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Berichte & Ergebnisse 2007

Magdeburg Marathon 21.10.2007 – Stadt, Land, Fluss

Beitrag von Shakal Ryan.

Es ist schon ein ulkiges Gefühl, an einem großen Fluss zu laufen, auf dessen Brücke man kurz darauf an einem Fluss laufend auf einen großen Fluss herabschaut. Trogbrücke nennt sich das und das grösste Wasserstraßenkreuz Europas ist ein Schlager beim Magdeburg Marathon. Kein Schlager ist es für eilige Bestzeitenjäger, die zugehörigen Rampen zu überlaufen, auch wenn man im Wilmersdorfer Pro-Sport-Stadion auf den Hängen passende Trainingsstrecke hätte. Dafür ist man viel in der Natur unterwegs und wird mit Wasser, Cola, Tee, Malzbier und Obst unterwegs überdurchschnittlich gut versorgt. Insgesamt kann die Streckenführung dieses Prototypen eines Stadt-Land-Fluss-Marathon auch als durchaus flach bezeichnet werden, ich würde im Vergleich mit Berlin einen Zeit-Malus von etwa 1,5-2% vergeben. Daran sind ganz sicher genauso längere Kopfsteinpflasterpassagen und die etwas winkelige Route in der Altstadt um Dom und Hundertwasserhaus herum zu Beginn Schuld, oder die kraftraubende Fußgängerbrücke als Moralprobe bei etwa KM41. Gewöhnungsbedürftig ist der gemeinsame Start aller angebotenen Strecken von 13km über HM bis Marathon, dauert es doch bis kurz vor KM14, bis man als Marathoni das Renngeschehen einigermassen einordnen kann und vom Rest getrennt wird. Akkurat erscheint mir dafür die Kilometrierung, die ganz sicher bessere Tempokontrolle zulässt als das bemühte Kopfdrehen zur Sichtung der Startnummernfarbe, welche die Strecken unterscheidet.

Da ich selbst den Berlin-Marathon wegen Spartathlon am selben Wochenende nicht laufen konnte, aber zur letzten Intensivvorbereitung auf die deutschen 50KM-Meisterschaften in Bottrop noch eine lange harte Einheit zu brauchen glaubte, empfand ich das Magdeburgpaket als ideal. Gratisbustransfer vom HBF zu Start/Ziel an den Messehallen um 9h05, Anmeldung, Unterlagen und Kleiderbeutelabgabe von 9h20-9h50, Start um 10h. Aus dem Volltraining heraus gelaufen ohne jedes tapering war ich bis KM35 (2h29:41) sogar auf sub3-Kurs, bevor die Strecke, die auch noch eine kurze Trailpassage auf und ab durch ein kleines Wäldchen bei KM21 und gelegentliche Gegenwindüberfälle vor allem zwischen KM25 und KM27 auf dem Brückenrückweg geboten hatte, ihren Tribut forderte. So musste ich erst auf den letzten vier Kilometern einen in diesem Zeitbereich kaum glaublichen AK-Sieg abschreiben, der mit einer 3h02 errungen werden konnte. Immerhin hat es am Ende noch für eine 3h04:52 gereicht und damit Podiumsplatz 3 von 86 Läufern der AK M45. Platz 28 gesamt. Für den Sieg in der M70 musste hingegen die 3h20 deutlich unterlaufen werden, eine 3h35 hätte für das Podium schon nicht mehr genügt. Vorbildlich, die drei Senioren von der TSG Bergedorf.

Die Siegerehrung wird sehr professionell in den Messehallen abgehalten, welche auch bei schlechtem Wetter nach dem Lauf noch ein wirklich angenehmes geselliges Läuferfeiern erlauben. 2 Medaillen, 2 Urkunden und 1 Blume; Bulette mit Krautsalat für humane 2, Kuchen für 1 euro: das Rahmenprogramm mit Kochstudio und Fitnesshampeln, Kinderhüpfburg sowie einige messeübliche Verkaufsstände konnte überzeugen. Die aufgebauten Zeltduschen waren erstaunlich angenehm, die kostenfreie Massageoption („Bitte erst duschen!”) (für mich zu) gut besucht. Fazit: für rechtzeitige Anmelder eine mit 25 euro wirklich preisleistungsstarke sowie bestens und trotz der wachsenden Teilnehmerzahlen immer noch persönlich und herzlich organisierte Marathonveranstaltung ohne erkennbare Schwächen, die eine Herbstalternative zu Berlin sein kann. Wenn man vielleicht noch über einen Abbau der Rampen nachdenk .... /;-)

Von den Pro-Sportis waren noch dabei: Ruth Suhr als starke 2. AK W50 in 3h46:51 Wolfgang Schönherr AK M50 in 3h53:47

Magdeburg Marathon im internet

Shakal Ryan, Berlin 29.10.07

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