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Berichte & Ergebnisse 2015

Weltjahresbestzeit

Beitrag von Ralf Milke.

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Den Bericht zum Berliner Halbmarathon haben wir uns vereinsintern aufgeteilt, ich möchte nur über Reginas Lauf berichten, der natürlich auch ein gemeinsamer war.

Das Wettkampfergebnis ist schnell mitgeteilt. Es war ein Lauf aus dem vollen Marathontraining heraus, Ziel 1:35. Die erreichten 1:36:35 stimmten Regina wie mich gleichermaßen zufrieden.

Das tolle war das Rundherum. Mir kam kurz vorm Lauf spontan die Idee, dass Regina ja auch mit den Rollis starten könnte, ganz vor dem Läuferfeld. Der glückliche Zufall wollte, dass ich Mark Milde auf der Vital-Messe getroffen habe, noch bevor er eigentlich da war. Und er hat das dann alles organisiert. Als wir uns durch die Massen zum Eingang an die Spitze durchgeschlagen hatten, ging jede Absperrung immer schon vor uns auf, alle wussten, dass wir kommen. Wir wurden vor dem Start mit den ungefähr 20 Rollis liebevoll betreut. Und im Ziel wieder.

Regina hatte sich eine alte durchgewetzte Trainingsjacke gegen die Kälte vor dem Start mitgenommen, die sie dann einfach liegenlassen wollte, aber das wurde nicht zugelassen. Das Team um Roland Winkler mit netten Menschen, deren Namen ich leider ich nicht weiß, hat die durchgewetzte Jacke in Gewahrsam genommen, und kaum war Regina im Ziel und lehnte sich noch mal zum Luftholen aufs Absperrgitter, bekam sie von freundlichen Händen schon wieder ihre alte Jacke auf die Schulter. Die Jacke wird nach London zur WM mitreisen.

Auf den ersten Kilometern waren die schnellen Rollis ja sowieso sofort weg, und dahinter war fast nichts. Wir liefen quasi allein auf den ersten Kilometern Unter den Linden, durchs Brandenburger Tor, vorbei an der Siegessäule. Da war richtig viel Publikum. Die Anfeuerung war so, als wäre sie nur für mich gewesen, meinte Regina, und ich konnte ihr hinterher bestätigen: Das war nur für Dich! Es war toll.

Wir waren die ersten Läufer und hinter uns warteten 32000. Das war eine großartige Demonstration für die Freiheit und Unabhängigkeit und die Schönheit des Sports.

Auch viele schnellere Läufer im Rennen, die uns passiert haben, haben mit aufmunternden Zurufen reagiert. Das ging schon ganz früh los, ein Läufer hing an einer Gruppe dran, die wohl geschätzt auf 1:05 unterwegs war. Dann scherte er einen halben Schritt nach links aus auf uns zu und rief Regina zu "You shine!". So ging es bis ins Ziel.

1:36:35 ist Weltjahresbestzeit für Klasse T11 (=blind) im Behindisport, was auch immer das bedeutet. Wir waren richtig gut, das wissen wir.

London kann kommen.

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