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Berichte & Ergebnisse 2007

Erster Diedersdorfer Schloß-Wiesen-Lauf

Beitrag von Ralf Milke.

Außer Berlin-Marathon und Mannschafts-HM habe ich ja in den letzten Jahren nur noch sporadisch an Läufen mit Nummer teilgenommen. Vor ungefähr einem Vierteljahr geriet ich irgendwie an die Online-Ausschreibung des Ersten Diedersdorfer Schloss-Wiesen-Laufs, zwei Wochen nach dem Berlin-Marathon. Das Schloss Diedersdorf liegt nur einen Hauch südlich von Berlin, also ganz woanders, aber von uns aus ziemlich nah. Elektrisiert hat mich aber vor allem eines: Startgeld 5 Euro – Bratwurst inbegriffen! Dieses Konzept hat mich sofort überzeugt, und ich habe mich angemeldet. Drei Streckenlängen wurden angeboten, 3,3, 10, und 15 km. Auf der kurzen Distanz vor allem die Kinderklassen, aber es gab auch Wertung und Pokale für Erwachsene. Die Strecken führten – der Name war völlig zutreffend – durch Tieflandwiesen ohne den Berliner Flugsand obendrauf. Die Wirtschaftswege bestehen aus Betonplatten, die angenagt vom Zahn der Zeit nicht mehr ganz glatt sind, und oft auch nicht mehr flach liegen. Man muss bei jedem Schritt aufmerksam bleiben – das gehört zum Charakter dieses Laufs. Auf den letzten drei Kilometern meines 15ers musste die Strecke wegen Baustelle offenbar kurzfristig modifiziert werden und führte etwas verschlungen über innerörtliche Wege und Straßen. Die Ausrichter vom sehr rührigen SV Mahlow waren von der Feuerwehr versetzt worden, die eigentlich Streckenposten stellen wollte, doch die Verbliebenen zogen sich hervorragend aus der Affäre, indem sie die Läufer beim Vorbeirennen auf das Kommende vorbereiteten. "Vorne rechts, dann wieder rechts, dann wieder bei mir vorbei", rief mir eine Streckenpostin nach 13 km als Beschreibung des nächsten Kilometers zu. Das hat ohne Markierung zwar nicht ganz glatt, aber letztlich doch geklappt. Über 10 und 15 km (gemeinsamer Lauf bis km 8) waren zusammen etwa 100 Läuferinnen und Läufer am Start. Ganz vorne war ein junger Schneller aus Cottbus in 51:xx, dessen Name ich mir nicht gemerkt habe. Mit 58:00 bin ich über 15 km Zweiter geworden und bin bis zur Streckenteilung mit dem 10-km-Sieger zusammen gelaufen. War also mehr ein lokales Event. Bei den Frauen allerdings bekannte Namen früherer Jahre vorn, Sylvia Renz (10 km) und Manuela Edler (15 km) vom OSC Berlin. Ganz toll die Kinderläufe: auch hier ungefähr 100 am Start! Und fast noch schöner: bei der Siegerehrung ist kein einziges Kind Ohne ausgegangen. Das Treppchen bestand aus Strohballen und war entsprechend wacklig. Es war sehr interessant, zuzuschauen, welche Sieger locker auf dem Strohballen stehen konnten. Die jungen Kinder sowieso. Der Männer-Sieger über 3,3 km war der erste, der abstürzte. Viele AK-Sieger machten es besser. Ich war so-la-la. Der 15-km-Sieger der M65 war der erste, der den Aufstiegsversuch verweigerte. Bei dieser Teilnehmerzahl und bei 5-Jahres-Altersklassen ist klar, dass nur eine Minderheit der Teilnehmer ohne Preis nach Hause gehen musste. Ich bin mit 2 T-Shirts heimgekommen (ok, eines hat eine überdimensionierte Knut-BankCard vorne drauf), einer handgetöpferten Finisher-Medaille, eines wunderhäßlichen AK-Siegerpokals, einem Handtuch, und einer Flasche Duschbad. Und meine Bratwurst habe ich auch verzehrt!! Sensationell, Diedersdorf. Das Wetter spielte mit. Altweibersommer. Über die Tieflandwiesen zogen den ganzen Tag die Formationen der abziehenden Wildgänse. Was für ein schöner Herbsttag. Die Stimmung in der Organisation war ganz danach, den Lauf im nächsten Jahr zu wiederholen.

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