Menü überspringen

Dies ist ein Archiv, die aktuelle Website ist www.psb24-laufteam.de.

Berichte & Ergebnisse 2015

Rudolf Harbig hätte seine Freude gehabt

Beitrag von Ralf Milke.

Keine Frage. Der Mann des Tages heißt Ewald Klammer.

Gemeldet war er über 800 m, 1500 m, 3000 m. Das gab ihm die Möglichkeit, auszuwählen, aber er startete wirklich dreimal.

Ewald hat sich mit den Sportfreunden vom SC Siemensstadt akribisch auf die Hallensaison vorbereitet, und hat fast alles Angepeilte umgesetzt.

Bei den 800 m hat er sich noch nicht ausreichend getraut. 3:01 war Platz 2, und ist nicht seine Kragenweite. Über die 1500 m ging es darum, den Meisterschaftsstandard zu unterbieten, denn das Feld war zu klein, um einfach als Schnellster die Meisterschaft zu gewinnen. Es gab ein wunderbares Duell mit Reinhard Engert, vielen auch als "Mucki" bekannt, um Außen- und Innenbahn. Aber irgendwann wurde es Ewald zu bunt, er setzte sich ab und lief eine fulminante Schlussrunde, und war dann in ungefähr 6:15 im Ziel (offizielle Zeiten habe ich nur sehr unvollständig). Damit ist er Berlin-Brandenburgischer Meister!

Nur eine Stunde später war der Start zu den 3000 m. Hier war in der M65 auch Dieter Kollhammer am Start, einigen bekannt aus den Wochenend-Trainingsgruppen am Mommsenstadion. Gegen ihn ist gerade gar kein Kraut gewachsen, und er hat in 11:48 alle Mitbewerber überrundet. Aber in 12:58 blieb auch Ewald im dritten Rennen des Tages unter dem Meisterschaftslimit und wurde erneut mit Medaille ausgezeichnet.

Ein beeindruckendes Beispiel für die Richtigkeit der Floskel: Training hilft!

Im selben Lauf über 3000 m liefen mit Trainingsrückstand Manfred und mit neuer Motivation Friedhelm. Sie waren beide mit fast gleicher Zeit um 13:30 im Ziel (ich habe stoppen verpasst und offizielle Resultate kommen noch), aber die Rennverläufe waren ganz verschieden. Manfred (M65) musste auf der Strecke feststellen, dass die Wettkampfhärte noch nicht wieder da ist, Friedhelm (noch M60) kam am Ende näher und schob sich mit einem Dieter-Baumann-Endspurt auf den letzten beiden Metern noch vorbei. Das war toller Sport und hat alle Zuschauer begeistert.

Für die Statistik: Meine Ferse hat mir seit zwei Wochen wieder volle Trainingsprogramme mit Regina erlaubt, deshalb bin ich zu meiner Ankündigung zurückgekehrt, in diesem Jahr die 800 m der M50 und den Ostseelauf als meine Hauptwettkämpfe zu bestreiten. Es hat ins Ziel 2:35 gedauert, was ganz ok ist ohne Training. Vor allem die Rückmeldung, dass ich immer noch 800 m in Spikes laufen kann ohne Rache der Ferse ist ein sehr positives Signal.

Was die Platzierungen angeht, wird erst die offizielle Ergebnisliste alle Geheimnisse lüften. Helmut Kreidner und Klaus Goldammer aus der W60 liefen bei den jüngeren mit, weil sie bei denen als Spitzenathleten ihrer Altersklasse ein richtiges Rennen hatten. Hoffentlich kann der Verband über seinen Schatten springen und alle ab Jahrgang 1951-1955 gemeinsam werten.

Es gab ganz tolle sportliche Duelle zu sehen, und ich kann hier nur eine ganz subjektive Kurzauswahl wiedergeben. Der Showdown zwischen den Spitzenathleten Wolfgang Krehmke und Helmut Kreidner bei den 800 m der M60 war fabelhaft. Wolfgang, der ein Jahr jüngere, und der Sprintertyp, gewann mit einer brustbreit Vorsprung. Unvergesslich für alle Augenzeugen wird auch der 3000-m-Lauf der M45 bleiben, in dem Sven Kersten den Reiner Braun einfach nicht abschütteln konnte und dann griff der auf der letzten Gegengerade an, kam vor der Kurve vorbei, und lief eine unglaubliche Zielgerade, als hätte dort am Hallenende ein Supermagnet gestanden.

Mangels Duellanten gab es es auch fabelhafte Einzelleistungen zu sehen. Wieder ganz subjektiv. In der M45 lief Hubert Leineweber vom OSC, und sein Coach musste spontanen Beifall aus dem Innenraum unterbinden, weil Anfeuerung aus dem Innenraum bekanntlich ja verboten ist. Die wartenden Starter für die 800 m konnten aber einfach nicht an sich halten. Hubert hatte eine sehr zähe letzte Runde vor seiner Zielüberquerung in 2:01. Die 400er-Durchgangszeit war 58:0x, das war ein bißchen zu schnell. Auch als M45 hat er noch die Chance, die Traummarke von 2:00 zu unterbieten. Es gab auch tolle Läufe über 200 m. Andreas Contag vom VfV Spandau, der montags mit uns in der Halle ist, lief die 200 m in 25,68. In der M55. Das gefällt mir gut.

Wo bleiben die Frauen? Jaa, sie machen sich im Vergleich zu den Männern eher dünne. Es gab viele tolle Leistungen, die ich hier nicht ausreichend würdige.

Das beste kam ganz am Schluss über die 3000 m. Cornelia Schindler (W35) vom SCC überrundete das gesamte Feld und gewann in 10:16

Als Einlagewettbewerbe wurden die Sprintmeisterschaften der U20 über 60 m und 200 m in die Veranstaltung einbezogen. Das hat gepasst. Wir hatten ein Leichtathletikfest über alle Altersgrenzen, ein echtes Fest.

Eingeloggte Benutzer können Kommentare hinterlassen.