2011

Deutsche Einheit in Kleinmachnow

Beitrag von Ralf Milke.

Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, fand zum zweiten mal eine kleine handgestrickte Laufveranstaltung in Kleinmachnow statt. Es gab einen wunderschönen Bambinilauf über 600 m, einen Kinder- und Jugendlauf über ca. 2,4 km, Preise für die größte Schulmannschaft, und den Hauptlauf über 3 Runden à ca. 7,3 km. Der spiritus rector hinter der Veranstaltung ist das Lauf-Urgestein Horst Heilmann, der seinen Sohn Michael vor 24 Jahren zu einer Marathonzeit von 2:09:03 trainiert hat - in Kleinmachnow wohlgemerkt, nicht in Afrika!

Es wurde nur sehr wenig Werbung gemacht, und so waren für 4 Euro Startgeld (keine Nachmeldegebühr!) ca. 95 Teilnehmer im Hauptlauf am Start und 94 am Ende in der Wertung. Gabi und ich konnten von Kohlhasenbrück in ein paar Minuten über den Berliner Mauerweg zum Lauf radeln. Tolles Wetter, eine Heidelerche tirilierte über dem Europarc-Gewerbegebiet gleich südlich vom alten Grenzkontrollpunkt und neben Start&Ziel. Die Runde mit 2/3 Naturboden und 1/3 Asphalt ist sehr abwechslungsreich und gut zu laufen. Vor allem rennt man hier mitten durch die Zeitgeschichte, denn der unbefestigte sandige Weg immer geradeaus in Richtung Teltowkanal, über den es drei mal geht, war ja einst die Reichsautobahn, die erst nach dem Mauerbau aus Gründen der Grenzsicherung auf die heutige Trasse verlegt wurde. An ein paar Stellen neben der Strecke findet man noch die alte Straßenoberfläche. Beim Lauf in Kleinmachnow feiern die Läufer ganz unspektakulär das Leben, die Freiheit und den Sport im früheren Todesstreifen, und allein dafür lohnt sich der Weg.

Aber jetzt das Verblüffende: Buchstäblich nur ein paar Schritte südlich der Millionenstadt waren über die 7,3 km ganze 15 Berliner am Start. Was sagt uns das?

Den Sport wollen wir bei dieser schönen Veranstaltung nicht vergessen. Bei den Männern war mal wieder Daniel Naumann vorn, der ja auch unseren Havellauf schon mal gewonnen hat. Bei den Frauen war am Start keine Prominenz zu entdecken. Die Spitze ging schnell an, zu schnell, und schon nach dem ersten Drittel der Strecke hatte Gabi sich an die beiden Führenden (die Jana und Madlen hießen und kurz vor der Wende geboren wurden) herangeschoben und die Spitze übernommen. Ich hatte mich fersenbedingt schon bald auf die Hasen- und Chronistenrolle beschränkt. Gabi ließ nicht nach und holte sich in 32:05 min mit einer knappen Minute Vorsprung den Gesamtsieg. Es gab eine stimmungsvolle Siegerehrung und einen großen Pokal. Außerdem zwei Hosentaschen voller kostenloser Äpfel ohne Euronorm, Kuchen für 1 Euro, und Kaffee für einen halben.

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