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Berichte & Ergebnisse 2015

Berlin-Marathon 2015

Beitrag von Sophie Oberländer-Hayn.

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Unsere Herren
NameAltersklassePlatz (AK)Platz gesamt (M/W)Nettozeit (h)
Gregor WünschM351535832:47:25
Atsushi ItabashiM4549030493:11:10
Erik WeickMH47439673:16:53
Reinhold HappersbergerM603042473:18:28
Manfred KretschmerM651052633:23:57
Martin GötzeM30121679033:34:02
Karsten PapenbrockM5097090753:38:46
Reinhard RöcherM60139108643:45:18
Heiko KlimekM501349113903:47:15
Tom HühnsM402382115613:47:52
Steffen GollM452599133843:54:11
Heinz JunkesM502274170654:07:35
Horst MatznickM752181234:12:17
Friedhelm HolzM60495205914:25:05
Günther BeckeM7520256125:05:15
Armin PetrakM7552277876:15:05
Unsere Damen
NameAltersklassePlatz (AK)Platz gesamt (M/W)Nettozeit (h)
Ariane PapkeWH61638464:15:51
Ruth SuhrW603841324:19:05

Und dann ist er da, der große Tag: Am Morgen war es noch etwas frisch, aber schon recht sonnig, als sich zunächst die Rollies und Handbiker, dann die Profis und nach und nach der Tross der Läufer in Bewegung setzte. Die letzten Läufer starteten erst eine gute Dreiviertelstunde nach den Ersten.

Der Kenianer Eliud Kipchoge gewann in genau 2:04 h mit über einer Minute Vorsprung - und das trotz fast verlorener Schuhsohlen. Bei den Frauen sicherte sich die Kenianerin Gladys Cherono in 2:19:25 h klar den Sieg. Die Deutsche Nachwuchsläuferin Anna Hahner verpasste die Olympianorm von 2:28 h leider um gut zwei Minuten. Schade, aber es wird sich sicher noch eine Gelegenheit vor dem nächsten Sommer bieten, um ihre Olympiaform unter Beweis zu stellen.

Am Sonntag Morgen machten sich auch 18 PSB'ler auf die Strecke. Einige mehr waren angemeldet, konnten aber trotz hartem Marathontrainings verletzungs- oder erkältungsbedingt leider nicht starten. Die die gelaufen sind, waren fast durchweg sehr zufrieden mit ihren Leistungen.

Unser Schnellster war Gregor Wünsch. Er schaffte es 35 km lang unter 4 Minuten pro Kilometer zu bleiben. Eine Wahnsinns Leistung, die viele von uns beim Bahntraining, wenn überhaupt, nur einige Runden mithalten können. Am Ende 'wurde es anstrengend', wie er selbst erzählt. Aber er biss sich bis zum Schluss durch und am Ende stand mit 2:47:25 h eine neue Marathonbestzeit auf seiner Uhr. Viele weitere Läufer konnten sich über tolle Zeiten freuen. Karsten Papenbrock lief in 3:38 h neue persönliche Bestzeit und auch Atsushi Itabashi und Reinhold Happersberger waren in 3:11 h und 3:18 h wieder sehr flott auf dem Berliner Pflaster unterwegs.

Bemerkenswert sind aber auch die Leistungen unserer beiden Vereinsneulinge Ariane Papke und Martin Götze bei ihrem ersten bzw. zweiten Marathon. Ariane hatte wohl ihre eigenen Erwartungen weit übertroffen, als sie nach 4:15 h das Ziel hinterm Brandenburger Tor erreichte. Martin konnte die Zeit seines Debüts von vor einem Jahr um fast 50 Minuten unterbieten. Gratulation und weiter so!

Die Erfahreneren brillierten mit hervorragenden Altersklassen-Platzierungen. Hervorzuheben sind hier vor allem der Vizemeisertitel von Horst Matznick in der M75 in beachtlichen 4:12 h. Aber auch der zehnte Platz in der M65 von Manfred Kretschmer in knapp unter 3:24 h ist hervorragend. Über eine tolle Platzierung durfte sich auch Ruth Suhr an ihrem 61. Geburtstag freuen: Nach 4:19 h erreichte sie als 38. in der W60 das Ziel. Herzlichen Glückwunsch im doppelten Sinne!

Nicht minder bemerkenswert sind die Leistungen unserer anderen Marathonies. Alle Plätze und Zeiten sind in der beigefügten Tabelle zu finden. Allen Läufern einen herzlichen Glückwunsch!

Gebeten hatte ich um ein paar Worte von der Strecke. Vier sehr unterschiedliche Wortbeiträge habe ich bekommen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Diese lassen sich auch gern noch um weitere ergänzen:-)

Martin Götze berichtet unter dem Titel 'Es lief irgendwie' von seinem ganz persönlichen Berlin-Marathon 2015:

Morgens waren wir so gegen acht im Startgelände, da war es noch ganz schön kalt, insbesondere, da es ja noch galt, 90 Minuten bis zum Start von Block H zu warten. Da wir früh da waren, standen wir relativ weit vorne in unserem Block, neben uns zwei ältere Damen, die, nachdem sie festgestellt hatten, dass dies ihr 54. resp. 56. Marathon ist, erstmal ein gemeinsames Foto machten. Das Aufwärmprogramm war irgendwie relativ sinnlos, wenn man mitgemacht hätte, hätte man die Leute um einen herum (ab 8:45 hatte es sich ganz gut gefüllt) ständig gehauen.

Irgendwann sah man dann vorn Ballons aufsteigen, 09:00, es ging los (für die Profis und Block A-E), für uns hieß es noch 30 Minuten, man wurde aufgeregter und die Blase meldete sich. Irgendwann war dann auch das vorbei, wir durften - gestartet von Uta Pippig - auch auf die Strecke.

Von unterwegs gibt es eigentlich nicht so viel zu berichten, das Wetter war super, nicht zu warm, im Schatten teilweise wegen des leichten Windes etwas kühl, und es lief einfach. Eigentlich hatte ich vor in 05:20 zu laufen, aber irgendwie fühlten sich die ca. 05:05 besser an, also dachte ich, da bleiben wir erstmal dabei. Auf der Strecke das übliche: Leute, die sich anscheinend gerne verkleiden, wobei ich dieses Jahr Jesus (mit Kreuz!) vermisst habe, Zuschauer, die so auf "Olli!!!" (Name geändert ;-)) fixiert sind und ihm seine Flasche auf die andere Seite der Strecke bringen wollen, dass sie einem in den Weg springen, und natürlich und vor allem, viele gutgelaunte Läufer und Zuschauer, nette Fans, die ich leider größtenteils übersehen habe. Gegen Ende wurde es - erwartungsgemäß - dann etwas anstrengender, bei Kilometer 40 dachte ich, ich müsste kotzen, wollte das dann aber lieber im Ziel als auf dem Gendarmenmarkt machen, zum Glück hat es sich dann aber gelegt.

Im Ziel angekommen, war ich glücklich darüber, angekommen zu sein, und erfreut über meine Zeit, 3:34:02, den zweiten Teil leicht schneller als den ersten. Ich habe dann noch auf Ari gewartet, die nach 04:15:51 ankam, und dann haben wir uns - glücklich, es geschafft zu haben - auf den Heimweg gemacht.

Irgendwie hätte ich nicht gedacht, dass es so gut laufen würde, aber es (auch im Wortsinne) lief einfach :).

Auch Ariane Papke hatte Spaß am Rennen und viel Erfreuliches zu berichten:

Mein erster Marathon, im letzten und größten Startblock sollte es losgehen - eigentlich, und so hatte es auch mein Trainingsstand suggeriert, war durchkommen mein Ziel, schön, wenn es unter 5 Stunden ist. Nun standen wir doch recht weit vorne in dem Block, also lief ich in einem relativen "Wohlfühltempo" los, knapp unter 6er Schnitt. Die vielen Leute auf und an der Strecke lenkten gut ab, und erst bei 5km merkte ich, dass ich konstant und gut mit dem Tempo durchkam. Also weiter, bis HM schaffe ich das schon noch - und dann seh ich mal. Getränkestände habe ich erst nach 15km aufgesucht, auch in der Hoffnung, in einer etwas gleichmäßiger laufenden Masse zu landen (naja). Hier ein paar unglücklich kreuzende Passanten, da und dort blieben Mitläufer plötzlich stehen, gingen oder zogen auf die andere Seite rüber, das waren die etwas anstrengenden Seiten des Laufs. Ab km 25 erfreute ich mich dann an der Flüssignahrung - wobei mich die Gels nur mäßig begeisterten, die was-auch-immer-es-ist Powerbar Getränke aber waren super.

Insgesamt aber wurde es nie langweilig, dank Vornamen auf der Startnummer wurde man auch von Fremden ordentlich angefeuert. Besonders gefreut hat mich die Unterstützung von Freunden und Vereinskollegen, die auch fleißig Erinnerungsbilder schoßen, und mich für ein paar hundert Meter noch begleiteten und motivierten. Da war es dann auch nicht mehr weit, ca. 11 km. Ich dachte an ein Schild zurück, das ich am Anfang gelesen hatte: Ein Marathon ist wie ein 10 km-Lauf mit 32 km Anlauf. So nahm ich es dann auch. Meine Beine meldeten sich so bei km 34, aber Aufgeben oder langsamer werden machte da nicht mehr viel Sinn. 500 m vor dem Ziel, das wusste ich so genau, weil ein netter Sprecher es dort verkündete, sah ich wie nah ich an der 4:15 bin und holte nochmal alles raus, aber die Strecke war stellenweise sehr schmal und einige Mitläufer langsamer unterwegs. Am Ende kam ich in 4:15:51 an, eine unglaubliche Zeit für mich - ich hätte nicht damit gerechnet, es so schnell und gleichmäßig zu schaffen. Vor allem aber habe ich mich gefreut, dass es mir die Zeit über recht gut ging, ich auch kein klassisches Tief erlebt habe. Martin wartete im Ziel auf mich, und begrüßte mich mit einem alkoholfreien Bier, jetzt war es geschafft. Schnell umziehen, möglichst wenige Bewegungen, die eh nur zu Krämpfen führen, und raus aus der Masse.

Schön wars!

Auch Manfred Kretschmer war mit seiner Leistung sehr zufrieden.

Das Wetter war sehr gut, relativ kühl und kein Wind. Das Gedränge vor dem Start war wie immer sehr groß, aber dadurch, dass der Torbogen mit der Startlinie schmaler als die Straße war, konnte man nach der Startlinie relativ zügig weiter laufen.

Die Organisation auf der Strecke war einwandfrei, die Getränkestände gut sortiert, wenn nicht, wie immer, einzelne Läufer chaotisch am Getränkestand laufen würden.

Mir selbst würde der Lauf noch mehr gefallen, wenn nicht an einzelnen Punkten die Musik so laut ist, dass man am liebsten noch einen Zahn zulegen möchte, um den Krach zu entkommen.

Das war es.

Horst Matznick berichtet ausführlich von seinem persönlichen Marathon-Sonntag und allem was sonst noch so war:

Endlich ist der Tag vorbei - das macht mich zufrieden. So ein Marathon-Tag setzt immer wieder aufs Neue unvorhersehbare Akzente. Stets diese Ungewissheit: Geht es gut, eher weniger oder gar grottenschlecht? Der 42. Berlin-Marathon war erneut für viele, viele aus der ganzen Welt (immerhin sollen Teilnehmer aus 134 Nationen am Start gewesen sein) ein besonderer sportlicher Höhepunkt des Jahres, zumal Berlin von der Strecke, vom Ambiente, der Organisation und letztlich auch von der Zuschauerbegeisterung her einen Spitzenplatz einnimmt. Für Ortsansässige allerdings ist das nicht nur mit Vergnügen gekoppelt. Wer anderes zu tun hat, als am Marathon beteiligt zu sein, verflucht die doch stark beeinträchtigte motorisierte Beweglichkeit. Marathon-Tag heißt demnach flexibel sein, doch besser mit den Öffentlichen als ausgerechnet mit dem eigenen fahrbaren Untersatz, wobei Radler dabei nicht betroffen sind. Nun gut, alles geht vorbei. Am nächsten Morgen ist auf den von Läufern durchfluteten Straßen fast nicht mehr zu sehen. Eben nur der wiederkehrende Alltag.

Doch der Sonntag war ein Festtag der Langstreckenläufer. 41.000 Läuferinnen und Läufer, soviel wie eine richtige Stadt Einwohner vorweisen kann, kamen auf die Beine. Nicht für einen Protestmarsch, genau das Gegenteil, sie warben für die Langlebigkeit, für das faire miteinander Umgehen, den Respekt und Anerkennung von Leistung. Dass dabei auch eine gewisse Art von Masochismus mitspielt, muss nicht unbedingt nachteilig gewertet. Aber der eine oder andere Zweifel an der Sucht nach möglichst schneller fußläufiger Fortbewegung dürfte wohl auch erlaubt sein, doch das entscheidet ja bekanntlich jede(r) selbst.

Beim 42. Berlin-Marathon waren nur Teilnehmer mit selbst auferlegter Leid- oder auch Freudenstimmung am Start. Aus welchem Grunde wohl sonst auch? Ja, es muss unbedingt mal gesagt werden. Marathon ist kein ausschließlicher Spaß, den man unbedingt mal so nebenbei mitmachen muss, nein, es bedarf unbedingt der Vorbereitung. Fast immer kann davon ausgegangen werden, dass ein ausreichendes Training stattgefunden hat. Wenn nicht, Finger davon lassen. Was sagen die Ärzte, die davon etwas verstehen? Laufen ist ohne Zweifel sehr gesund, besonders das Ausdauertraining. Aber Marathon oder länger? Nein, das kann man nicht unbedingt sagen. Aber der Erfolgscharakter beflügelt die Psyche und überhaupt das allgemeine Wohlfinden, trägt zur Stabilität und Ausgeglichenheit bei, ach, es gibt zahlreiche Pluspunkte, die hier aufgezählt werden könnten. Am besten ist es jedoch, auf den eigenen Körper zu hören, der einem stets sagt, was er leisten kann und was nicht. Und wer meint, das nicht beachten zu müssen, bekommt früher oder später erst die rote Karte, noch später ist es aus mit dem Laufvergnügen. Wer will das schon?

Zum Lauf: Ein Bilderbuchtag. Kühl zu Beginn, die Sonne kam zögerlich, so gab es auch ausreichend Schatten, die Sonne selbst (ungefiltert) signalisierte: Leute, ihr müsst trinken. Ob das alle 41.000 Starter immer beherzigt haben, sei einmal dahingestellt. Punkt neun Uhr ging es auf die Reise. Erstaunlicherweise gab es keinerlei Aufregung oder Gedrängel, wie wundersam und zugleich angenehm bei dieser ungeheuren Masse. Man sieht, der Organisation und den unglaublich vielen Helfern ist nicht genug zu danken. Die Straßen Berlins sind zudem hervorragend geeignet, eine derartige Großveranstaltung gut ablaufen zu lassen. Dass der Spitzensport stets das Salz der Suppe ist, weiß jeder. Berlin bietet das. Doch das eigentliche Stimmungsbarometer gerät erst dann in Bewegung, wenn die Massen unterwegs sind, an markanten Punkten vorbeilaufen, die Verpflegungsstationen bemühen oder die Zeitnahmestellen passieren. Alle 5 km quert man zwei Gummimatten, unter denen Sensoren versteckt sind. Das Chipsystem ist die Idealform zur gerechten Zeitmessung. Die Leistungsspitze hingegen wird ausschließlich vom Startschuss an gemessen. Was wäre ein Lauf ohne Musik oder Rhythmusmache? Unzählige Bands von Western-Country-Music über Blas-, ja, sogar Streichorchester, Rockbands angefangen bis zu den lautesten überhaupt, den Trommelfetischisten, die in 130 dB-Lautstärke Läufern und Publikum gleichzeitig einheizen. Am Innsbrucker Platz unter der Autobahnbrücke müssen die Trommler nach Beendigung ihrer Unterhaltungs- und Stimmungsarbeit wahrscheinlich allesamt den Ohrenarzt aufsuchen, so ohrenbetäubend ist das. Da ist die Gruppe am Wilden Eber doch etwas besser dran. Der Hall verflüchtigt sich im Villengebiet. Anwohner werden die Fenster geschlossen halten. Leute, was soll`s? War ja nur für 4 – 5 Stunden, und das einmal im Jahr.

Wie gewohnt, war die afrikanische Spitze auch diesmal am Start. Bei denen war das Spektakel nach knapp über 2 Std. schon vorüber. Schön, die bekommen Geld für ihren Läuferberuf, alle anderen zahlen, dass man überhaupt dabei sein kann. Und alle die haben auch viel mehr von der Strecke, weil meist das 1,5-fache, 2-fache oder gar noch mehr, von der Siegerzeit an gemessen, gebraucht wird, ehe der Zielstrich passiert ist. Dass alle ein Nationalfahnenbändchen mit einer Medaille dran erhalten, die die 42.195 m im Stück zurückgelegt haben, ist wohl der verdienteste Ausgleich für Strapazen, Anstrengung, Opferbereitschaft. Jedoch ist er nicht nur als solcher zu betrachten. Die nachmalige Freude, es geschafft zu haben, erzielt ein Gefühl, das praktisch unvergänglich ist. Vielleicht sehe ich das zu euphorisch, Verzeihung, mir ist einfach so. Andere zu beurteilen, die wie ich angetreten waren, diese gewaltige Strecke zu bewältigen, liegt mir völlig fern. Aber Anerkennung und Respekt, jawohl, auch denen, die aus vernünftigen Gründen, wenn auch mit traurigen Gesichtern, abbrechen mussten, steht Lob und Gratulation zu. Ein Marathon-Tag ist ein Tag, an dem etwas geschafft werden soll. Ist es so, dann bravo, wenn nicht, war es den Versuch wert mit Aussicht auf Wiederholung.

Diejenigen, die ihr gesetztes Ziel überboten, eine neue Bestzeit erzielt oder im oberen Bereich ihrer Leistungsfähigkeit angelangt sind, gilt der im Sportbereich inzwischen eingebürgerte Gruß „Chapeau“, zu Deutsch „Hut ab“, eine Reverenz. Alle anderen Wettkämpfer (jawohl, das sind alle Teilnehmer!) haben etwas für sich geleistet und können eigentlich nur aus der Sichtweise des Relativen betrachtet werden. Gutes, weniger Gutes, Schlechtes oder gar Grottenschlechtes – alles Unsinn. Genauso wie man vieles bestimmt besser machen könnte, ist umgekehrt auch das Gute zum Schlechten hin wandelbar. Doch was soll das alles bei körperlicher Leistung? Dieses sich Messen unter verschiedenen Voraussetzungen oder das Abschätzen anderer Leistungen zur eigenen, das brauchen nur die als Anreiz, die ihrem Leben noch Kickpunkte zufügen wollen. „Das Bessere ist der Feind des Guten.“ „ Das war einmal“, sage ich als Senior. Die Werte liegen heute anders.

Jetzt werden einige sagen:“Was schwafelt der Mann da?“ „Na, gut, wenn`s Herz voll ist, quillt`s Maul über.“ Für alle, die den berühmten Marathon überstanden haben, herzliche Glückwünsche und nicht vergessen: Alsbald ist der Anmeldetag für den 43. Marathon im nächsten Jahr.“ Zum Abschluss Persönliches: Es war mein 61. Rennen in der Königsdisziplin, aber erst das 33. in Berlin. Wie es sich anschickt, kann sich jeder ausrechnen, dass ich nicht mehr der Allerknackigste sein kann, insofern bitte ich um Nachsicht bei folgenden Daten (von Mitleidsbekundungen bitte ich Abstand zu nehmen!): 4 Stunden 12 Minuten und ein paar Sekunden. Platz 18tausend…., aber, und jetzt, ein Jodler für Platz 2* bei den alten Zauseln –M 75-. (von 76 Finishern, von angeblich über 90 Angemeldeten). * Ich wollte es nicht glauben, obwohl bei Halbmarathon alles noch rosarot aussah (1:53:00), doch 2:17 auf der zweiten Hälfte belegen nun einmal, dass ich (wie so oft) am Anfang zu schnell war. Ich weiß, nur Dumme machen den Fehler zweimal, doch wohin mit dem Adrenalin bei Beginn? Halt, halt, zwei Gründe kann ich doch wenigstens einfügen, die geringfügig entlasten: Stein im Schuh (ja, tatsächlich - auf Asphalt) kosteten 1,5 Minuten, 2 x telefonieren im sogenannten Grünbereich, ebenfalls 1,5 Minuten, doch das Schlimmste überhaupt: 2 Gehpassagen von etlichen, na, sagen wir 400-500 Metern. So da haben wir es. Und so richtig leid tut mir trotzdem nichts, denn gefühlsmäßig entsprach das Rennen Olympischen Normen, vielleicht besonders für die Alten. Die Teilnehmer, stark international aufgestellt, wie sonst nirgendwo, gaben einfach ihr Bestes. Und so kommt die Wertung in der Endabrechnung mit Gold, Silber und Bronze nicht von ungefähr. Die Extra-Medaillen für Platz 1 – 3 werden den Erfolgreichen mit einer besonderen Urkunde Anfang Dezember zugesandt. Silber zur Adventszeit. Wenn das nichts ist, was dann? Jetzt fehlt nur noch Gold, denn Silber (2015) und Bronze (2012) habe ich schon. Der Ehrenplatz im Heizungskeller muss noch gefunden werden.

Endlich wieder Marathon !

Kommentar von Steffen Goll, 04.10.2015, 15:43:

Ich entschied mich eine Woche vor dem Berlin Marathon für dieses Abenteuer. Seit zwei Jahren habe ich keinen langen Lauf mehr absolviert. Dies war mein erster langer Lauf seit dieser Zeit. So nahm ich mir vor, so lange zu laufen, wie es eben geht. Nach meinen beiden OP`s fing ich vor einem halben Jahr wieder mit dem Lauftraining an . Bis zum Tag des Berlin Marathon`s war meine längste Strecke 10,5 Km. Ich wusste nicht was mich erwartet. Nach anfänglicher Aufregung stand ich voller Glücksgefühle am Start. Es war ein unbeschreibliches Gefühl wieder dabei sein zu können. Bis Km 25 war ich überrascht, wie gut ich in der Zeit war ( ca.02:03.00). Dann allerdings holten mich die fehlenden Laufkilometer ein. Sehr platt und mit großen Schmerzen kämpfte ich mich die letzten 17 km noch ins Ziel. Ich wollte einfach noch irgendwie unter 4 Stunden ins Ziel gelangen. Mit 03:54:11 rettete ich mich überglücklich über die Ziellinie. Ich möchte mich bei euch für die tolle Unterstützung an der Strecke bedanken. Gratulation an alle für Ihre tollen Zeiten !!

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