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Berichte & Ergebnisse 2016

Der frühe Jubel wandelte sich zum Schrecken mit Ende

Beitrag von Horst Matznick.

Das war es gestern, ein Tag, der nicht besser hätte beginnen können. Es war 4° C kalt, hatte kurz geregnet, ansonsten sah alles gut aus. Selbst die bei Marathonis vor einem Rennen gewohnten morgendlichen sanitären WC-Probleme gerieten diesmal nicht zur „Verschlusssache“, nein, höchstes Glück, kein Wamsdrammeln oder sonst etwas. Und, Leipzig ist so angenehm. Alles unspektakulär. Start um 10 Uhr gleich neben dem Zentralstadion oder vis á vis der Universität in der Jahnallee. Es war alles vertreten, von den Skatern, Rollis bis zu den Marathonläuferinnen und –läufern. Die weitaus größere Anzahl der Halbstreckler startete erst um 12.45 Uhr. Also kein Gedränge bei den Langstrecklern, obwohl am Start auch Staffelläufer standen.

Auf der Zweirunden-Strecke mit mehreren richtig langen Schleicher-Anstiegen ließ es sich prächtig laufen, man hatte Platz und der Service unterwegs, den ich gar nicht brauchte, war optimal. Es sollte mein Rennen werden - dachte ich. Die ersten 15 km liefen nahezu perfekt. 5:20 Schnitt, der mir ausgesprochen lag, zumal ich einer 5er Gruppe angehörte, die schön gleichmäßig lief. Also dachte ich: „Wenn es so weiter geht, wird das letzte Jahr, in dem alles nicht so gut lief, endlich von Besserem gelöscht.“ Wenn doch mein Wunsch nur in Erfüllung gegangen wäre. Wenige Schritte vor der Halbdistanz (1:52) machte es plötzlich „Knack“ in der rechten Wade, aus der Traum. Ich erinnerte mich: Das hattest du doch schon einmal vor 6 Jahren in Berlin, obwohl, da war´s der Oberschenkel. Wieder Muskelfaserriss? Nach Dehnen und Massieren war mir überhaupt nicht zumute, denn das tat verflixt weh. Nun bin ich zwar kein Held, aber ein Jammerlappen längst auch nicht. Ich humpelte, es schmerzte bei jedem Schritt, aber, es ging vorwärts. Trotzdem war mir echt zum Heulen. Alle Versuche, doch noch mit Abrolltechnik, wenigstens im Schneckentempo die Km zu schaffen, gelangen äußerst kläglich. Immer wieder beschwor ich: Ankommen, Ankommen, das Wie war mir schon längst egal.

4:39:23. Es war mir so wurscht. Das Ziel war erreicht. Die 62. Marathon-Medaille bekam ich, obwohl auch die nur aus Blech ist. Und noch etwas: Ich wurde nicht Letzter in der AK 75, sondern Vorletzter (von drei) und der Erste hatte eine nur 42 Sekunden bessere Zeit. So bescheiden muss man langsam werden. Es ist zu Ende, also reden wir über diesen an sich sehr schönen Lauf nicht weiter. P.S. Komme gerade vom Orthopäden. Es ist kein Muskelfaserriss, sondern ein „Muskelstau“ oder eine Muskelverhärtung, die beim Auftreten gleiche Auswirkungen hat, wie das Schlimmere, nämlich höllische Schmerzen, wenn die Beanspruchung weiter betrieben wird. Marathon ist so schön, vor allem, wenn er vorbei ist, gestern in Leipzig besonders. Auf denn, bis zum 25. September in Berlin.

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