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Dies ist ein Archiv, die aktuelle Website ist www.psb24-laufteam.de.

Berichte & Ergebnisse 2007

Frühling mitten im Winter

Beitrag von Musolf Marco.

Das Schweizer oder vielmehr Zürcher Pendant zum Berlin Cup heisst hier Züri-LaufCup und umfasst rund ein Dutzend Läufe, die alle im Kanton Zürich stattfinden. Komischerweise sind die Distanzen stets krumm und so war am vergangenen Wochenende der Auftaktlauf, der Zürcher Neujahrslauf mit 12,1 Kilometern zu bewältigen. Das Wetter war optimal für den Lauf. Es war keine Wolke am Himmer zu sehen und die Temperaturen waren (in der Sonne) mit rund 15 Grad alles andere als unangenehm. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich jemals Mitte Januar einen Lauf in komplett kurz absolviert hätte. Na ja mir kam das Wetter eher entgegen, da ich Kälte und Schnee eigentlich nicht besonders mag.

Der Lauf war sehr gut organisiert und ich hatte genügend Zeit um mir die Strecke ein wenig anzuschauen. Der Lauf ging über 2 Runden, die am Beginn nocht flach war, dann aber durch einen nahegelegenen Wald stetig bergan führte. Die Steigung hielt sich aber in Grenzen nur ein kürzerer Abschnitt war recht steil. Danach ging es fast 2 Kilometer bergab und mann lief die Runde im flachen zu Ende.

Ich hatte mir absolut nichts vorgenommen, sondern mich nur gefreut mal wieder Wettkampfluft zu schnuppern. Mein Ziel war an Daniel meinem Kollegen aus dem Lauftreff dranzubleiben und dann mal sehen was geht. Der Start war aufgrund der Enge schon sehr mühsam dann konnte man aber frei laufen und ich merkte gleich zu Beginn, dass ich hier ganz sicher keine PB laufen werden. Daniel hatte ich immer in Sichtweite,er gab aber mächtig Gas. Der ersten Kilometer stoppte ich in 3:35. Danach wurde es aber schlagartig langsamer. Der Anstieg in der ersten Runde machte mich zielmlich zu schaffen und auf der Gefällestrecke lief Daniel schon einen kleinen Vorsprung auf mich heraus. Ich konnte jedoch im flachen Teil der Strecke wieder zu ihm aufschliessen und auf der zweiten Runde ging ich am Anstieg leicht in Führung. Trotzdem fühlte sich das alles nicht gerade leicht an. Auf der Zielgeraden konnte ich mir dann meinen obligatorichen Zielsprint nicht verkneifen und kam mit einer 46:28 ins Ziel. http://www.zuerilaufcup.ch/zhneujahr/default.htm

Sollte ich im April beim Züri Marathon starten dann bleibt noch eine Menge zu tun.

Schöne Grüsse an alle "Berliner" Marco

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26th Yokoda Striders HM

Beitrag von Joachim Dirks.

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Es sind nur noch wenige Wochen bis zum Tokyo Marathon, bei dem zum ersten Mal auch Nicht-Profis teilnehmen dürfen. Die Folge: 90.000 Anmeldungen, nur 30.000 geloste Teilnehmer und wir beiden haben ein Ticket! Da heißt es, sich besonders gut vorzubereiten. Zur Form Überprüfung hat Christiane dieses Mal den FrostBite HM in Tokyo ausgesucht. Der Lauf findet auf der Yokoda Airbase statt und führt mit einigen Schlaufen versehen als Pendelstrecke um das mit Stacheldraht abgezäunte Flugfeld. Während des Laufes startete eine riesige Transportmaschine. Sehr beeindruckend, die Flieger nur wenige Meter entfernt an einem vorbei fliegen zu sehen. Doch nun zum Lauf. Da ich mir aus völlig unerklärlichen Gründen eine Patella Reizung im rechten Knie eingefangen hatte, bin ich vorsichtshalber nur die letzten 4 km mit Christiane mit gelaufen und konnte so mit halbwegs reinem Gewissen wenigstens das tolle Finishershirt abholen. Alle Teilnehmer mussten sich beim Eintritt in die Airbase einer Sicherheitskontrolle unterziehen, sehr spannend! Ca. 3800 laufen beim HM mit, der 5km und 2km run haben jeweils einige Hundert Teilnehmer. Christiane hatte sich dieses Mal weiter vorne aufgestellt und brauchte dennoch fast eine Minute zur Überquerung der Startlinie. Ich hatte mich bei km3,5/17 aufgestellt und traute meinen Augen nicht, als der Führende nach weniger als 10 min. vorbei zog! Danach Leere und dann weitere versprengte Läufer. Die erste Frau folgte nicht viel später. Christiane war gut im Plan und kam mit einem km-Schnitt von 4:44 durch. Da es einen Preis für das beste Kostüm gab, liefen viele in Verkleidung. Elvis, Superman, Spiderman, alles war vertreten. Nun hiess es ein wenig Warten, oder doch nicht? Nach ca. 52min war der Führende wieder zurück! Wieder ein ordentlicher Abstand und dann zwei Läufer, die hart zur Sache gingen. Die schnellste Frau lies auch nicht lange auf sich warten. Horden von Läufern, so kam es mir zumindest vor, blieben bei km 17 unter 1 Stunde. 19 Läufer blieben im Ziel unter 1:17! Der Sieg ging in 1:08 bzw. 1:23 weg. Christiane war bei km17 mit 1:20 auch noch gut im Plan. Leider blieb sie nicht bis zum Schluss an ihrer Pacemakerin, konnte aber dennoch mit 1:43 eine gute Orientierungmarke für Tokyo setzen. Nach dem Lauf gings es dann noch zu IKEA zum Essen. Sehr gute Küche, die von vielen Besuchern gerne angenommen wird! Jetzt freuen wir uns schon auf den Tokyo Marathon am 18.2.2007.

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BSV - Winterlaufserie 2007

Beitrag von Johannes Bauer.

Bei der diesjährigen Winterlaufserie des Berliner Sport-Verein rund um das Stadion Wilmersdorf (10 Kilometer, 15 Kilometer, Halbmarathon) belegte Patrik Marschalik Gesamtplatz 13 und wurde zweiter in der M30. Den Gesamtsieg sicherten sich bei den Frauen Mares Bruchauser und bei den Männern Volker Goineau, beide vom BSV 1892.

Name10 Kilometer15 KilometerHalbmarathon
Patrik Marschalik37:1459:001:26:03
Mario Genz38:4259:43----------
Bärbel Rennung48:27------------------

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Berlin-Brdb-Meisterschaften der Senioren 2007

Beitrag von Günter Lewanzik.

Am letzten Sonntag im Januar treffen sich Aktive und Freunde der Leichtathletik zu den Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften der Senioren. Die Veranstaltung findet jährlich abwechselnd in Berlin (Rudolf-Harbig-Halle) und in Potsdam (Leichtathletik-Halle an der Zeppelinstraße) statt. Bei strömendem Regen versammelten sich auch in diesem Jahr Sportlerinnen und Sportler in der Rudolf-Harbig-Halle, die in folgenden Disziplinen den Berlin-Brandenburgischen Meister suchten:

60 m, 300 m, 800 m, 1500 m, 3000 m, Hochsprung, Weitsprung und Kugelstoßen.

Da in allen Disziplinen verschiedene Wettkämpfe entsprechend der gemeldeten Altersklassen und Teilnehmer/innenzahlen durchgeführt werden, handelt es sich um ein fast Tagesfüllendes Programm, verbunden mit einem beachtlichen organisatorischen Aufwand. Für Zuschauer und die sich aufwärmenden Läufer/innen wird ein kurzweiliges, interessantes Programm geboten.

Die läuferischen Disziplinen beginnen in der Regel gegen Mittag. Pro Sport Berlin 24 war mit drei Athleten am Start: Manfred Kretschmer, Dieter Segebart und Günter Lewanzik. Allein Dieter Segebart muss sich gedacht haben: Wenn ich teilnehme, dann richtig! Denn er startet in drei Disziplinen. Seine Ergebnisse:

Manfred Kretschmer:

3000 m in 11:54,13 min. (4. Platz in M60) Manfred hat sich damit nach seiner krankheitsbedingten Pause eindrucksvoll zurückgemeldet.

Günter Lewanzik: 3000 m in 10:33,01 min. (2. Platz in M50)

Wilfried Jackisch hatte sich für den Wettkampf einiges vorgenommen, musste aber wegen einer Muskelzerrung, die er sich beim letzten Hallentraining zugezogen hat, kurzfristig absagen. Gute Besserung! Fazit: Insgesamt ein gut organisierter, typischer Leichtathletik-Wettkampf. Es macht einfach Spaß im Winter mal in einer angenehm temperierten Halle ohne all die lästigen Winter-Klamotten zu laufen. Alle Pro-Sportler gingen mit einem guten Gefühl nach Hause, denn was hätte man bei dem Wetter sonst gemacht? Alle Ergebnisse finden sich unter www.leichtathletik-berlin.de

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Winterlaufserie in Rheinzabern über 20 Km

Beitrag von Mario Genz.

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Rheinzabern 20 Km
PlatzNameVereinZeitAK
68.Mario GenzPro Sport Berlin 241:16:5312. M30

Einen Besuch bei meinen Eltern in Mannheim nutzend, hab ich mich am 11.02 morgens ins gut 50 Km entfernte Rheinzabern in der Südpfalz aufgemacht. Die Strecke war mir schon von früher her bekannt und so wußte ich, das hier eigentlich immer eine gute Zeit drin ist. Das anfänglich trockene Wetter schlug, je näher ich dem Austragungsort kam, in immer heftigeren Regen um. Trotz dieser nicht ganz idealen Bedingungen auf einer topfebenen 2-Runden-Strecke sollten sich später 1052 Läuferinnen und Läufer in der Ergebnisliste wiederfinden. Für den abschließenden, langen Lauf einer Winterlaufserie, sicher ein beachtliches Ergebnis, wenngleich der Melderekord von 1400 Teilnehmern über den 15-Km Lauf im Januar doch deutlich verfehlt wurde.

Nachdem um 10:05 pünktlich der Startschuss erfolgt war (die krumme Zeit ergibt sich aus dem Fahrplan der DB, da ein Bahnübergang überquert werden muß) ging es für mich zügig in dem sehr gut besetzten Feld voran. Die Durchgangszeit bei 5 Km lag mit 18:45 Min. deutlich unter dem was ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Auch bei 10 Km und somit beim Übergang in die zweite Runde lag ich mit 37:57 Min. klasse im Rennen. In der zweiten Runde machte sich dann sicher das hohe Anfangstempo aber auch der teilweise aufkomme starke Wind bemerkbar, so dass ich die zweite Hälfte nur noch in 38:56 Min.laufen konnte. Im Ergebnis also eine 1:16:53 Std. Damit kam ich in der Gesamtwertung auf den 68. Platz und in der M30 auf den 12. Platz.

Das reichhaltige Kuchenbuffet danach, sowie der Verkauf von Wein und Äpfeln in der Turnhalle haben gezeigt, dass trotz deutlich gestiegener Teilnehmerzahlen hier noch immer eine sehr familäre Atmossphäre herrscht und einen Besuch allemal lohnt.

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Tokyo Marathon 2007

Beitrag von Joachim Dirks.

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Dieses Mal stimmte der Wetterbericht zu 100%: Sonntag: Dauerregen. Ende des selben gegen Mittag. Und genau so ist es auch eingetreten! Schöner M...! Doch eins nach dem anderen: Da die Hotelzimmer um den Startbereich schon lange ausgebucht waren, hatten wir ein Zimmer im Tokyo Dome an der Marathon Messe reserviert. Die Anreise erfolgte am Freitag abend und so konnten wir uns am Samstag die Messe genau anschauen. Es gab einen Stand vom Berlin Marathon und Takahashi-san hatte am Freitag vorbei geschaut und die Wandtafel signiert. Wären wir gerne dabei gewesen... Die Messe war nicht sehr gross, aber gut organisiert. Samstag abend gab es dann noch eine private Sushi-Party (statt Nudeln). Dann kam der Sonntag: Um 6 Uhr aufstehen. Aus dem 35. Stock des Hotels konnte man die Strassen kaum erkennen, so stark regnete es. Das konnte ja was werden! Christiane hatte am Samstag vorsorglich Regencapes gekauft und gegen 7 Uhr verliessen wir das Hotel Richtung Startbereich in Shinjuku. Der Regen war aber so stark, dass wir zu den Capes noch einen Regenschirm brauchten, um nicht gleich völlig durchzunässen. Gegen 7:30 erreichten wir den Startbereich und konnten unter einer der vielen Brücken des Tokyo Metropolitan Office (ein sehr, sehr grosses Rathaus!) unterschlüpfen. Doch gegen 8:25 mussten wir dann in unseren Startblock. Nun hiess es 45min im strömenden Regen ausharren. Alle rückten eng zusammen und irgendwie ging die Zeit vorbei. Kurz vor dem Startschuss kam noch Yoshio Koide, der ehemalige Trainer von Takahashi, direkt an uns vorbei und feuerte die Läufer kräftig an. Der Mann hat was und mich fröstelte nicht nur wegen des kalten, regnerischen Wetters! Um 9:10 fiel der Startschuss und 30.000 Läuferinnen und Läufer gingen auf der Strecke. Die meissten hatten ihre Regencapes nicht ausgezogen und auch wir liefen bis km 8 mit Cape, weil es einfach zu stark regnete. Wir hatten abgesprochen, dass Christiane das Tempo alleine bestimmt und ich sie nur mit Getränken unterstütze. Also blieb ich meisstens etwas hinter ihr. Schon nach dem ersten km hatten wir recht freies Feld und nach 2 km 10:57 auf der Uhr. Der dritte km ging in 4:51 weg. Uh, das erschien mir etwas zu zügig. Aber für Christiane war alles in Ordnung. So liefen wir weiter und passierten die 5km Marke in 25:51. Die nächsten km verliefen gut, bis auf den Regen und der kalte Wind. Km 10 durchliefen wir in 51:20 und Christiane machten keine Anstalten, das Tempo zu reduzieren. Nun gut, dachte ich mir, sie wird schon wissen, was geht. Km 10-20 besteht aus einer langen Pendelstrecke nach Shinagawa und dann wieder nach Norden zur Ginza, der Flaniermeile Tokyos mit den teuersten Geschäften. Hier konnte man recht unbehelligt laufen und nur an einigen Stellen musste ich Windbraker spielen. Der HM wurde in 1:47:38 passiert. Nun waren wir schon fast 2 Minuten unter Plan und alles lief auf eine 3:35 hinaus. Das sagte ich Christiane. Hätte ich ihr mal gesagt, sie soll auf der 2. Hälfte noch 3 Minuten schneller laufen. Hätte sie bestimmt auch gemacht ;-). Aber so blieb sie stoisch bei ihrem 5:06 Tempo und spulte einen km um den anderen ab. Keinerlei Anzeichen von Ermüdung oder Einbruch. Bei km 30 waren Gesamtschnitt und 5km-Abschnitt mit 5:06min/km identisch. Ab km 37 kamen dann die fünf Brücken. Mein Ratschlag, diese langsam hochzulaufen wurde in den Wind geschlagen. Ohne Temporeduzierung ging es rauf und auf der anderen Seite noch einen Tacken schneller wieder runter! Ab km 40 hörte der Regen endlich auf und wir konnten die beiden letzten km fast ein wenig geniessen. Mit 3:35:36 überquerten wir die Ziellinie hinter der die Annehmlichkeiten Medallie, Wärmeumhang, Bananen, Wasser auf uns warteten. Ein Amerikaner sprach mich an und bedankte sich, dass wir so konstantes Tempo gelaufen sind. Er war immer kurz hinter uns und wurde von uns mit gezogen. Nach dem Umziehen ging es dann zum Hotel. Abends wurde der Lauf bei einer grossen Pizza nachbesprochen. Nun, das Ziel für Berlin 2007 geben wir noch nicht bekannt. Aber mit ein wenig Tunnelblick auf den letzten km ist es nun in erreichbare Nähe gerückt!

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18. Lauf im Britzer Garten - Auftakt zum Berlin Cup 2007

Beitrag von Mario Genz.

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Ergebnisse Britzer Garten
PlatzPlatz AKZeitVornameName
9.1. (M 30)35:41MarioGenz
13.2. (M 30)36:23FredericGeorges
15.3. (M 35)36:30CarstenSchultz
16.4. (M 40)36:30HouariTirech
36.3. (M 50)38:11GünterLewanzik
67.1. (M 60)41:04ManfredKretschmer
101.1. (M 65)43:01DieterSegebart
159.5. (M 60)46:15MichaelBetsch
234.14. (M 65)49:51UgoAngelini

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Frühlingstemperaturen von ca. 15°C fanden sich 9 Pro-Sportis zur Auftaktveranstaltung des diesjährigen Berlin Cups im Britzer Garten ein.

Der Veranstalter, die Neuköllner Sportfreunde, hatte die Strecke leicht gegenüber dem Vorjahr verändert und es dabei wohl auch mit der Genauigkeit hinsichtlich der Streckenlänge nicht ganz so ernst genommen. Immerhin ließen die fehlenden 150m "hervorragende" Zeiten zu, die es nun auf anderen Strecken zu bestätigen gilt.

Die abwechslungsreiche und mit zwei Hügeln versehene "BUGA-Runde" mußte im Anschluss an eine kurze Einführungsrunde von den insgesamt 356 Teilnehmern des 10-Km Laufs zweimal durchlaufen werden. Während sich an der Spitze mit Christian Krannich und Marcus Alpen zwei Läufer vom LAC Berlin schon frühzeitig vom Feld absetzen konnten, blieb ein gelber Express, bestehend aus Frederic Georges,Carsten Schultz und mir bis zum Ende der ersten Runde dicht beisammen. Danach gelang es mir unerwartet mich von den beiden abzusetzen und schließlich nach 35:41 die elektronische Zeitnahme zu passieren. Dies war gleichzeitig der 1. Platz in der M 30 an diesem Tag. Der 2. Platz in der gleichen Altersklasse ging an Frederic in 36:23 Min. Carsten überquerte zeitgleich mit Houari Tirech nach 36:30 die Ziellinie. Carsten hatte sich damit noch den 3. Platz in der M 35 sichern können während Houari mit dem undankbaren 4. Platz in der M 40 vorlieb nehmen mußte. In der M 50 lief Günter Lewanzik mit 38:11 auf den 3. Platz. Die Altersklassen M 60 bzw. M 65 wurden mit Manfred Kretschmer (41:04) bzw. Dieter Segebart (43:01) wiederum von Pro Sportis gewonnen. Weitere Platzierungen erliefen sich Ugo Angelini in der M 65 bzw. Michael Betsch in der M 60.

Ein insgesamt vielversprechender Saisonauftakt der Hoffnung auf weitere gute Platzierungen in den kommenden Läufen macht.

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18. Lauf der Sympathie von Falkensee nach Spandau

Beitrag von Mario Genz.

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Zieleinlauf 18. Lauf der Sympathie
Platz gesamtPlatz AKZeit (Netto)VornameName
33.2. M 3036:07MarioGenz
51.1. M 5537:20WilfriedJackisch
53.12. M 4037:24HouariTirech
69.3. M 4538:01ShakalRyan
87.23. M4039:04JoachimDirks
207.6. M 6043:51PeterDr. Fehrmann
44. (Einlauf Frauen)3. W 5046:46RuthSuhr
51. (Einlauf Frauen)6. W 4547:16ChristianeLange
452.14. M 6048:38MichaelBetsch
769.24. M 6555:45WolfgangCorsepius

Nach dem frühlingshaften Wetter beim Lauf im Britzer Garten in der Vorwoche zeigte sich der Wettergott diesmal von seiner unangenehmeren Seite und ließ es bis gut zur Hälfte des Laufs regnen. Einhergehend mit recht niedrigen Temperaturen war man gut beraten, schnell zu laufen um so dem eigentlichen Ziel, der warmen Dusche, möglichst zügig näher zu kommen.

Zwischen Start und Dusche hatten die Veranstalter noch eine meist schnurgerade und völlig eben verlaufende 10-Km Strecke gelegt. Obwohl eigentlich mit kontinuierlichem Rückenwind zu rechnen war, wollte dieser sich doch irgendwie nicht so recht einstellen. Stattdessen blies es teilweise von der Seite und manchmal brauchte man auch den Windschatten des Vordermanns um besser vor dem Gegenwind geschützt zu sein. Alles in allem eine recht böige Veranstaltung.

Von den Wetterbedingungen wenig beeindruckt zeigte sich sich wieder einmal Lennart Sponar, der den Gesamtsieg mit 30:23 Min. klar für sich entscheiden konnte.

Der PSB 24 war mit insgesamt 10 Läuferinnen und Läufern am Start und konnte durch Willi Jackisch (1. M 55), Mario Genz (2. M 30), Ruth Suhr (3. W 50) und Shakal Ryan (3. M 45) insgesamt vier Podestplätze in den Altersklassen verbuchen. Angesichts von insgesamt mehr als 2500 Teilnehmern in den beiden Läufen über 5 und 10 Km eine Leistung die sich sehen lassen kann.

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Wieder versöhnt

Beitrag von Musolf Marco.

Zur Teilnahme am Zürich Marathon habe ich mich erst sehr kurzfristig entschieden und obwohl die offizielle Anmeldung gar nicht mehr möglich war habe ich über den Marktplatz der Internet Seite doch noch eine Startnummer bekommen und obendrein noch Geld gespart :-) Ich hatte wie gesagt gar nicht vor den Marathon zu laufen und das lag immer noch an meinem völlig misslungenem Berlin Marathon 2005. Damals war ich bereits nach 10 KM völlig blau und bin dummerweise doch noch zu Ende gelaufen und habe mich irgendwie mental nicht mehr so richtig erholt und mir geschworen : Nie wieder Marathon  Aber es kommt ja immer anders als man denkt und irgendwie musste und wollte ich mich ja dem Thema nochmals nähern. Im Vorfeld habe ich mich lediglich an Ralf Trainingsplan gehalten und habe ansonsten kein spezielles Marathontraining absolviert. Ich bin daher nach dem Start sehr sehr gemächlich angegangen und hatte mir als Ziel eine Zeit um 3:30 ausgerechnet. Wenn man etwas weiter hinten im Feld startet, dann dauert es schon eine ganze Weile, bis man endlich störungsfrei laufen kann. Das Wetter meinte es wirklich gut mit uns an diesem Sonntag. Es war zwar echt kühl am Start aber die Sonne lugte schon ab und an mal aus den Wolken hervor. Der Start befindet sich am Westende des Sees und zu Beginn läuft man zunächst erstmal durch die City von Zürich bis mann dann nach 5 KM am gegenüberliegenden Ufer des Sees antlangläuft. Der Züri Marathon ist schon eine andere Grössendimension als Berlin. Es sind schon einige Zuschauer an der Strecke, aber kein Vergleich zu den Massen in Berlin. Trotzdem feuern einen die Schweizer mindestens ebenso an wie in Berlin. Zurück zum Rennen : Ich lief den ersten Kilometer in 5:15 durch und dachte mir, das ist wohl doch etwas zu untertrieben also erhöhte ich leicht das Tempo, hielt mich aber immer noch stark zurück. Die Strecke ist eine Pendelstecke, die man nach etwas 19 Kilometer in umgekherter Richtung wieder zurückläuft. Ungefähr bei Kilometer 14 kam mir schon der führende entegegen. Nach etwas mehr als 100m kanm dann schon Viktor Röthlin mit seinen Pacemakern vorbeigrauscht und meine Güte hatten die ein Tempo drauf. A propos Tempo so bei Kilometer 18 wurde es mir dann langweilig und beschleunigte das Tempo auf einen Schnitt so gegen 4:22. Das ding erstaunlich leicht und ab der Wende setzte ich reihenweise zum Überholen an. Das machte richtig Spass und ich kam mir irre schnell vor. So bei Kilometer 32 wurden dann aber meine Beine etwas schwerer und die fehlenden Kilometer und langen Läufe machten sich bemerkbar. Trotzdem konnte ich das Tempo noch bis Kilometer 38 halten. Das lag auch daran, dass aufd dem Rückweg viel mehr Zuschauer an der Strecke standen. Die letzten beiden Kilometer musste ich schon arg kämpfen und meine eine waren wie bei jedem Marathon zuvor steinhart. Letztlich kam ich mit einer 3:16 zufrieden ins Ziel.

Fazit : Ein schöner Lauf auf eine flachen Strecke am wunderschönen Züri See und das wichtigste : Nach meinem Debakel von 2005 bin ich wieder versöhnt mit dem Thema Marathon :-)

Ergebnisse gibts hier Zürich-Marathon

Gruss Marco

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Kurzbericht zum 4. RBB-Lauf

Beitrag von Heike Wycisk.

4. RBB-Lauf
PlatzPlatz AKAKZeitName
16.1.M5500:51:54Wilfried Jackisch
10.2.W3501:00:32Heike Wycisk
39.2.W5001:07:54Ruth Suhr
45.6.W4501:08:35Maria Petersen
291.55.W4501:20:31Jyrina Thies

Distanz: Drittelmarathon bzw. 14,065 km

Teilnehmerzahl: 3.243 Läufer und Läuferinnen

Veranstalter: SCC-RUNNING, Leichtathletik-Verband Brandenburg in Kooperation mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK)

Anmeldegebühr: zwischen 12 und 18 Euro

Streckenverlauf: Start und Ziel Glienicker Brücke, Rundlauf, kulturell und landschaftlich sehenswert, abwechslungsreich

Untergrund: von sehr gut bis sehr dürftig

Besonderheiten: Lennart Sponar vom Berliner SV schaffte einen Hattrick und knackte mit 43:50 Minuten seinen eigenen Streckenrekord, auch die Vorjahressiegerin Anja Carlsohn vom SC Potsdam hat ihren eigenen Rekord mit 50:17 unterboten

Fazit: sehr schöner Lauf, aber ein bisschen früh (9 Uhr)

Ergebnisse:http://www.scc-events.com/events/rbblauf/2007/ergebnisse.php?&mode=form&events_id=108

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Deutsche Meisterschaften in Kienbaum über 100 Kilometer

Beitrag von Dieter Segebart.

Unser Plan, ein "100km-Team-Lauf" (Holger Richter, Werner Feist, Dieter Segebart)zu machen, ging leider durch meinen verpatzten Anmeldetermin nicht auf. Es wäre eine Gebühr von 300 fällig geworden, wenn wir 3 den Meisterschaftslauf nachgemeldet hätten. Darum hatten wir uns geeinigt, dass nur Holger - er hatte am intensivsten trainiert - die 100km läuft und Werner und ich den angebotenen "Schnupperlauf" über 50km mitmachen. Wir übernachteten im Sportzentrum, da der Start der 100km bereits um 6:00 Uhr statt fand. Ab 4:00 stand ein Frühstücksbüfett zur Verfügung. Da der Vorabend sehr kühl war und es ständig regnete, hatten wir schon die Befürchtung, dass es auch am Lauftag so bleiben würde. Aber es war an diesem Morgen trocken. Über 100 verschlafene Gestalten (146 gemeldete Teilnehmer), die meisten dick angezogen, fanden sich am Start ein, um nach dem Startschuss den Erfolg ihres langen Trainings bewerten zu lassen. Bereits nach etwas mehr als 20 Minuten waren schon die Ersten von der 5km-Runde zurück. Dabei zeigte sich schon, wer zur Elite gehört. Als der Schnupperlauf um 10:30 Uhr begann, war es schon so warm, dass wir in KURZ laufen konnten. Als ich die erste Runde lief, merkte ich, dass die Strecke doch nicht so durchweg eben war. Es waren Asphalt- und Betonweg und ein 200m Pfad durch den Wald. Auf einer längeren Steigerung hatten wir ständig Gegenwind. Zeitweise so stark, dass man das Gefühl hatte, nicht vorwärts zu kommen. Da man die halbe Strecke doch mit höherem Tempo läuft, habe ich Holger wohl zwei oder drei mal überrundet. Dabei stellte ich fest, dass er, auch wenn es ihm manchmal schwer fiel, immer optimistisch war. Der Verpflegungsstand am Start/Ziel war reichlich: Wasser, Tee, Iso.,Cola, Haferschleim, Äpfel, Kekse, Bananen u.a.m. Bei km 2,5 gab es eine zusätzliche Wasserverpflegung. Ich beendete meine 10 Runden nach 4:16:08 h. Da es keinen Rundenzähler gab, wäre ich beinahe zu früh rausgegangen. Aber ein Blick auf meine gedrückten Lap´s zeigten mir, dass ich noch eine Runde weiter laufen müsse. Für Werner sah es leider nicht so gut aus. Er musste aus gesundheitlichen Gründen nach 8 Runden aufgeben. Aber es kommen noch andere lange (Rennsteig) Läufe auf ihn zu. Unseren Holger konnten wir nach 11:29:30 h beglückwünschen. Er sah dabei frischer aus als morgens am Start. Es wird nicht sein letzter 100er gewesen sein. Es gewann Michael Sommer in 6:56:15.

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30. Jedermannlauf des VFL Tegel am 29.04.07

Beitrag von Mario Genz.

Ergebnisse Jedermannlauf
PlatzPlatz AKZeitVornameName
4.1. (M 30)36:58MarioGenz
5.1. (M 40)37:18HouariTirech
9.2. ( M 30)38:26FredericGeorges
23.1. (M 60)41:07ManfredKretschmer
45.1. (M 65)44:03DietreSegebart
78.5. (M 60)48:20MichaelBetsch

Am Sonntag fanden sich bei strahlendem Sonnenschein und angenehm kühlen Lauftemperaturen fünf Pro-Sportis im Tegeler Forst zum Jedermannlauf ein. Der 4. Durchgang zum Berlin Cup stand an und so galt es, auf der zweimal zu durchlaufenden Runde möglichst viele Punkte zu sammeln.

Während der spätere Gesamtsieger Olaf Haller ebenso wie der Zeitplazierte Holger Leidig schnell davon ziehen konnten, gelang es mir zumindest auf der ersten Runde am Dritten, Olaf Böttge vom LTC, dran zu bleiben. Trotz einer vergleichsweise verhaltenen ersten Runde in 18:05 mußte ich ihn dann leider ziehen lassen und lief, zunächst noch dicht gefolgt von Houari, ein weitgehend einsames Rennen. Im Ziel war ich schließlich nach 36:58 Min. Mit 20 Sekunden Rückstand folgte Houari der fast noch von seinem für den SCC startenden Landsmann, Said Belkaid, abgefangen worden wäre. Frederic kam diesmal in 38:26 auf den neunten Platz im Gesamteinlauf, so dass gelb mal wieder die dominierende Farbe unter den ersten zehn Finishern war. Ein immer wieder schönes Bild.

Weitere Altersklassensiege holten, wie üblich, Manfred in der M 60 in der Zeit von 41:07 Min. sowie Dieter in der M 65 nach 44:03 Min. Komplettiert wurde das gelbe Starterfeld wie immer durch unseren Vielstarter Michael Betsch der sich in 48:20 Min. den 5. Platz in der M 60 sicherte.

Werner Feist, unser Ultra-Läufer, lief natürlich die längere 20km-Strecke und das in 1:40:12 (M55/1).

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4 Altersklassensiege in Pankow

Beitrag von Johannes Bauer.

Beim Pankower Frühlingslauf am 21.04 wurden erneut fleißig Punkte für den Berlin-Cup gesammelt.

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10 Kilometer bei den Berliner Sommerbiathleten

Beitrag von Johannes Bauer.

Am 25.03.07 startete zum 21. Mal der vom Berliner Sommerbiathlonverein 1991 e.V. liebevoll organisierte Birkenwäldchenlauf. Herrliches Frühlingswetter, strahlend blauer Himmel, Sonne pur, dazu windstill – traumhafte Bedingungen für einen tollen Lauf. 185 Teilnehmer gingen über die 10 km Berlin-Cup Strecke an den Start. Schnell war das Feld weit auseinandergezogen, denn vorn wurde auf das Tempo gedrückt! Allen voran Marcus Alpen vom LAC der souverän in 32:38 min. gewann.

Für 5 Prosportis ging es vor allem um die nächsten Punkte im Berlin-Cup: Frédérik George (36:39), Houari Tirech (38:10) und Manfred Kretschmer (40:53) gewannen ihre Altersklassen und sicherten sich die volle Punktzahl. Günter Lewanzik (38:59) und Michael Betsch (46:20) holten jeweils 17 Punkte.

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27. Berliner Halbmarathon

Beitrag von Johannes Bauer.

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Ergebniss Berliner Halbmarathon 2007
PlatzNameZeitAK Platz
112Mario Genz1:19:26M30 / 22
120Carsten Schulz1:19:57M35 / 20
136Wilfried Jackisch1:20:34M55 / 4
159Houari Tirech1:21:35M40 / 26
213Shakal Ryan1:22:53M45 / 20
274Günter Lewanzik1:24:07M50 / 10
1437Heike Wycisk1:35:53W35 / 16
1439Jutta Kolberg1:35:54W45 / 9
1771Oliver Gill1:38:02M40 / 381
2286Horst Matznick1:40:39M65 / 14
2704Andreas Schierarendt1:42:36M55 / 79
5085Ugo Angelini1:51:04M65 / 45
5401Wolfgang Schönherr1:52:13M50 / 417
10194Jyrina Thies2:06:28W45 / 279
11294Ulrich Weigert2:10:27M55 / 455
11823Manfred Leiacker2:12:39M55 / 485

Der 27. Berliner Halbmarathon war wieder einmal ein Rennen der Rekorde. Allen voran ist der Sieg des Kenianers Patrick Makau Musyoki zu nennen. Im vergangenen Jahr gewann der 22-Jährige bereits die 25 Kilometer von Berlin. In diesem Jahr lief er – die 10-km- Marke in 27:27 passierend! – die Weltklassezeit von 58:56 Minuten beim Halbmarathon und ist damit der drittschnellste Halbmarathonläufer aller Zeiten. Bei den Frauen hieß die Siegerin Benita Johnson, die erste australische Siegerin in der Geschichte des Berliner Laufs.

Aber auch bei den Gelbhemden gab es durchweg gute Zeiten. Schnellster PSBler war Mario Genz in guten 1:19:26. Knapp dahinter schon Carsten Schulz in 1:19:57 sowie der unermüdliche Wilfried Jackisch in 1:20:34. Bei den Frauen lieferten sich Jutta Kolberg und Heike Wycisk ein Kopf-an-Kopf Rennen und kamen mit sehr guten 1:35:53 ins Ziel!

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2. Darß-Marathon

Beitrag von Heike Wycisk.

2. Darß-Marathon

Nachdem die Organisatoren auf vielfachen Wunsch die Startsituation geändert haben, wurden alle Distanzen in diesem Jahr gegen den Uhrzeigersinn gestartet. Dadurch gab es am Anfang nicht so ein fürchterliches Gedrängel auf engsten Raum wie im Jahr zuvor. Allerdings war es dieses Jahr echt warm (24 Grad). Aufgrund der höchsten Waldbrand-warnstufe stand die ganze Veranstaltung am Anfang der Woche wohl auch noch auf der Kippe. Aber da die wenigsten Läufer rauchen, konnte es dann doch stattfinden :-) Allerdings war dadurch der ganze Lauf doch eine extrem staubige und trockene Angelegenheit, da ein Grossteil der Strecke durch den Wald des Nationalparkes führte. Da es doch ein recht einsames Rennen war (Halbmarathon), ist die Zeit auch nicht ganz zu meiner Zufriedenheit ausgefallen (1:35:43). Aber was soll´s; den zweiten Platz konnte ich mir auch in diesem Jahr wieder sichern.

Ergebnisse: http://www.darss-marathon.de/portal/php/index.php?ID=1673

Übrigens werden dort immer reichlich Preise vergeben. Ich habe folgendes erhalten:

1 getöpferte Medaille

2 Blumensträuße (1 für 2. Platz gesamt, 1 für 1. Platz AK)

1 Gutschein für ein Wochenende zu Zweit in einer Jugendherberge auf dem Darß (inkl. Halbpension) für den 2. Platz gesamt

1 Rucksack für den 1. Platz AK

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Warme 25 Kilometer von Berlin

Beitrag von Johannes Bauer.

PlatzNameZeitAK / Platz
24Carsten Schultz1:36:06M35/5
40Shakal Ryan1:40:39M45/6
77Günter Lewanzik1:43:30M55/4
85Patrik Marschalik1:43:58M30/6
110Manfred Kretschmer1:46:36M60/2
117Wilfried Jackisch1:46:55M55/2
428Johannes Bauer1:57.29M40/102
470Dieter Segebart1:58:13M65/5
2229Michael Betsch2:23:48M60/50
3023Manfred Leiacker2:34:27M55/166
3197Jyrina Thies2:37:00W45/ 104
3453Norbert Nitsche2:41:05M55/195
4123Heinz Wutzke2:55:43M70/17
4368Christa Roubiek3:09:28W65/8

„Ich wollte eigentlich etwas schneller laufen, doch es war einfach zu warm” meinte Patrick Makau nach seinem Sieg in 1:14:22 bei der 27. Auflage der traditionsreichen 25 Kilometer von Berlin. Schnell laufen wollten sicher auch einige unserer Läufer, aber es gelang nicht jedem, die eigenen Ziele zu erreichen und das lag sicher nicht nur an den Temperaturen und auch nicht an der erneut veränderten Streckenführung auf den letzten Kilometern. Carsten Schultz vertrat unseren Verein mit Platz 24 in 1:36:06 am besten. Nicht weit hinter Carsten auf Platz 40 Shakal Ryan in 1:40:39, der damit sein Ziel unter 1:40 zu laufen nur knapp verfehlte. Günter Lewanzik kam in 1:43:30 als dritter PSBler ins Ziel. Gut platzieren konnten sich auch Wilfried Jackisch und Manfred Kretschmer, denn sie belegten jeweils Platz zwei ihrer Altersklasse. Die Ergebnisliste spricht für sich.

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Der lange Weg zum Copley-Square

Beitrag von Robert Kappeler.

Was macht einen Marathonlauf zu einem einzigartigen Erlebnis? Viele Antworten sind denkbar, aber einige der zu meinem jüngsten Versuch gehörenden Fakten lassen nicht unbedingt auf eine Spassveranstaltung schließen. Regnerisch-kaltes Wetter, 7 Grad, kräftiger Gegenwind, jede Menge Hügel auf der Strecke, und eine Endzeit, die 15 Minuten über dem persönlichen Rekord liegt. Voller Überzeugung stelle ich fest: Der 111. Boston-Marathon war ungemein schön! Der Weg zum Ziel am Copley Square war lang, er begann irgendwann im Frühjahr 2006, als mein Umzug nach Mexiko-Stadt immer konkreter wurde und ich meine läuferischen Perspektiven sondierte. Boston ist der heilige Gral des Marathonlaufs, der Klassiker schlechthin, und von Mexiko recht gut zu erreichen. Fünf Stündchen Direktflug, nur eine Stunde Zeitunterschied... Im Herbst beginnt die Anmeldefrist, und schon am ersten Tag tippe ich meine Daten in das Onlineformular. Zeitfenster für die Qualifikationszeit: 25.09.05 oder später. 25. September 2005, jede Minute ist mir noch präsent vom Berlin-Marathon, der einen gleichsam trainingsintensiven wie erfolgreichen Sommer in 2:37:25 krönte... Der Umzug nach Mexiko bringt die Erkenntnis, dass hier alles anders ist. Training wie in Berlin nicht machbar. Wettkampfergebnisse indiskutabel. Lichtblicke gibt es nur im Flachland, beim Halbmarathon in Dallas und zu Silvester im Plänterwald. Zurück in Mexiko ist die Motivation wieder da. Noch drei Monate bis Boston. Eine Woche lang kommt das Training gut in Fahrt, dann beginnen die Schwierigkeiten: berufliche Verpflichtungen, gesundheitliche Probleme, am 18. Februar laufe ich den dreihundertsten Kilometer des Jahres. Noch acht Wochen. Es läuft nicht im Training. Deshalb macht das Training keinen Spaß. Deshalb trainiere ich weniger. Deshalb läuft es nicht im Training. Aus den dämlichsten Gründen scheitern immer wieder meine geplanten langen Läufe. Bislang steht nur einer zu Buche, und der hat den Namen auch nicht verdient. 26 km am 27. Januar. Viele Kilometer lang quäle ich mich auf dem Laufband. Nach 99 Minuten schaltet das Gerät automatisch ab. Am 9. März zeigt der Tacho zu diesem Zeitpunkt 14.12 Meilen an. Schweißgebadet verlasse ich den Ort des Stumpfsinns. Bei jedem Lauf horche ich tief in mich hinein. Was kann ich? Wie entwickelt sich die Lage? Es fehlt jeglicher Referenzmaßstab. Ach, wie schön ist Wilmersdorf an einem lauen Donnerstagabend. Die Intervalle auf dem Laufband künden von kleinen Fortschritten. Aber kann man einen Marathon mit 50 Wochenkilometern vernünftig angehen? Irgendwie bestimmt. Aber mein Anspruch ist es immer noch, unter drei Stunden zu bleiben. 18. März, und noch gut vier Wochen. 10 Kilometer Wettkampf bei mir um die Ecke. Startschuss, und schon nach gefühlten drei Schritten steigt mir ein Konkurrent in die Hacken. In Zeitlupe sehe ich mich dem Asphalt entgegenrauschen. Noch im Fall schießt der Gedanke an Boston durch den Kopf, sollte der Sturz als Alibi herhalten? Doch jetzt erwacht der Kampfgeist, und mit aufgeschlagener Lippe und blutendem Knie renne ich ins Ziel, 38:33min, nach meiner Erfahrung mit der Umrechnung von der Höhenlage entspricht das bei mir einer Zeit von knapp unter 36 Minuten im Flachland. Noch ist Boston also nicht verloren. Aber das Knie schmerzt mehr, als ich mir das zugestehen möchte, und auch die Folgewoche bringt daher keinen langen Lauf. Die Sorge um die Ausdauerfähigkeit steht nun im Mittelpunkt. Aber selbst der 3-Wochen-Notfallplan geht nicht auf, es ist wie verhext. Statt zu trainieren warte ich in El Salvador sieben Stunden auf einen Anschlussflug. Wie schnell die Ansprüche doch sinken. Hauptsache mit Anstand ins Ziel kommen. Am 5. April, zehn Tage vor dem Wettkampf, ist es dann soweit. Mein erster richtiger, langer Lauf. 30 Kilometer, 15 Runden auf einer zwei Kilometer langen Piste, und zum Ende hin desillusionierend hart. Das kann ja heiter werden. Die vorletzte Woche vor dem Marathon ist gleichzeitig meine umfangreichste. 82 Kilometer, ich suche noch nach einem Lehrbuch, das diese Methode stützt. Insgesamt werde ich vor dem Start des Marathons 720 Jahreskilometer zu Buche stehen haben. Am 13. April dann die Anreise nach Boston, und ich bekomme immerhin Lust auf das Rennen. Schon der Beamte an der Grenzkontrolle freut sich, als ich ihm als Besuchsgrund den Lauf nenne. Und so geht das weiter. Die ganze Stadt ist in Stimmung. Samstag nutze ich das kühle Frühlingswetter zu einem 12 Kilometer langen Testlauf, und die Begeisterung geht mit mir durch. Meereshöhe und Luftqualität beflügeln meine Performance, und ich glaube am Charles River entlang zu schweben, viel zu schnell zwei Tage vor dem Marathon, aber was soll's: „This one is for fun”, sage ich bei der Nummernabholung, am allerersten Stand, denn die Startnummern werden nach Qualifikationszeit vergeben, und um mich herum warten jede Menge austrainierte und konzentrierte Läufer. Nachmittags sehen wir ein Spiel der Boston Red Sox im legendären Baseballstadion Fenway Park, und von der Tribüne aus sieht man wie ein Fanal die ganze Zeit die Citgo-Leuchtreklame, die zufällig genau den Punkt markiert, von dem es noch eine Meile bis ins Marathonziel ist. An diesem Wochenende gibt es in Boston nur zwei Themen: die Red Sox und den Marathon. Die locals sind sehr gesprächsfreudig, wenn man zu beiden Themen Substantielles beizutragen hat, kann man sich des Respektes sicher sein. Samstagabend kam noch ein neues Thema hinzu: das Wetter. Die Berichte, dass ein ausgewachsener „Nor'easter”, ein kalter Sturm mit Regen übers Land ziehen würde, verdichteten sich, und Sonntag waren sie Gewissheit. Kalter, böiger Wind, vier Grad Celsius, teilweise wolkenbruchartiger Regen. Düstere Prognosen prophezeiten eine der schlechtesten Wetterlagen in der Geschichte des Boston-Marathons überhaupt, und kein noch so schreckliches Szenario wurde ausgeschlossen. Natürlich keine angenehmen Bedingungen, aber ich versuchte es locker zu sehen. Aufgrund meiner bescheidenen Vorbereitung war ich ja ohnehin ohne große Erwaltungshaltung nach Boston gereist. Wie ärgerlich muss so eine Nachricht sein, wenn man in bestem Trainingszustand an den Start gehen kann! Außerdem hatte ich ja schon in Regensburg 2005 ähnliche Erfahrungen gemacht, die aber durchaus positiv waren. Als am Renntag um 05.15 Uhr der Wecker klingelte, vernahm ich kräftiges Plätschern. Immerhin kein Schneefall, war der erste Gedanke. Die Fahrt mit dem Taxi zum Sammelpunkt der Busse führte durch peitschenden Regen, stellenweise stand das Wasser zehn Zentimeter tief auf der Fahrbahn. Am Warteplatz hatte es dann überraschend aufgehört zu regnen, so dass ich nach wenigen Minuten trocken im Bus Platz nehmen konnte. Eine Stunde Fahrzeit bis Hopkinton, dem Startort, und allmählich klarte es etwas auf. Meine Urangst, drei Stunden vor dem Start im Regen herumstehen zu müssen, wurde glücklicherweise gelindert, da überraschend eine große Sporthalle als Warteraum zur Verfügung gestellt wurde. Auf engstem Raum auf dem Boden kauernd verbrachte ich anderthalb Stunden, gelegentlich etwas essend, und die sorgenvollen Blicke der Mitläufer beobachtend. Der Duft von Massageöl in der Luft. Bei leichtem Regen ging es um 9.15 Uhr in Richtung Startlinie los. Trotz der widrigen Witterung entstand schnell eine fröhliche, ja gelöste Stimmung. Erstens war das Wetter weniger schlimm als befürchtet, und zweitens verbreitete sich rasch eine „Marathon-ist- nichts-für-Weicheicher” Haltung. Das Ende der Startzone liegt am Fusse eines Hügels, dort einsortierte Läufer hatten also gleich am Anfang eine entsprechende Steigung zu absolvieren. Zum Glück gehörte ich zu Corral 1, vorne direkt hinter der Elite, und von dort sah ich gerade noch den Start der Top-Frauen, die 25 Minuten vor dem restlichen Feld auf die Reise geschickt wurden. Der Startbereich liegt direkt neben dem Friedhof von Hopkinton, was für ein Omen also. Aber die in Müllsäcke und abgetragene Kleidung gewandeten Gestalten auf der Straße passten irgendwie gut dazu. Drei Minuten noch zum Start, und der Himmel öffnete erneut seine Schleusen. Zeit nochmal, über meine Strategie nachzudenken. Auf jeden Fall wollte ich versuchen, unter drei Stunden zu laufen, aufgrund der Strecke und meines Formzustandes mit besonderen Maßgaben. Entgegen aller gängigen Lehrmeinungen plante ich, zügig anzugehen, also aufgrund des Gefälles auf dem ersten Streckenteil um die 4min/km zu laufen und dieses Tempo bis etwa Rennhälfte zu halten. Danach im hügeligen Gelände langsamer, etwa 4:30/km, und ab dem Heartbreak Hill sollte dann der liebe Gott helfen. Außerdem wollte ich bergauf pushen, während ich bergab eher locker anzugehen gedachte. Ich hatte mich entschieden, die mitgeführte Wegwerfjacke noch bis Meile 5 zu tragen, und das erwies sich als guter Gedanke. Mit dem Startschuss machte sich sofort mein Hauptproblem bemerkbar. Auf fallender Strecke, ohne adäquates Tempotraining und in einem Feld motivierter und gut trainierter Läufer war es für mich ungemein schwierig, mein Lauftempo vernünftig einzuschätzen. Aber na gut, das Ganze ist eh' ein einziger großer Selbstversuch. Kilometer 1 liegt nach 3:45 hinter mir, und gar nicht so weit vorne stürmt die Männerelite den Berg hinunter. Der erste Dämpfer kommt schon auf dem zweiten Kilometer. Ich hatte mir leichtsinnigerweise vorgestellt, dass es die ersten vier Meilen praktisch nur bergab geht, aber denkste! Kleine Gegensteigungen sind Gift für jeden Rhythmus, und außerdem wird der Regen gerade wieder stärker. Und jetzt noch 40 Kilometer? Ja Mahlzeit. Derweil sortiert sich das Feld immer noch, mittlerweile laufe ich an geschätzter 1000. Position, aber es macht keinen Sinn, in zu schnellen Gruppen mitzugehen. Nach vier Meilen der erste wirkliche Anstieg, leider nur wenige Zuschauer, die sind allerdings sehr enthusiastisch. Einige Minuten später landet meine Jacke am Fahrbahnrand, hundert fröstelnde Meter lang bereue ich das, ehe sich die Betriebstemperatur wieder angepasst hat. Bei Kilometer 10 ist der Höhenunterschied erst einmal komplett abgebaut, meine Durchgangszeit von 38:35 kenne ich von irgendwoher, also vorsichtig weiter. Die nächsten 15 Kilometer sind laut Plan nur leicht gewellt, so dass ich hier erst Tritt fassen und den 4er Schnitt präzise treffen möchte. Leider meldet sich nach etwa einer Stunde mein Verdauungstrakt, und ich spüre sofort eine Leistungseinbuße. Schnell steht der Entschluß, das nächste Dixihäuschen anzusteuern. Ich bin dort heute der erste Kunde, alles noch sauber, sogar Hygienetüchlein liegen bereit. Knapp drei Minuten später bin ich wieder auf der Straße. Nach dem Rennen stellt sich übrigens heraus, dass die US-Topathletin Deena Kastor im selben Streckenabschnitt eine ganz ähnliche Entscheidung getroffen hat und dabei zwei Minuten und jegliche Siegeschance eingebüßt hat... Deutlich spürbar ist, dass ich in einem langsameren Cluster gelandet bin, denn mit meinem aktuellen Tempo mache ich rasch Plätze gut. Trotzdem läuft es nicht ganz so locker wie erhofft, und eine böse Vorahnung auf eine zweite Rennhälfte mit schwierigen Hügeln und Ausdauerdefiziten macht sich breit. Derweil erfüllt ein seltsames Kreischen die Luft, und alle Läufer streben den Straßenrändern zu. Wir nähern uns dem Wellesley-College, Girls only, die traditionell für unglaubliche Stimmung sorgen. „Tunnel of Love” ist der Spitzname des Streckenabschnittes, und wäre man 15 Jahre jünger und nicht so in Eile, könnte man sich das eine oder andere Angebot schon noch einmal näher überlegen. Der Ha lbmarathon ist bei 1:25:45 erreicht, etwas langsamer als erhofft, geschuldet aber vor allem der kurzen Pause. Trotzdem freunde ich mich mit dem Gedanken an, vielleicht länger als drei Stunden zu brauchen. Wer weiß, was noch kommt. Ein Powergel bringt den gewünschten Effekt, und mein Schritt verstetigt sich wieder, ehe Kilometer 25 (1:41:34) vorbeirauscht. Es beginnt eine 800 Meter lange Gefällestrecke, die ich zum kräftigen Durchlockern nutze, danach der Wellesley Hill, der aber erstaunlich angenehm zu laufen ist. Entspannt bleiben, denn gleich beginnen die vier berüchtigten Steigungen in Newton. Der erste Hügel hat es wirklich in sich, ein Kilometer lang, und nach oben hin steiler werdend. Ich laufe knapp am Anschlag, aber es fühlt sich in Ordnung an. Leider verpasse ich den zweiten Hügel (der wohl nur sehr mikrig ist), den dritten halte ich dann für den zweiten und bin somit völlig überrascht, als ich am Straßenrand meine Ehefrau auftauchen sehe und somit realisiere, dass ich ja schon den Heartbreak Hill erreicht habe. Die eingesparte Kraft eines Hügels verleiht Flügel. Überraschenderweise entdecke ich in meinem Körper noch jede Menge Reserven, und während andere Läufer offenkundig noch mit dem Hammermann hadern, finde ich meinen Schritt auf der Ebene schnell wieder. Es ist jetzt Laufen wie im Rausch. Auf der Beacon Street (35k: 2:23:58) angekommen ist klar, dass die drei Stunden locker drin sind. Weil ich aber auch keinen Bestzeitendruck spüre, geht es „comfortably hard” dem Ziel entgegen. Auf dem 39. Kilometer mache ich mir den Spaß und zähle die überholten Laufkollegen, es werden 46 sein. Nach letzten kleinen Wellen biege ich auf die Zielgerade ein, die recht leer vor mir liegt, Genuss und Genugtuung stellen sich ein. Gerade habe ich die vielleicht schönsten zehn Marathonkilometer meines Lebens hinter mich gebracht, bei kaltem Nieselregen und fern jeder Bestzeit. 2:53:02h, immer noch sehr in Ordnung, und im Ziel fühle ich mich noch topfit, nichts tut weh. Es reicht sogar, um noch einen Kilometer locker auszulaufen. Von wegen mangelnde Ausdauer als kritische Größe! Angesichts meines Trainingsaufwandes auch für mich selbst erstaunlich. An diesem Tag bleibt nur noch ein Wunsch: In Topform nach Boston zurückkehren zu können.

Für Statistikfreunde und Bilderfans

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Drei Altersklassensiege in Wittenau

Beitrag von Johannes Bauer.

Beim 21. Straßennachtlauf von Berlin Reinickendorf, durchgeführt vom TSV Berlin-Wittenau 1896, gewann Robert Krebs (mJgdA 18/19) von der LG Nike Berlin in beachtlichen 32:18 mit großem Abstand vor Christian Krannich (M20) 34:29.

Auf der abwechslungsreichen 10 km Strecke im Berliner Norden waren vier ProSportis unterwegs. Michael Betsch, Dieter Segebart, Manfred Kretschmer und Frédéric Georges. Für die beiden zuletzt genannten liegt dieser Lauf quasi vor der Haustür und diesen Heimvorteil wussten sie zu nutzen: Manfred gewann die M 60 in 40:45 und Frédéric die M30 in 37:59. Ebenfalls seine Altersklasse die M 65 gewann Dieter Segebart, der nach 43:25 das Ziel erreichte. Michael Betsch benötigte 48:49 und belegte damit Platz 4 in der M60. - Nach WAVA/WMA Age-grading calculator bedeutet dies für Manfred 33:04 und für Dieter 33.38.

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Zwei Marathon Meistertitel für den PSB

Beitrag von Johannes Bauer.

Potsdam Maraton 2007
PlatzNameZeitAK / Platz
21Günter Lewanzik3:08:11M 50 / 2
29Houari Tirech3:11:02M 40 / 4
50Manfred Kretschmer3:22:40M 60 / 1Meister
78Dieter Segebart3:31:19M 65 / 1Meister
289Wolfgang Schönherr4:18:12M 50 /32
Potsdam Halbmarathon 2007
PlatzNameZeitAK Platz
31Patrik Marschalik1:24:38M 30 / 5
37Ralf Milke1:25:28M 40 / 12
385Frank Blankenfeld1:44:33M 40 /97
28Bärbel Rennung1:44:50W 50 / 3
39Maria Petersen1:47:26W 45 6
62Corinna Schraut1:50:33W 30 / 7

In diesem Jahr wurden - etwas ungewohnt - die Berlin-Brandenburgischen Marathon Meisterschaften beim 4. Potsdamer Schlössermarathon ausgetragen. Nicht viele von uns konnten sich für die Teilnahme begeistern. Das mag an der nicht ganz einfachen Strecke liegen, vor allem aber am Zeitpunkt, Anfang Juni. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen: zwei Berlin- Brandenburgischer Marathon Meistertitel: Manfred Kretschmer (M 60) und Dieter Segebart (M 65) . Schnellster PSBler war Günter Lewanzik in 3:08:11 (Platz 2 M50).

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Der Jahrtausendmarathon – in Fürth

Beitrag von Horst Matznick.

Es war der erste in dieser durch und durch fränkischen Stadt. Eben, was lässt man sich nicht alles einfallen, um einen 1000jährigen Geburtstag richtig zu feiern? Es gibt heuer (um in der Landessprache zu bleiben) eine Vielzahl von Ereignissen, die das bedeutendere, aber immerhin 50 Jahre jüngere Nürnberg (N) für einige Zeit im Schatten stehen lassen. Natürlich hat N gelegentlich auch einen Marathon, doch ausgerechnet noch keinen vierstelligen Geburtstag. Nürnberg/Fürth/Erlangen, da gibt es bis heute viel Geschichte. Die Wirtschaft hat in der Region ohnehin einen guten Standort. Nicht zuletzt sind die schönen Stadtbilder und die umliegende Landschaft Garanten für den Wohlfühleffekt der Bewohner. Und wenn es künftig dazu einmal im Jahr einen 3 Städte-Marathon in einem Stück geben würde, wäre ein weiteres Stück Attraktivität geschaffen.

Franken, bitteschön, keine Bayern, das hört man schon am (sprich:) wränkischen Urlaut, nett und freundlich dazu. Diese fleißigen Leute hatten ein Jahr Vorbereitung investiert, um am 17.06.07 den ersten Marathon der Stadt zu starten. Vom Rahmenprogramm, einer kleinen Freiluftmesse, unglaublich agilen Helfern bis hin zum eigentlichen organisatorischen Ablauf klappte alles vorzüglich. Nur beim Wetter gab es nicht genügend gute Sponsoren, um die Beschwerlichkeiten eines Marathons in erträglichen Maßen zu halten (man hatte für die Zuschauer extra afrikanische Hitze eingeflogen, die Siegerzeit von 2:36 belegt das klar).

Wie auch immer: laufen mussten letztlich doch alle. Start um 09.30 Uhr auf der Fürther Freiheit mit einem Chip in der Startnummer. Eine große, äußerst „eckige Runde”, weil jeder noch so entlegene Stadtteil beteiligt werden sollte, war zu bewältigen. Dabei blieb es nicht, nein, das Sportamt Fürth hatte mit der Streckenführung eine wahre Sisyphusarbeit hingelegt. Zick und zack, kaum mal tausend Meter gerade aus, giftige Auf- und Abpassagen (150 Höhenmeter), vom Feld-, Schotter- und Waldweg, Kopfsteinpflaster bis zu zahlreichen Brückenüberquerungen war eigentlich alles drin. Klar, das sollte ein Erlebnislauf werden, einfach mal so, ha, ha, 42,195 km.

Ruth Suhr, unsere Vielläuferin, von Geburt an Fränkin, traf den mitlaufenden einheimischen Bruder samt Freund. Bernd Hübner, Anwärter auf seinen 100. Marathon (das war sein 98.), machte nach durchstandenem Beinbruch diesjährig den ersten Wettkampf. Horst Matznick versuchte trotz seiner schon mehrjährigen M 65 –Zugehörigkeit sein Glück, in seinem 40. Marathon noch annehmbar über die Runde zu kommen, sozusagen als Vorbereitung auf seinen 25. Berlin-Marathon im September.

Bernd, machte es vor, wie man trotz anfänglichem Trainingstempo (Halbmarathon 1:55) sich im zweiten Teil „sensationell” noch um 15 Sekunden steigern kann. Endzeit 3:49:45, Platz 4 der M 60. Horst hatte Probleme mit der Hitze und den wiederholten Steigungen. Bei km 32 musste er Bernd bei einem abermaligen Anstieg ziehen lassen und am Ende sieben Minuten dazu geben. 3:56:44, Platz 3 der M 65 sind dennoch kein Malheur. Und auch Ruth hat die Erfahrung, wie man selbst unter widrigen Umständen 4 Stunden Laufzeit unterbietet. 3:59:02, Platz 3 der W 50.

Vielleicht war es der erste und zugleich letzte Marathon in Fürth. Das wäre schade, weil einfach alles stimmte: die Organisation, die Stimmung in den kleinen Orten, eine hervorragend funktionierende Versorgung, Begeisterung bei den Zuschauern und nach durchlaufener Fachwerk-Altstadt zum Schluss der dicke Medaillenbrummer, danach Kuchen und Sekt, whow Nur das brüllende Sommer-Wetter.iih gitt, iih gitt allein für Angler, Grillfetischisten und Laubenpieper gemacht. Eine Ausrede über die verlorenen Marathon-Minuten muss es ja geben. Horst

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Punkte sammeln in Hohenschönhausen

Beitrag von Johannes Bauer.

Beim 11. Hohenschönhauser-Gartenlauf am 1. Juli wurden wieder Punkte für den Berlin Cup vergeben. 5,7 Kilometer ging es kreuz und quer durch die Gartenkolonie im Osten Berlins bis der Sieger feststand. Es gewann Olaf Haller in 19:25.

Frédérik Georges wurde in 20:11 dritter und holte sich damit die volle Punktzahl in seiner AK. Ebenfalls 20 Punkte sicherten sich Houari Tirech 21:09 (M 40) sowie Manfred Kretschmer 22:48 (M60). 18 Punkte gab es für Mario Genz 21:36 (M30) und 17 für Michael Betsch 26:33 (M60).

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Havellauf 2007

Beitrag von Johannes Bauer.

Den 18. Havellauf gewann nun bereits zum 5. Mal Lennart Sponar in 45:16. Bei den Frauen siegte Rosemarie Kössler vom SCC. Unsere meisten Vereinsmitglieder waren im Helfereinsatz. Von denen, die mitliefen hier die Ergebnisse. Alle Ergebnisse, viele tolle Berichte, Bilder und Videos gibt es auf den Seiten des Havellaufs.

Ergebnisse PSB Männer 18. Havellauf
PlatzNameZeitAK Platz
8Carsten Foth49:55M40 / 2
127Frank Blankenfeld1:04:43M40 / 36
396Heinz Wutzke1:24:34M70 / 7
447Hans-Ulrich Elxenat1:34.10M 55 / 32
457Bernd Rödel1:39:33M65 / 29
Ergebnisse PSB Frauen 18. Havellauf
PlatzNameZeitAK Platz
31Maria Petersen1:07:30W 45 / 8
44Ruth Suhr1:09:12W 50 / 4
222Christa Roubicek1:32.58W 65 / 2
239Gabi Segebart1:37:57W 55 / 16

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Rückkehr an alte Trainingsstätte

Beitrag von Johannes Bauer.

Zum Abschluss des Frühsommertrainings hatte Ralf unserer Trainingsgruppe einen 5000 m Wettkampf empfohlen. Die vielen schnellen kurzen Einheiten der letzten Trainingswochen sollten vor dem beginnenden Marathontraining noch einmal in einem zügigen „kurzen” Wettkampf auf ihre Wirkung hin überprüft werden.

Hierfür nutzten Patrik, Carsten, Houari, Ryan, Justus und ich die Startgelegenheit am Samstag dem 21. Juli beim Sommersportfest des BSV auf dem uns gut bekannten Hubertussportplatz. Die äußeren Bedingungen für diesen Formtest waren gut und nachdem die Sprinterwettbewerbe abgeschlossen waren, folgte um 17:35 der Startschuss für die 5000 Meter. Bei den Männern siegte Egidius Pranckus (SC Brandenburg Berlin) in 16:30,74 vor Biallas Tilman LG Nike Berlin. Justus Habigsberg für den es so etwas wie ein Debüt war, erreichte sein Ziel unter 20 Minuten zu laufen und darf sich über den dritten Platz (19:32) freuen. Bei den Senioren gewann Carsten Schultz in 17:14,80 vor Tommy Ulbrich und Mario Gering (beide SCC). Es folgten Patrik (17:34), Johannes (17:35) und Houari 17:47. Ryan belegte Platz 9 in 19:22.

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5. Rostocker Marathon Nacht

Beitrag von Heike Wycisk.

Zur 5. Rostocker Marathon Nacht am 4. August 2007 wurden viele verschiedene Disziplinen angeboten - neben den Halbmarathonstrecken für Skater und Handbiker waren Anmeldungen zum Run & Skate Marathon (1. Hälfte der Strecke skaten, zweite Hälfte laufen), Staffelmarathon, Kids-Marathon, Nautischen Meile, Walking und natürlich Marathon und Halbmarathon möglich. Insgesamt hatten sich laut Veranstalter ca. 2.500 Teilnehmer angemeldet. Ich hatte mich natürlich für den Halbmarathon entschieden. Die Strecke für die Marathonläufer verlief im Rundkurs, während die Halbmarathonstrecke quasi auf der Hälfte der Marathonstrecke startete. Aber bevor es auf die Strecke ging, musste ich zunächst erstmal die Startstelle finden. Der Veranstalter hatte zwar einen – für die Teilnehmer - kostenlosen Bootsshuttle zur Verfügung gestellt, jedoch sollte diese Tour eine Stunde dauern und das war mir definitiv zu lang. Die Boots-Tour verlief durch den Rostocker Hafen bis zum Gelände der IGA (Internationale Garten Ausstellung – auch Veranstaltungsort des Konzerts zum G8-Gipfel), wo der Start stattfand. Wir haben uns stattdessen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Reise zum Start gemacht. Da auch der öffentliche Verkehr aufgrund der Absperrungen für den Marathon beeinträchtigt war und einige Umwege erforderte, waren wir auf die sehr freundliche Hilfe der Rostocker angewiesen. An dem Startpunkt hatte der Veranstalter für Unterhaltung gesorgt und eine kleine Live-Band engagiert sowie einen Bierstand postiert...das gefiel Thomas besonders gut ;-) Allerdings machte mir dann etwas Sorge, dass ich beim Warmlaufen einem Streckenposten begegnete, der ziemlich alkoholisiert war. Dies machte sich dadurch bemerkbar, dass er ohne die Stütze des Treppengeländers nicht mehr aufstehen konnte. Mich überkamen leichte Zweifel. Ob wir wohl die richtige Strecke finden würden?! Auch das Kilometerschild kurz nach dem Start („nur noch 21 Km”) hielt ich anfangs für einen kleinen Scherz zur Aufmunterung der Läufer. Aber ich stellte dann während des Laufes fest, dass auf der gesamten Strecke die Kilometrierung rückwärts verlief. Die Schilder zeigten lediglich die verbleibenden Kilometer an „noch XY km zum Ziel”. Dass heisst also, ich konnte überhaupt nicht feststellen, welche Kilometerzeit ich laufe; ich lief quasi „out of control”. Und umdenken konnte ich in dem Moment nicht. Dann ging mir auch noch ca. bei Kilometer fünf der Schnürsenkel auf!! Böser Fehler!!! Dabei hatte ich an der Startlinie noch einmal prüfend auf meine Schuhe runtergeschaut. Aber da hatte ich wohl Tomaten auf den Augen! Ich habe den Schnürsenkel schnell wieder zusammengeknotet und habe zügig zugesehen, dass ich meinen „Lauftrupp” wieder erreiche. Nachdem ich ca. bei Kilometer 10 Bernd Hübner getroffen hatte, der sich in Rostock auf seinen 99. Marathon begeben hatte (3:38:11, AK-Platz 1!), konnte ich die zu dem Zeitpunkt 2. Platzierte (und HM-Siegerin im letzten Jahr) überholen. Allerdings gab es auf der Strecke sehr unterschiedlichen Untergrund - von Asphalt bis Kopfsteinpflaster, was den Lauf nicht erleichterte. Da der Startschuss für den Halbmarathon erst um 20 Uhr fiel, war die Temperatur kein Problem und im letzten Drittel sogar sehr angenehm. Die Sorge, dass der Streckenverlauf nicht gut markiert ist, bestätigte sich – jedenfalls auf der Halbmarathonstrecke – nicht. Die restlichen Streckenposten waren wohl alle nüchtern ;-) Dadurch dass die Strecken eher durch die Peripherie von Rostock verliefen (obwohl das Motto der Rostocker Marathon Nacht „Rostock laufend erleben” hieß), war die Stimmung an der Strecke sehr ruhig. Lediglich auf den letzten 500 Metern säumten zahlreiche Zuschauer den Streckenrand, aber mit mehr hatte wohl auch keiner gerechnet. Womit ich auch nicht gerechnet hatte, war die Zieleinlaufzeit: 1:28:58! Aber man munkelt – und das befürchte ich auch – dass sich der Rostocker Veranstalter vermessen hat – letzten Informationen nach um ca. 400 m. Die Erstplatzierte (Dr. Beate Krecklow – Landesmeisterin MeckPom) hatte auch Zweifel, dass die Strecke wirklich 21,0975 km lang war. Ich habe mich natürlich gefreut, dass ich den 2. Platz erreichen konnte, allerdings mit dem faden Beigeschmack, dass man nicht wirklich einen Halbmarathon bewältigt und keine Kenntnis über die tatsächlich erreichte Zeit hat.

Alles in allem würde ich sage, dass die Veranstalter noch viel lernen müssen. Der Darßer Marathon im Mai 2007 war im Vergleich auf jeden Fall besser organisiert. Auch war es für die Marathonläufer nicht sonderlich motivierend, dass sie ab der Hälfte der Strecke von den Halbmarathonläufern überholt wurden.

Ergebnisse sind hier zu finden: http://www.rostock-marathon.de/index2.htm

Gute Leistung, schlechte Strecke

Kommentar von Carsten Schultz, 11.08.2007, 15:03:

Heike,

Glückwunsch zum zweiten Platz und auch zu der guten Zeit, wenn wir auch nicht wissen, wie lang die Strecke war. In der Tat war sie, wie Du schon vermutet hast, zu kurz.

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Verschiedene Läufe

Beitrag von Musolf Marco.

19. Mai Kreuzegg Classic:

Der 12KM lange Lauf auf die Kreuzegg sollte mein Berglaufdebüt werden und frohen Mutes machte ich mich am besagten Tag auf den Weg. Die Strecke hatte ich mir vorher bereits im Netz angesehen und da las sich das Profil eigentlich recht harmlos. Insgesamt gute 700 Höhenmeter galt es zu überwinden und die ersten paar Kilometer sollte es auch noch recht flach sein. Also rasch nachgemeldet und dann noch meine neuen Laufkollegen aus Rüti getroffen und pünktlich um 14:00 fiel dann auch der Starschuss. Vorher wurde auch noch ein Mountainbikerennen gestartet, welches über eine fast identische Strecke ging. Wie man da mit dem Fahrrad hochkommt ist mir bis heute ein Rätsel :-). Also zurück zum Lauf. Ich fühlte mich bis zum Start eigentlich noch recht frisch und zu Beginn war die Strecke auch nicht steil. Es ging zum Teil sogar bergab. Dann kamen aber nach einigen Kilometern die ersten Steigungen, die zwar noch relativ harmlos waren, aber ich Trottel ging natürlich viel zu schnell an. Irgendwann wurde es dann zum Glück ein wenig flacher, aber da hatte ich schon Beine wie Quark :-) Jedenfalls kam dann bei Kilometer 7 oder 8 die erste richtige Steigung. Ich kann sowas schwer schätzen, aber 15-20% Steigung könnte schon hinkommen. In die Rampe lief ich noch hinein, musste dann aber bald feststellen, dass es wohl sinnvoller ist zu gehen, wenn ich oben ankommen will. Irgenwann ist man gehend eh schneller als laufend. Nach dieser steilen Rampe von etwas mehr als einem Kilometer kam man auf eine kleine Ebene, wo Getränke gereicht wurden und man kurz verschnaufen konnte. Bis dahin hatte ich mich erholt und konnte endlich wieder richtig laufen. Leider wurde ich immer langsamer, so dass ich bis ins Ziel noch von vielen Läufern überholt wurde. Sehr deprimierend war, dass mich auf den letzten 100 Metern noch zwei Frauen quasi stehen liessen. Na ja ich komme halt aus der Ebene :-) Am Ziel gab es dann für jeden ISO Drinks und eisgekühlte Äpfel, was sehr erfrischend war. Wir sind dann die Hälfte des Berges locker hinuntergelaufen und wurden dann mit Bussen des Veranstalters zurück ins Ziel gebracht. Fazit: Berglaufen ist eine völlig eigene Welt und wehe dem, der sich an der ersten Steigung bereits in den roten Bereich läuft (wie ich). Hier lautet die Devise: Gleichmässig seinen Rhytmus finden. Das Wetter war an diesem Tag herrlich und nächstes Jahr komme ich besser vorbereitet wieder. Dieses Jahr laufe ich bestimmt keinen Berglauf mehr :-)

Ach so meine Zeit: Irgendwas mit 1:09 also ein Schnitt von etwas weniger als 6 Minuten auf den Kilometer. http://www.kreuzegg.ch/

29. Juni Klöntelaerseelauf:

Seit meinem Berglauf auf die Kreuzegg bin ich erstmal für eine Weile aufs Rennrad gewechselt, weil ich vom vielen Berglaufen die Nase voll hatte. Im Internet habe ich dann den Klöntalerseelauf entdeckt. Start am Freitag Abend war ideal für mich und die Strecke entlang eines Sees im Kanton Glarus schien eher flach zu sein. Also machte ich mich auf den Weg, um mal wieder Wettkampfluft zu schnuppern. Der Klöntalersee liegt malerisch auf einer Hochebene etwa 70 KM von Zürich entfernt. Schon als ich dort mit dem Auto ankam war ich von der Landschaft beeindruckt. Man fährt auf einer steilen Strasse durch dichtes Waldgebiet und kommt dann auf einmal am Ende des Sees hinaus, welcher links und rechts von steilen Bergen begrenzt ist. Sieht wirklich wunderschön aus. Nach dem Anmelden sah ich mir nochmals kurz das Streckenprofil an. Ca 13 KM lang war der Lauf und führte einmal komplett um den ganzen See. Ich hatte bezüglich meiner Zeit gar keine Vorstellung und auch keinerlei Erwartungen. Einfach mal wieder die Beine ein bisschen in Schwung bringen. Ehrlich gesagt habe ich mich nicht einmal warm gelaufen :-) Nach dem Start liess ich es deshalb erstmal ruhig angehen. Die erste Hälfe der Strecke führte auf der Strasse an der einen Seite des Sees entlang und war fast komplett flach. Zu Beginn kam mir mein Tempo fast zu hoch vor, aber irgendwie lief es dann nach 2-3 Kilometern richtig gut und ich sagte mir das nutze ich aus, so lange wie es eben geht. Ich überholte dann auch fleissig Läufer und meiner Meinung wurde mein Tempo auf dem zweiten Abschnitt sogar noch schneller. Zürück ging es dann auf Kieswegen direkt am See zurück zum Ziel. Das war eine super tolle Strecke. Ständig ging es links, rechts ein klein wenig hoch und dann wider runter immer wieder liefen wir durch ausgetrocknete Bäche hindurch und es machte unglaublichen Spass in dieser tollen Natur zu laufen. Der Weg war extrem eng und irgendwann schlossen von hinten zwei Läufer zu mir auf. Ich machte artig Platz und zeigte an, dass sie überholen sollten, aber sie winkten ab und waren froh, dass ich die Führung übernahm. Ich wartete eigentlich nur darauf, dass ich nun endlich müde werde würde und mein Tempo verlangsamen muss, aber die Müdigkeit blieb aus. So lief ich mit meinen Begleitern bis Kilometer 12 gemeinsam. Einer von den beiden setzte dann aber zu einem rasanten Endspurt an, welchen ich unmmöglich mitgehen konnte. Den zweiten Läufer konnte ich aber distanzieren und kam überglücklich mit einer 49:37 ins Ziel. Fzit: Ein wunderschöner Lauf mitten im Sommer. Absolut empfehlenswert dort mal mitzulaufen. Ich bin nächstes Jahr wieder dabei !!!! http://www.sportservice.ch/LGglarus/Index.htm

18. Juli Aegeriseelauf:

Diesen Lauf habe ich mitgemacht, weil ich auch hier darauf hoffen konnte, dass der Lauf flach ist und ausserdem befindet sich die Strecke nicht weit von meinem zu Hause entfernt. Dieses Jahr nahm auch wie schon im letzten Jahr Viktor Röthlin teil. Er kam direkt aus dem Höhentrainingslager zum Aegerissee und hat den Lauf als Vorbereitung für Osaka benutzt. Mittlerweile scheint ihm der Lauf ja bei Osaka gut getan zu haben. Der Lauf fand am Feitag Abend statt und an diesem Tag war es im Kanton Zürich sehr warm und ausgesprochen drückend. Also fuhr ich erstmal los, sah aber mit Besorgnis, dass sich ein Gewitter für den Abend ankündigte. Der Aegerisse liegt zwischen Luzern und dem Zürichsee und auch dieser ist malerisch gelegen. Nach dem obligatorischen Nachmelden und dem Umziehen fing es leider bereits leicht zu regnen an. Ich lief mich diesmal ein wenig warm und belief dazu schonmal das Ende der Strecke. Die Strecke führte genauso wie der Klöntalersee einmal um den See herum, nur diesmal waren 14.3 KM zu laufen. Pünktlich um 19:00 ging es los und auch diesmal liess ich es erstmal locker angehen. Leider fing es beim Startschuss dann stärker zu regnen an, aber es war immer noch recht warm. Die erste Hälfte führte auf einer breiten Strasse direkt am See entlang und ich begann nach ein zwei Kilometern bereits mit dem Überholen langsamerer Läufer. Ungefähr zur Hälfte der Strecke lief man dann auf dem entgegengesetzten Ufer des Sees zurück, diesmal allerdings auf einem schönen Naturweg. Ungefähr bei 3/4 der Strecke gab es dann auch die einzige nennenswerte Steigung, die ich aber gut bewältigte. Insgesamt habe ich mich auch bei diesem Lauf sehr gut gefühlt und genoss das flotte Laufen. Die letzten drei Kilometer waren aber doch ein wenig unangenehm, weil es hier in Strömen goss. Da war Viktor Röthlin wohl bereits im Ziel. Jedenfall gewann er den Lauf in guten 42:17. Meine Wenigkeit brauchte 54:32 also mehr als 12 Minuten langsamer als der Sieger, aber trotzdem freute ich mich, dann ich hatte nach dem Zürich Marathon praktisch keine schnellen Einheiten mehr trainiert. http://www.aegeriseelauf.ch

26. August Internationaler Uster Triathlon

Da ich in diesem Sommer viel mit dem Rennrad unterwegs war und ich schon immer mit einem Start bei einem Triathlon geliebäugelt habe wollte ich erstmals einen Mini Triathlon ausprobieren. Kurz vor meinen Ferien war daher der Uster Triathlon die ideale Gelegenheit dazu. Die Strecke war mit 750 Meter Schwimmen, 20 KM Radfahren und 5 KM Laufen auch für einen "Triathlon Rookie" wie mich zu schaffen. Am Tag vorher habe ich die Startnummer abgeholt (es gab für jeden Starter einen Asics Rucksack) und schonmal den Ort des Geschehens begutachtet. Das Radfahren und Laufen machte mir keine Angst, aber das Schwimmen. Der Uster Triathlon ist Teil einer Serie von Triathlon Veranstaltungen und der Hauptwettbewerb führt über die olympische Distanz: 1.5, 40,10. Geschwommen wurde im Greifensse, die Radstrecke führte entlang des Greifensees und die Laufstrecke war ein Pendelkurs mit Start und Ziel unmittelbar in Uster. Am Sonntag musste ich dann schon früh aufstehen, da wir Kurz Distanzler vor dem eigentlichen Hauptrennen auf die Strecke mussten. Das Wetter versprach warm und sonnig zu werden. Also deponierte ich erstmal mein Rennrad in der dafür vorgesehenen Wechselzone. Unglaublich was die Leute dort für Material besassen. Schon mein Rennrad ist nicht das billigtse, aber dort sah man an allen Ecken das Neuste, was der Triathlon Sport zu bieten hat. Ich bereitete meine Sachen für den Wechsel vor und bekam dabei Hilfe von einem Triathleten, mit dem ich dort ins Gespräch kam. Ich hatte zum Schwimmen natürlich auch keinen Neoprenanzug, sondern schwomm in Badehose. Am Start habe ich mich dann auch erstmal ganz nach hinten gestellt, da ich ja wusste, dass ich beim Schwimmen eher langsam bin. Nach dem Start begann ich also mit meinem Brustschwimmen. Au weia war ich langsam selbst betagte Herren überholten mich, aber ich zog mein Ding stur durch. 750 Meter hören sich wenig an sind aber viel, wenn man so langsam schimmt wie ich :-) Nach Ende der Schwimmstrecke stehen Helfer, die einem helfen sollen aus dem Wasser zu kommen. Ich erinnere mich noch, wie der Eine mir zurief, dass ich vorsichtig sein solle, da es eine Stufe im Wasser gibt. Die Stufe wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, da ich voll mit dem linken Schienbein dagegen geknallt bin. Aua tat das weh und es hat auch geblutet wie Sau, aber darum konnte ich mich später kümmern. Kaum raus aus dem Wasser ging es Richtung Wechselzone zum Rad. Dort habe ich fast 4 Minuten für den Wechsel gbraucht und erst so nach 3-4 Kilometern auf dem Rad fühlte ich mich wohl. Das Radfahren klappte dann auch ganz gut und ich kam nach ca. 32 Minuten erneut zur Wechselzone. Diesmal ging der Wechsel schneller und ich stürmte auf die Laufstrecke. Die 5 Kilometer vergingen wie im Flug und ich überholte ständig andere Atheleten. Im Ziel betrug meine Zeit dann 1:16:24, wobei ich für das Schwimmen 16:52 brauchte, für das Rad 32:00 und fürs Laufen nochmal 19:12. Irgendwie hat das Spass gemacht, aber ohne zu kraulen macht ein Triathlon wenig Sinn finde ich. Vielleicht wage ich mich nächstes Jahr mal an die olympische Distanz. http://services.datasport.com/2007/tri/uster/

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Schnelle City-Nacht

Beitrag von Johannes Bauer.

Am 4. August stand die 16. City-Nacht auf dem Kurfürstendamm an. Pünktlich zur Schnellsten Nacht Berlins war der Sommer zurückgekehrt. Doch die sommerlichen Bedingungen hielten unserer Läufer nicht davon ab, gute Zeiten zu laufen: Carsten Schultz 35:14, Robert Kappeler 35:48, Patrik Marschalik 36:07, Houari Tirech 36:47, Wilfried Jackisch 36:57 Mario Genz 37:46, Shakal Ryan 38:36 und Frank Blankenfeld 42:43.

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Kreuzberger Viertelmarathon

Beitrag von Johannes Bauer.

Beim 22. Kreuzberger Viertelmarathon am 26. August waren laut Ergebnisliste nur drei PSBler am Start. Carsten Schultz war mit 37:18 der Schnellste von uns und belegte Gesamtplatz 14, Günter Lewanzik kam nach 40:50 und Werner Feist nach 49:06 ins Ziel.

Unser Schnellster...

Kommentar von Carsten Schultz, 13.09.2007, 10:52:

Unser Schnellster war Frédéric, der zwei Plätze vor mir ins Ziel kam. Es war wieder ein schöner und gut besetzter Lauf, auch wenn es dieses Mal im Ziel leider nur alkoholfreies Radler gab.

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Gute Generalprobe

Beitrag von Johannes Bauer.

Am 19. August fand die Generalprobe des SCC statt. Sascha Sczepek (LLC Marathon Regensburg) 1: 14:53 und Karsta Parsiegla (SCC Berlin) 1:26:23 gewannen die Generalprobe mit Start und Ziel am Mommsenstadion. Bei guten aber warmen Wetterbedingungen gab es ansprechende Leistungen unserer LäuferInnen. Heike Wycisk lief 1:32:30, Carsten Schultz 1:18:49 (Platz 8), Robert Kappeler 1:20:14, Patrik Marschalik 1:25:16, Justus Habigsberg 1:30:50 und Frank Blankenfeld 1:38:22.

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Drei Altersklassensiege in Tegel

Beitrag von Johannes Bauer.

Ergebnisse des Mercedes-Benz-Halbmarathons 2007
NamePlatzZeitAK Platz
Carsten Foth81:16:39M40 / 1
Marion Genz241:22:00M30 / 2
Günter Lewanzik691:27:04M50 / 4
Frédérik Georges861:28:28M30 / 12
Justus Habigsberg961:28:46Männer / 11
Manfred Kretschmer1101:29:49M60 / 1
Dieter Segebart2121:34:39M65 / 2
Werner Feist4141:41:35M55 / 14
Michael Betsch6581:51:24M60 / 18
------------------
Jutta Kolberg111:34:08W45 / 2
Ruth Suhr221:38:38W50 / 1
Christiane Lange441:43:37W 45 / 8

Am 9. September fand die neunte Auflage des Mercedes-Benz-Halbmarathons in Tegel statt. Es gewann Hans Peter Wollny in 1:14:31. Obwohl die Teilnehmer des PSB mitten in der harten Marathon-Vorbereitung steckten, wurden zum Teil sehr gute Ergebnisse erzielt: Carsten Foth 1:16:39 Platz 1 M40, Manfred Kretschmer. 1:29:49 Platz 1 M60, Ruth Suhr 1:38:38 Platz 1 W50 und Justus Habigsberg lief zum ersten Mal unter 1:30:00. Herzlichen Glückwunsch

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StienitzseeOpen

Beitrag von Horst Matznick.

01. September 2007 - Der Sommer, die Hitze und der viele Regen sind vorbei. Woran merkt das der/die gemeine Läufer(in)? Der Drang nach Läufen in der Natur und die Vorbereitung auf das Deutschland-Laufereignis des Jahres am 30.09.07 zum 34. Berlin-Marathon sind deutlich spürbar. Der 01.09., ein Sonnabend, war ein gutes Datum. Das Wochenende wurde gut eingeleitet, also klar, ein Wettkampf musste her. Aber nicht irgendeiner, sondern in Nacheiferung des „Schönsten Berliner Landschaftslaufs” ab ins östliche Brandenburger Land, eigentlich nahe Berlin, gleich bei Rüdersdorf gelegen – der Stienitzsee. Hennickendorf heißt der kleine Ort, in dem diesjährig zum 4. Male die "StienitzseeOpen” stattfanden. Was für ein Name?! Erinnert schwer an Golf oder Tennis, aber nein, gelaufen wird, und zwar 3 Km, 12 Km und die Halbmarathondistanz. Doch vorneweg muss man es einfach einmal sagen: Was da an Organisation, Betreuung und letztlich Atmosphäre bemerkbar war, das hatte schon was, selbst für verwöhnte Lauf-Cracks. Alles war so liebevoll gemacht, dass man bereits mit einem Wohlgefühl an den Start ging. Ein Ersatz für alle, die nicht am Havellauf teilnehmen konnten.

3 Km für die Kids oder Anfänger. Bei 12 Km, da ging`s für viele schon forsch zur Sache. Und dann die Halbmarathondistanz, na, aber hallo. Ein echtes Cross-Rennen, erste Sahne. Die Landschaft und der Rundkurs können sich sehen lassen. Zuerst gingen die Langstreckler auf den Kurs, die sozusagen eine Einführungsrunde von 9 Km laufen mussten, um erneut den Start-Zielbereich zu passieren und im zweiten Teil der zu laufenden Acht 12 Km zu absolvieren. Die gleiche 12er-Runde mussten dann auch die dafür gemeldeten angehen. Zur Strecke: Nur ein kurzes Stück durch den kleinen Ort und zack, gleich ab in die Botanik. Enge Pfade, Anstiege, z.T. stramme Hindernisse, Sand, Wiesen, quer durch´s Gelände einiger Seeansiedler und immer wieder hoch und runter. Auch ein bisschen Asphalt oder Beton war spürbar, aber dann wieder der herrliche Wald- und Feuchtgebietboden. Nach einer knackigen „Pferdetreppe” kam ein Zick-Zack steil bergab, um gleich danach beim anschließenden 22%-Anstieg unbedingt die Adduktoren zu trainieren. Doch das Allerschönste kam - wie immer - zum Schluss (obwohl die Halbmarathonis das zweimal genießen konnten): Ein ca. 1 km langer, sich durch ein Moorgebiet schlängelnder Hochsteg inklusive zweier Brücken. Das allein hätte schon genügt, aber, nein, der Steg war mit einer teppichartigen Plane aus Furcht vor Rutschgefahr belegt. Man schwebte sozusagen wie auf einem first-class-Schiffchen mitten durch die schöne Seenlandschaft.

Der Zieleinlauf war professionell. Chipmessung, Ansagen, Beifall, Medaille und eine Verpflegung vom Feinsten (Sekt, Bier, Kuchen, Obst), na, klar, auch noch ein riesiges Festzelt. Das alles hatte etwas. Meine Empfehlung zur Veranstaltung:

Im nächsten Jahr sollte Berlin stärker vertreten sein! Beispielsweise durch uns ProSportis und meinetwegen auch durch die LT Bernd Hübner-Runners, von denen einige schon den hohen Stellenwert erkannt und genutzt haben. Den Zwölfer gewann nicht etwa der in Berlin sieggewohnte Lennart Sponar (Pl.2 in 39:00), sondern der schwedische Halbmarathonmeister Henrik Ahnström in 37:48. Andrea Ruck und ihr gleichnamiger Werner genossen beide den Lauf in 1:00:50 bzw. 59:31. Auch mein Herzensweib Uta entdeckte, dass Crosslaufen nicht ganz einfach ist, doch in 1:16:08 stand sie wacker durch. Werner gewann natürlich seine M 70-Alterklasse, Andrea erreichte in der W 45 Platz 2. Die Siegerin brachte es nur auf 51:28. Unsere Imke Klocke hätte das geknackt. Die Halbmarathondistanz ist eine gute Vorbereitung auf die doppelte Strecke, ganz besonders, wenn die Wegstrecke so dicke Kinken wie gehabt ausweist. Ich, Herr Horst M., gewann die M 65 mit ordentlichem Vorsprung in 1:40:45, weiß schon heute: Das ist ein Lauf zum Wiederholen, einfach Klasse!! Übrigens die Siegerzeit beim 21er betrug 1:17:02 und nur zwei Frauen waren schneller als ich (schade, hätten mehr sein können).

Horst Matznick

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Internationaler Greifensee Halbmarathon

Beitrag von Musolf Marco.

Erst hatte ich überlegt noch einen Marathon zu laufen, aber letztlich habe ich mich dann doch für den Halben entschieden und was liegt näher als am Greifenseelauf teilzunehmen, da dieser Lauf ja direkt vor der Haustüre stattfindet. Der Greifenseelauf führt in der Halbmarathondistanz einmal um den malerisch gelegenen See am Fusse des Pfannenstiels entlang. Hier liefen schon bekannte Namen wie Grete Waitz, Rosa Mota, Sylvia Renz und Thomas Wessinghage mit. Das Läuferfeld besteht mittlerweile aus über 10000 Startern und ich war sehr gespannt auf den Lauf. Am Samstag hatten wir dann auch pünktlich gutes Wetter mit Sonnenschein und knapp 25 Grad im Schatten. Vielleicht ein wenig zu warm, aber mir allemal lieber als Kälte. Der Start war nahe des Seeufers gelegen und ich musste vom Bahnhof ziemlich lange laufen, bis ich dort eintraf. Der Start wurde in gut ein Dutzend Startblöcke eingeteilt, die alle zeitlich unabhängig voneinander gestartet wurden. Das ist auch nötig, da die Strasen und Wege zu Beginn nicht allzu breit sind. Ich durfte in der ersten Gruppe starten und um 15:45 ging es für uns dann auf die Reise. Ich stoppte den ersten Kilometer in 3:45 also viel zu schnell bei der Wärme. Zunächst läuft man entlang des Sees auf der Strasse und biegt dann nach ca 3 oder 4 Kilometern auf einen Kiesweg am See ein. Hier lief es bei mir eigentlich noch recht gut und ich stoppte die Kilometer stets in etwas 3:50, was ich mir auch vorgenommen hatte. Die Strecke hat eigentlich keine nennenswerten Steigungen ist aber schon ein wenig profiliert. Bei Kilometer 10 spürte ich schon eine schwere in den Beinen und die Zeit von 39:27 zeigte auch, dass ich bereits abbaute. Ich trank bei jeder Versorgungsstelle, aber es lief von Kilometer zu Kilometer schwerer was man meinen Mitläufern zum Teil auch anmerkte. Also mein Zeitziel von ca. 1:22 konnte ich schon mal streichen jetzt wollte ich nur noch stressfrei ins Ziel. Bei Kilometer 17 bekam man diese neuartigen Gels gereicht und da mein Magen recht ruhig war probierte ich mal so ein Ding: Pfui Deibel ! ich hatte (künstliches) Apfelaroma erwischt und leider gab es keine zusätzliche Getränkestation, so dass man das Zeug kaum herunter bekam. Kurz vor dem Ziel kam dann doch nochmal eine kleinere Steigung, die es zu überwinden galt. Hier konnte ich nochmals einige Plätze gut machen, aber so richtig locker fühlte sich das alles nicht mehr an. Ins Ziel kam ich dann schließlich mit einer 1:25:40 an. Na ja war auch schon mal schneller aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Im Ziel bekam man dann noch ein Langarm-Shirt und ein Glas mit Greifensee Aufdruck. Hmmm ich glaube da komme ich nächstes Jahr wieder und versuche es nochmal mit den 1:22 :-)

Ergebnisse gibtr es hier : http://www.greifenseelauf.ch

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Pfäffikerseelauf

Beitrag von Musolf Marco.

Während Ihr Euch in Berlin über die volle Marathondistanz quälen musstet habe ich am vorletzten Lauf des Zuri Laufcups, dem Pfäffikerseelauf teilgenommen. Die Distanz war mit 12,2 KM eine Woche nach dem Halbmarathon am Greifensee ja auch akzeptabel und da es mal wieder rund um einen See ging, versprach die Strecke auch nicht wieder voll in die Berge zu gehen. Ich fuhr mit einem Laufkollegen gemeinsam mit dem Rennrad zum Start und inspizierte dort erstmal beim Warmlaufen ein wenig die ersten Kilometer der Strecke. Ich fühlte mich heute recht gut war aber nicht sicher, was ich zu leisten vermochte, da der Halbmarathon mir letzte Woche ganz schön zugesetzt hatte. Daniel hatte mich noch gewarnt, dass es bei Kilometer 7 eine scharfe Rampe gäbe, die man mit dem nötigen Respekt angehen sollte. Also der Start war ein ganz schönes Durcheinander aber ich fand schnell einen für mich anstrengenden, aber vernünftigen Rhythmus. Etwas demotivierend war allerdings die Tatsache, dass wir auf den ersten beiden Kilometern von einem Mitläufer mit Babyjogger überholt wurden (den ersten habe ich übrigens in 3:40 gestoppt und er musste den Wagen ja auch noch die Hügel hochschieben). Der Läufer kam auch weit vor mir ins Ziel !!!!. Also entweder ich so langsam oder er sehr schnell. Im Zweifel wohl eher beides :-) Bei mir lief es erstaunlich gut obwohl das Tempo für mich ganz schön stramm war. Ich fand schnell einen geeigneten Mitläufer, der genau mein Tempo lief und so spulten wir Kilometer für Kilometer gemeinsam ab. Bei Kilometer 7 kam genau die von Daniel beschriebene Rampe und ich versuchte gleichmässig dort hinaufzulaufen. Das klappte ausgezeichnet nur oben musste ich dann ein paar Meter ausruhen, ehe ich wieder an Fahrt aufnehmen konnte. Der Rest der Strecke war ein ständiges Auf und Ab. Also für die Schweizer ist dieser Lauf flach. Für uns Nordlichter würde ich von einer hügeligen Strecke sprechen. Dazu muss man aber sagen, dass es auch immer mal wieder starkes Gefälle gab, wo man die verlorene Zeit bergauf wiedergutmachen konnte. So bei Kilometer 8 oder 9 merkte ich dann aber das schnelle Tempo doch sehr und an einer der letzten kürzeren Anstiege bin ich ziemlich langsam geworden. Kaum war es wieder flach, lief ich wie ein junger Gott :-) Letztlich musste ich meinem Begleiter aber 800 Meter vor dem Ziel ziehen lassen. Ich kam zwar nochmal näher, aber da war dann auch bei mir nichts mehr zu holen. Im Ziel hatte ich eine handgestoppte 45:10 zu stehen, laut Ergebnisliste eine 45:25. Keine schlechte Zeit nach dem über 4 Minuten Schnitt letzte Woche. Vielleicht lauf ich ja im Herbst nochmal zur grossen Form auf ......

Gruss aus der Schweiz Marco

Ergenisse und Fotos gibts hier http://www.zuerilaufcup.ch

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5. HELIOS – Grunewaldlauf

Beitrag von Johannes Bauer.

Ergebnisse 10 Kilometer Grunewaldlauf
PlatzNameZeit
10Frédérik Georges36:52
13Klaus Hertel37:12
16Mario Genz37:19
41Günter Lewanzik40:01
76Dieter Segebart42:54
122Andreas Schierarend47:07
134Michael Betsch47:43
161Ruth Suhr49:57
182Christiane Lange50:50

Am 15. September beteiligten sich zahlreiche Vereinsmitglieder am Helios Grunewaldlauf und sammelten auch Punkte für den Berlin-Cup. Die traditionelle Strecke des 10-km-Kurses führt, vom Start auf dem Sportplatz neben dem HELIOS Vereinsgelände, auf einer Waldwege-Runde vorbei am Teufelssee in den Grunewald und wieder zurück zum Ziel im Stadion. Den Hauptlauf gewannen Edmund Kramarz in 33:45 Minuten sowei Karsta Parsiegla 38:51. Fréderik Georges vertrat den PSB einmal mehr am besten und belegt in 36:52 Platz 10. Bemerkenswert auch die Leistungen von Jonas Zingler 36:29 und Klaus Hertel 37:12, die zum Aufwärmen vorab 20 Kilometer gelaufen waren.

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Weltrekord , Jubiläen und Bestzeiten

Beitrag von Johannes Bauer.

Ergebnisse Frauen 34. Berlin-Marathon
PlatzNameZeitAK Platz
107Imke Klocke3:14:26W 40 / 21
125Jutta Kolberg3:16:44W 45 / 12
281Bärbel Rennung3:28:56W 50 / 9
347Ruth Suhr3:31:58W 50 / 18
506Corinna Schraut3:38:11W30 / 103
2077Maria Petersen4:07:49W 45 / 342
5810Christa Roubicek5:17:02W 65 / 30
Ergebnisse Männer 34. Berlin-Marathon
PlatzNameZeitAK Platz
244Carsten Foth2:45:12M 40 / 42
430Carsten Schultz2:50:29M 35 / 122
656Günter Zabel2:54:57M 45 / 80
742Jonas Zingler2:56:12MH / 100
987Ralf Milke2:58:38M 40 / 251
1296Wilfried Jackisch3:02:22M 55 / 13
1638Patrik Marschalik3:06:36M 30 / 280
2855Manfred Kretschmer3:15:49M 60 / 12
3044Reinhard Röcher3:17:18M 50 / 198
5916Holger Richter3:31:19M50 / 472
6049Johannes Bauer3:31:51M40 / 1484
7518Horst Matznick3:38:30M 65 / 18
9762Wolfgang Schönherr3:47:22M 50 / 898
11209Werner Feist3:52:14M 55 / 446
11986Valentin Schmidt3:54:33MH / 1243
14175Andreas Hackenberg4:00:44M 45 / 2464
15120Karl Heuer4:05:00M 65 / 71
17913Michael Betsch4:17.20M 60 / 335
21571Armin Petrak4:38:17M 65 / 180
23884Norbert Nitsche4:59:08M 55 / 1331
25528Bernd Rödel5:35:17M 65 / 300
2909Dietmar Klocke3:15:25M55/50

Vom Berlin Marathon 2007 wird vor allem der phantastische Weltrekord von Haile Gebrselassie in 2:04:26 im Gedächtnis bleiben. Er unterbot die bisherige Bestmarke seines Freundes Paul Tergat um fast eine halbe Minute. Gete Wami sorgte für einen äthiopischen Doppelsieg und wiederholte wie Haile Gebrselassie ihren Vorjahreserfolg in Berlin. Wami rannte nach 2:23:17 Stunden ins Ziel. Für vier Läufer aus unseren Reihen war der 34. Berlin-Marathon ein Jubiläum ganz besonderer Art. Bernd Hübner lief nicht nur seinen 34. Berlin-Marathon, sondern auch seinen 100. Marathon insgesamt. Seinen 30. Berlin-Marathon lief in diesem Jahr Bernd Rödel.Unsere Vereinskollegen Norbert Nitsche, Dietmar Klocke und Horst Matznick bringen es immerhin schon auf die stolze Zahl von 25. Berlin Marathons. Allen Jubilaren einen herzlichen Glückwunsch. Carsten Foth war 2007 der schnellste Pro Sportler auf der Marathon Distanz. Ihm folgten Carsten Schultz 2:50:29, Günter Zabel 2:54:57, Jonas Zingler 2:56:12 und Ralf Ralf Milke 2:58:38. Imke Klocke war mit 3:14:26 unsere schnellste Frau und Jutta Kolberg erreichte mit 3:16:44 eine neue persönliche Bestzeit.

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Erster Diedersdorfer Schloß-Wiesen-Lauf

Beitrag von Ralf Milke.

Außer Berlin-Marathon und Mannschafts-HM habe ich ja in den letzten Jahren nur noch sporadisch an Läufen mit Nummer teilgenommen. Vor ungefähr einem Vierteljahr geriet ich irgendwie an die Online-Ausschreibung des Ersten Diedersdorfer Schloss-Wiesen-Laufs, zwei Wochen nach dem Berlin-Marathon. Das Schloss Diedersdorf liegt nur einen Hauch südlich von Berlin, also ganz woanders, aber von uns aus ziemlich nah. Elektrisiert hat mich aber vor allem eines: Startgeld 5 Euro – Bratwurst inbegriffen! Dieses Konzept hat mich sofort überzeugt, und ich habe mich angemeldet. Drei Streckenlängen wurden angeboten, 3,3, 10, und 15 km. Auf der kurzen Distanz vor allem die Kinderklassen, aber es gab auch Wertung und Pokale für Erwachsene. Die Strecken führten – der Name war völlig zutreffend – durch Tieflandwiesen ohne den Berliner Flugsand obendrauf. Die Wirtschaftswege bestehen aus Betonplatten, die angenagt vom Zahn der Zeit nicht mehr ganz glatt sind, und oft auch nicht mehr flach liegen. Man muss bei jedem Schritt aufmerksam bleiben – das gehört zum Charakter dieses Laufs. Auf den letzten drei Kilometern meines 15ers musste die Strecke wegen Baustelle offenbar kurzfristig modifiziert werden und führte etwas verschlungen über innerörtliche Wege und Straßen. Die Ausrichter vom sehr rührigen SV Mahlow waren von der Feuerwehr versetzt worden, die eigentlich Streckenposten stellen wollte, doch die Verbliebenen zogen sich hervorragend aus der Affäre, indem sie die Läufer beim Vorbeirennen auf das Kommende vorbereiteten. "Vorne rechts, dann wieder rechts, dann wieder bei mir vorbei", rief mir eine Streckenpostin nach 13 km als Beschreibung des nächsten Kilometers zu. Das hat ohne Markierung zwar nicht ganz glatt, aber letztlich doch geklappt. Über 10 und 15 km (gemeinsamer Lauf bis km 8) waren zusammen etwa 100 Läuferinnen und Läufer am Start. Ganz vorne war ein junger Schneller aus Cottbus in 51:xx, dessen Name ich mir nicht gemerkt habe. Mit 58:00 bin ich über 15 km Zweiter geworden und bin bis zur Streckenteilung mit dem 10-km-Sieger zusammen gelaufen. War also mehr ein lokales Event. Bei den Frauen allerdings bekannte Namen früherer Jahre vorn, Sylvia Renz (10 km) und Manuela Edler (15 km) vom OSC Berlin. Ganz toll die Kinderläufe: auch hier ungefähr 100 am Start! Und fast noch schöner: bei der Siegerehrung ist kein einziges Kind Ohne ausgegangen. Das Treppchen bestand aus Strohballen und war entsprechend wacklig. Es war sehr interessant, zuzuschauen, welche Sieger locker auf dem Strohballen stehen konnten. Die jungen Kinder sowieso. Der Männer-Sieger über 3,3 km war der erste, der abstürzte. Viele AK-Sieger machten es besser. Ich war so-la-la. Der 15-km-Sieger der M65 war der erste, der den Aufstiegsversuch verweigerte. Bei dieser Teilnehmerzahl und bei 5-Jahres-Altersklassen ist klar, dass nur eine Minderheit der Teilnehmer ohne Preis nach Hause gehen musste. Ich bin mit 2 T-Shirts heimgekommen (ok, eines hat eine überdimensionierte Knut-BankCard vorne drauf), einer handgetöpferten Finisher-Medaille, eines wunderhäßlichen AK-Siegerpokals, einem Handtuch, und einer Flasche Duschbad. Und meine Bratwurst habe ich auch verzehrt!! Sensationell, Diedersdorf. Das Wetter spielte mit. Altweibersommer. Über die Tieflandwiesen zogen den ganzen Tag die Formationen der abziehenden Wildgänse. Was für ein schöner Herbsttag. Die Stimmung in der Organisation war ganz danach, den Lauf im nächsten Jahr zu wiederholen.

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19. Suwa HM, Nagano

Beitrag von Joachim Dirks.

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19, Suwako Halbmarathon, 28.Oct. 2007

Endlich hat nach 3 Monaten Hitze auch in Japan wieder die Zeit der Marathonläufe begonnen. 3 Mitglieder des Tokyo Clubs Namban Rengo (Wilde Ausländer) begaben sich nach Suwa, um dort den sehr bekannten HM zu laufen. Chika, Yuka und ich wollten laufen, Christiane kam als Unterstützung mit. Lake Suwako liegt ca. 3 Zugstunden oestlich von Tokyo in der Prefektur Nagano. Christiane und ich waren am Samstag abend angereist. Wir bekamen die letzten Stunden des Taifuns mit, der gerade über Japan zog und mussten 1 h im Zug auf offener Strecke ausharren, da mehrere Bäume die Gleise blockierten und erst weggeräumt werden mussten. Am Sonntag morgen machten wir uns dann gegen 8:30 Uhr auf dem Weg zum Startbereich. Da wurde uns erst so richtig klar, dass der HM das Ereignis in der Gegend ist. 7000 Läuferinnen und Läufer sollten an der Start gehen. Es herrschte ein buntes Treiben und schliesslich konnten wir auch Chika und Yuka ausfindig machen, die sich früh morgens um 4 Uhr direkt aus Tokyo auf den Weg gemacht hatten. Gegen 9:40 begaben sich (fast) alle in die Startaufstellung, die nach Startnr. sortiert war. Ich durfte im ersten Block starten. Kurz vor 10 Uhr wurden die Absperrungen weggenommen und die Menge setzte sich sehr zivilisiert und ohne Hektik in Bewegung, um die letzten 100m zum Start gehend zurück zu legen. Ein einzelner Ordner hielt die Läufer in Schach, eine unglaubliche Disziplin aller Beteiligten! 10 Uhr wurde gestartet. Ich hatte mir eine sub1:20 vorgenommen und so versuchte ich von Beginn an hinter einer Gruppe von L äufern zu bleiben, die die gleichen Ambitionen hatten. Das Tempo war mit 3:45min/km ziemlich schnell, aber ich blieb erst mal dran und wollte schauen, was geht. Der Kurs ist wirklich flach, ich brauchte mir also keine Reserven aufsparen. Km 5 wurde in 18:30 passiert und noch war das Tempo hoch, aber aushaltbar. Zwischen km 5 und km 10 hatte man einen schoenen Blick auf den See und die Berge. Blauer Himmel rundete das Bild ab, man konnte meinen, der Lauf findet in Bayern statt! Die Zwischenzeit bei km 10 betrug genau 37min und mit wurde klar, dass ich mich in einem wirklich ernsthaften Wettkampf mit der Strecke befand. Vor mir machten immer noch einige Läufer des lokalen Ekiden Teams Tempo; noch konnte ich dran bleiben. Alle 5km gabs Getränke, leider immer auf der Aussenseite und nicht an der Ideallinie. Aber egal, die paar Meter mehr wurden durch das kühle Nass aufgewogen. Km15 zeigte die Uhr 55:20, d.h. ich war nicht langsamer geworden, auch wenn sich meine Beine schon ziemlich kaputt anfühlten. Aber nun waren es nur noch 6km und ich hatte das Gefühl, unter 1:19 bleiben zu koennen. Also, nix wie ran an den Kerl, der vor mir lief. Leichter gesagt, als getan, denn der wurde nicht langsamer. Also musste ich beschleunigen. Selbst überrascht von meiner Zeit lief ich nach 1:18:02 überglücklich als 7. der AK 40 und 53. Gesamt ein. Siegerzeit 1:06 (!) bei den Männer und 1:19 (!) in der WHK und 1:19:05 bei den W40. Nach dem Lauf gabs leckeres Soba und dann gings wieder zurück nach Tokyo. Ich bin sehr zufrieden mit dem Lauf und blicke zuversichtlich auf den Othawara M sowie auf das kommende Wintertraining.

Ergebnisse unter: http://suwako.marathon.fm/19th/all01.htm (Nr. 53 ist der Verfasser)

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Magdeburg Marathon 21.10.2007 – Stadt, Land, Fluss

Beitrag von Shakal Ryan.

Es ist schon ein ulkiges Gefühl, an einem großen Fluss zu laufen, auf dessen Brücke man kurz darauf an einem Fluss laufend auf einen großen Fluss herabschaut. Trogbrücke nennt sich das und das grösste Wasserstraßenkreuz Europas ist ein Schlager beim Magdeburg Marathon. Kein Schlager ist es für eilige Bestzeitenjäger, die zugehörigen Rampen zu überlaufen, auch wenn man im Wilmersdorfer Pro-Sport-Stadion auf den Hängen passende Trainingsstrecke hätte. Dafür ist man viel in der Natur unterwegs und wird mit Wasser, Cola, Tee, Malzbier und Obst unterwegs überdurchschnittlich gut versorgt. Insgesamt kann die Streckenführung dieses Prototypen eines Stadt-Land-Fluss-Marathon auch als durchaus flach bezeichnet werden, ich würde im Vergleich mit Berlin einen Zeit-Malus von etwa 1,5-2% vergeben. Daran sind ganz sicher genauso längere Kopfsteinpflasterpassagen und die etwas winkelige Route in der Altstadt um Dom und Hundertwasserhaus herum zu Beginn Schuld, oder die kraftraubende Fußgängerbrücke als Moralprobe bei etwa KM41. Gewöhnungsbedürftig ist der gemeinsame Start aller angebotenen Strecken von 13km über HM bis Marathon, dauert es doch bis kurz vor KM14, bis man als Marathoni das Renngeschehen einigermassen einordnen kann und vom Rest getrennt wird. Akkurat erscheint mir dafür die Kilometrierung, die ganz sicher bessere Tempokontrolle zulässt als das bemühte Kopfdrehen zur Sichtung der Startnummernfarbe, welche die Strecken unterscheidet.

Da ich selbst den Berlin-Marathon wegen Spartathlon am selben Wochenende nicht laufen konnte, aber zur letzten Intensivvorbereitung auf die deutschen 50KM-Meisterschaften in Bottrop noch eine lange harte Einheit zu brauchen glaubte, empfand ich das Magdeburgpaket als ideal. Gratisbustransfer vom HBF zu Start/Ziel an den Messehallen um 9h05, Anmeldung, Unterlagen und Kleiderbeutelabgabe von 9h20-9h50, Start um 10h. Aus dem Volltraining heraus gelaufen ohne jedes tapering war ich bis KM35 (2h29:41) sogar auf sub3-Kurs, bevor die Strecke, die auch noch eine kurze Trailpassage auf und ab durch ein kleines Wäldchen bei KM21 und gelegentliche Gegenwindüberfälle vor allem zwischen KM25 und KM27 auf dem Brückenrückweg geboten hatte, ihren Tribut forderte. So musste ich erst auf den letzten vier Kilometern einen in diesem Zeitbereich kaum glaublichen AK-Sieg abschreiben, der mit einer 3h02 errungen werden konnte. Immerhin hat es am Ende noch für eine 3h04:52 gereicht und damit Podiumsplatz 3 von 86 Läufern der AK M45. Platz 28 gesamt. Für den Sieg in der M70 musste hingegen die 3h20 deutlich unterlaufen werden, eine 3h35 hätte für das Podium schon nicht mehr genügt. Vorbildlich, die drei Senioren von der TSG Bergedorf.

Die Siegerehrung wird sehr professionell in den Messehallen abgehalten, welche auch bei schlechtem Wetter nach dem Lauf noch ein wirklich angenehmes geselliges Läuferfeiern erlauben. 2 Medaillen, 2 Urkunden und 1 Blume; Bulette mit Krautsalat für humane 2, Kuchen für 1 euro: das Rahmenprogramm mit Kochstudio und Fitnesshampeln, Kinderhüpfburg sowie einige messeübliche Verkaufsstände konnte überzeugen. Die aufgebauten Zeltduschen waren erstaunlich angenehm, die kostenfreie Massageoption („Bitte erst duschen!”) (für mich zu) gut besucht. Fazit: für rechtzeitige Anmelder eine mit 25 euro wirklich preisleistungsstarke sowie bestens und trotz der wachsenden Teilnehmerzahlen immer noch persönlich und herzlich organisierte Marathonveranstaltung ohne erkennbare Schwächen, die eine Herbstalternative zu Berlin sein kann. Wenn man vielleicht noch über einen Abbau der Rampen nachdenk .... /;-)

Von den Pro-Sportis waren noch dabei: Ruth Suhr als starke 2. AK W50 in 3h46:51 Wolfgang Schönherr AK M50 in 3h53:47

Magdeburg Marathon im internet

Shakal Ryan, Berlin 29.10.07

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4. Teltowkanal Halbmarathon

Beitrag von Günter Lewanzik.

Samstagmorgen im November um 10.30 Uhr bei zunächst beständigem Nieselregen einen Halbmarathon zu laufen und nicht zu Hause bei einer Tasse Kaffee aus dem Fenster zu schauen bedarf einiger läuferischer Motivation. Zum 4. Teltowkanal Halbmarathon trafen sich gut 400 Läuferinnen und Läufer am Teltowkanal an der Zehlendorfer Straße (Verlängerung Teltower Damm – aus Berliner Sicht). Nicht nur der Halbmarathon wurde um 10.30 Uhr gestartet sondern auch ein 13 km und ein 6,5 km-Lauf. Daraus wird der Leser schließen, dass es sich beim Halbmarathon um einen Rundkurs handelt (genau 6,3 km pro Runde), der dreimal zu durchlaufen ist (plus einer zusätzlich zu durchlaufenden Pendelstrecke von etwa 1,5 km Länge). Die Strecke ist nach Aussagen der Veranstalter aktuell vermessen worden. Damit wurde der Kritik aus früheren Läufen entsprochen, wonach die Strecke als zu kurz betrachtet wurde. Apropos Motivation: Für mich war interessant einmal ein Rennen auf einem Kurs zu laufen, der auf Berliner Seite seit mehr als 20 Jahren zu meinen absoluten Hausstrecken gehört. Der Kurs ist etwa zu 2/3 asphaltiert und der Rest besteht aus einem gut zu laufenden „Waldweg”. Der Veranstalter spricht – um Stürze vorzubeugen – von einem Crosslauf; allerdings wurde hervorragend vorgesorgt: Jede Wurzel, jedes Steinchen wurde deutlich rot markiert – vorbildlich! Die Strecke ist flach, enthält aber einige kleine Steigungen (wegen der Brücken), die insbesondere in der letzten Runde deutlich spürbar sind. Für den Gesamtsieg waren 1:15:01 erforderlich.

Der Lauf ist hervorragend organisiert. Anmeldung, Nachmeldung und später die Siegerehrung finden im „Reha Zentrum Teltow” einige hundert Meter vom Startpunkt entfernt, statt. Zwei Getränkestellen stehen zur Verfügung mit freundlichen, hilfsbereiten Helfer/innen. Insgesamt lebt der Lauf von den freundlichen Helfer/innen des mit-veranstaltenden Sportvereins „VGS Kiebitz e. V.” Noch ein Wort zur Siegerehrung: In allen drei Laufwettbewerben werden Gesamtsieger und Altersklassensieger geehrte. Man kennt das von Laufveranstaltungen, das kann sich u. U. über Stunden hinziehen (PC defekt etc.). Nicht so hier; die Siegerehrung wurde sehr kompakt, insgesamt sehr angenehm mit Unterstützung des Teltower Bürgermeisters durchgeführt.

Drei Pro-Sportler waren am Start: Nicole Tewes, Heiko Klimek, Günter Lewanzik (alle Halbmarathon). Nicole und Heiko wollten ihren ersten Wettkampf in diesem Jahr und eher „inkognito” (Zielzeit 1:50) laufen. Daraus wurde nichts, denn Nicole holte in hervorragenden 1:52:59 den dritten Platz in ihrer Altersklasse. Auch Heiko war mit seiner Zeit von 1:43:23 zufrieden. Meine Zeit: 1:28:51; 1. Platz in M50.

Fazit: Ein empfehlenswerter „kleiner” Lauf vor der Haustür Berlins. Das Wetter spielte übrigens mit, der Regen ließ nach und die Sonne kam von Zeit zu Zeit hervor. Die Veranstalter erwägen Start und Ziel im nächsten Jahr auf den Marktplatz in der Teltower Altstadt zu verlegen. Dies wäre der guten Stimmung sicher zuträglich und würde den Charakter - Laufveranstaltung in einer netten Kleinstadt vor den Toren Berlins - hervorheben.

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Schnee am Monte Mocca

Beitrag von Johannes Bauer.

„Es ist Sägerwetter, also einfach ein bisschen schneller laufen”, mit diesen aufmunternden Worten fiel der Startschuss zum letzten Lauf der Sägerserie 2007 über 15,8 Kilometer. Hatte sich der Himmel über Berlin noch eine Stunde zuvor in blau weißen Farben präsentiert, setzten jetzt Schnee- und Graupelschauer ein, denen das kleine, aber feine Läuferfeld trotzen musste. Schon nach der 800 Meter Einführungsrunde war der Wald in ein winterliches Weiß gehüllt und die vier „Berge” auf der drei Kilometer langen Hauptrunde wurden zum alpinen Lauferlebnis. Immer glatter und rutschiger gestalteten sich die Anstiege zu Monte Mocca und Co, auf die ein waghalsiges Abstiegsmanöver folgte. Das bekamen einige Läufer schmerzhaft zu spüren und so lief der Gedanke sich nicht zu verletzten stets mit.

Aber diese Bedingungen sollen die einzigartige Veranstaltung der LG Nord nicht schmälern, - im Gegenteil - sie machen gerade das Besondere der Sägerserie aus. Um hier zu gewinnen muss man in der Tat ein echter Säger sein. Das war in diesem Jahr Jonas Zingler, der die Gesamtwertung nach drei Läufen mit etwa einer Minute Vorsprung vor Johannes Riewe (LG Nord) gewann. Letzterer siegte dafür im Abschlusslauf in sehr guten 56:43 vor Jonas Zingler 57:33. Leider war von uns keiner mehr in der Gesamtwertung vertreten. Das sollte sich im nächsten Jahr ändern! Ich nehme es mir zumindest vor. Denn diese Veranstaltung, dieser Lauf, den ich über 10 Minuten hinter Jonas beendete, hat einen einzigartigen Reiz, ist Laufen pur und auf der anschließend liebevoll arrangierten Siegerehrung, durfte sich bei Kaffe, Tee, Brötchen und Gebäck jeder der Anwesenden über einen schönen Preis aus der Tombola freuen.

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Crossmeisterschaften 2007

Beitrag von Manfred Kretschmer.

Für die diesjährigen Crossmeisterschaften hatten sich 8 Teilnehmer unseres Vereines gemeldet und gehofft, einen schönen Wettkampf bestreiten zu können. Dies wurde schon beim Treffpunkt in Zehlendorf leider witterungsbedingt durchkreuzt. Regen, Schnee und Temperaturen knapp über den Nullpunkt ließen die Stimmung ein wenig sinken. Jeder sehnte sich nach einem warmen Zimmer.

Nach Erreichen des Austragungsortes Ludwigsfelde und dem Abholen der Startnummern ging es zur Streckenbesichtigung. Hier gab es einen 1,2 km-langen Rundkurs, der je nach Streckenlänge von uns 4 oder 6-mal gelaufen werden musste. Die Besichtigung der Strecke bestätigte unsere Befürchtungen: nass und glitschig, knöcheltiefer Matsch, zum Teil sehr schmale Wege und natürlich, wie es zum Cross gehört, eckig und kurvenreich und zwei kleine Hügel. Eigentlich ein schöner Rundkurs, wenn es trocken gewesen wäre.

Die Crossmeisterschaften wurden von den Landesverbänden Berlin und Brandenburg gemeinsam veranstaltet und zusammen gewertet. Es war, bedingt auch durch Teilnahme von Schülern, Jugendlichen, über die Hauptklassen bis zu den Senioren/innen, eine Veranstaltung mit sehr vielen Teilnehmern, auch in allen Altersklassen, was man sonst leider nicht so gewohnt ist (geschätzt 800 - 1000).

Unsere Teilnehmer haben sich alle gut geschlagen:

Die Mannschaftswertung der M60/M65 ist noch nicht bekannt.

Fazit: Trotz des Wetters und der damit verbundenen matschigen Strecke war es ein guter, empfehlenswerter Wettkampf, bedingt auch durch die gut gekennzeichnete Strecke, der guten Organisation und der schnellen Siegerehrungen.

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Spartathlon 2006/2007 - Leistungskurs kriechisch oder das kleine Chinesikum - Prolog und 1. Akt

Beitrag von Shakal Ryan.

SPARTATHLON (2006) 2007

Leistungskurs kriechisch oder – das kleine Chinesikum

--- Tragikomödie in 007 Akten ---

„Das Gesetz Spartas: Niemals zurückweichen, niemals aufgeben – denn der Tag auf dem Schlachtfeld ist der größte erreichbare Ruhm.” (aus dem Hollywood-Kinofilm „300”)

Prolog - 332

Bei Zeus, war das bewegend. Langsam, teilweise furchtbar, aber immer bewegend. Dramatisch, wie es in Griechenland schon der Wortherkunft nach Sitte ist. Manchmal tragisch, oft auch komisch.

300. So wenige mutige Hopliten sollen vor knapp 2500 Jahren Spartanerkönig Leonidas unterstützt und dennoch das unüberschaubare Perserheer unter erbarmungslos sengender griechischer Sonne und Darbringung etlicher Opfer -bisweilen blutig- am Thermopylenpass zurückgeschlagen haben. Welch eine Schlacht. Was für Helden. Großes Kino drumherum heute. Brutal – doch schön erzählt. Ob es wohl so gewesen ist?

332. So wenige mutige Athleten sollen anno 2007 die unüberschaubaren knapp 250 Kilometer zur überlebensgroßen Statue des Spartanerkönig Leonidas unter erbarmungslos sengender griechischer Sonne und Darbringung etlicher Opfer -bisweilen blutig- am Sangaspass nach Vorbild des antiken Profiläufers Pheidippides nonstop in maximal 36 erlaubten Stunden zurückgelegt haben. Welch eine Schlacht. Was für Helden. Großes Kino drumherum erneut. Brutal schön zu erzählen auch das. Alleine: so ist es nicht ganz gewesen. Aber fast. Denke positiv. Immerhin haben sie es alle versucht. Die 332. Von Athen nach Sparta. Und wie bei den antiken 300 wurden einige für ihren Mut reich mit Ruhm bekleckert. Nur 125, um genau zu sein. Mindestens 207 auf der Strecke Gebliebene werden es wohl wieder versuchen. Einem inneren Zwang folgend versuchen müssen. Irgendwann in den nächsten 2500 Jahren.

Die Geschichte des ausdauernden Nachrichtenboten, der von der Schlachtschaft Marathon 38km nach Athen eilte, eine letzte Meldung hauchte und tot umfiel, wurde auch schön erzählt. Alleine: auch so ist es nicht gewesen. Genau genommen, wurde diese Geschichte gar nie nie nicht erzählt, lediglich die Geschichte der -chronologisch vorgelagerten- epischen Fußreise des Herrn Pheidippides von Athen nach Sparta (und etwas später nach einer Pause zurück) wurde vom Historiker Herodot einigermaßen verlässlich für alle Zeiten erzählt und notiert. Der Rest erscheint ziemlich frei erfunden. Immerhin könnte jene Fußreise erklären, warum derselbe P. -schwer bewegt- kurz darauf nach dem Auslaufen von Marathon kommend am Areopag-Hügel unweit der Akropolis tragisch das Zeitliche segnete. Sofern es überhaupt derselbe P. war.

Ich bin auch nicht mehr Derselbe. Diese kaum fassbare spartanische Veranstaltung, die Menschen so wundersam auf Basiswerte zusammenfaltet, nimmt emotional derart gefangen, dass die Gedanken auch Tage, Wochen, ja Monate später um dies eine dramatische Landschaftsbühnenspiel kreisen ... und kreisen werden. Positiv. Wieder und wieder wird die Schlacht in der Erinnerung geschlagen. Der Opfer gedacht, Pläne gemacht. Für die nächste Schlacht. Zweitausendacht. Auch wenn ich nun schon zwei mal (2006 und 2007) zu den reich Belohnten gehöre: wer diese Belohnung kennt, möchte immer wieder daran naschen.

Denn es gibt Marathon. Es gibt Ultramarathon. Es gibt Duathlon und es gibt Triathlon. Und dann gibt es Spartathlon. Den Königslauf. Die Neo-Olympiade. Hier steht warum.

Erster Akt – Zur Rallye um Schlafgemach

Spartathlon? Das ist in etwa wie Ironman mit zusätzlichem Halbmarathonanlauf. Und kaputtem Fahrrad. Dabei ist anfängliches Baden im Meer, anders als z.B. beim Ironman auf Hawaii, verboten.

Positiv gedacht ist der Spartathlon eigentlich nichts anderes als ein netter 24-Stunden-Nonstoplauf unter Freunden aus aller Welt. Auf einer großen abwechslungsreichen, fast durchgehend asphaltierten, überwiegend flachen, nicht ganz geschlossenen 246-km-Runde, bei angenehm trockenen Temperaturen an der Akropolis gestartet, von zahlreichen Helfern alle durchschnittlich 3,3 km vom Straßenrand aus euphorisch und herzlich betreut. Eigentlich. Weil aber die große Runde aus quasi sechs aneinandergereihten Marathons von kaum einem in 24h zu schaffen ist, gibt es noch bis zu maximal 12 Stunden Bonuszeit; ganz wie man es mag und braucht. Die meisten bräuchten viel mehr. Wer redet da von Zeitdruck!? Bis zum Nest Nestani, jahrelanges Trainingsgebiet des vierfachen Siegers, Streckenrekordhalter und Ultramarathonlegende Yiannis Kouros (er ist in der Nähe geboren), sind es z.B. 24h30min für 172 km, die zur Verfügung stehen. Um der bedrohten Läufermuskulatur Hilfe anzubieten, wird das Asphaltband auf dem Weg dorthin ab und zu über Hügel und auch mal einen hohen Berg geführt, mit Schotterwegen und einigen alpinen Trails bis auf 1200hm über dem Meer hinauf unterbrochen, zusätzlich für das Seelenheil vor allem zu Beginn bei Athen und am Ende hinter Nestani mit reichlich enthusiastisch hupenden Schwerlastkraftfahrern, gerne in Zweierreihe grüßend, ausgestattet. Diesen Vorteil hatte der alte P. nicht. Aber weil es doof ist, Nachrichten dorthin zu tragen, wo man hergekommen ist, hat er wenigstens noch dafür gesorgt, dass die große Runde auf eine weite Sichel aufgebogen wurde. Peloponnes total. Heimat Olympias.

Warum tut man sich das an?! Eine Stunde an der Rezeption eines Hatnichtwirklichviersterne-Hotels im Athener Badevorort Glyfada am Vorvorabend auszuharren, nur um zu erfahren, dass man in ein ganz anderes 2km entfernt mit vollem Gepäck zu Fuß erreichbares Haus einchecken möge, gehört zum Spartathlon inzwischen ebenso wie die nächstmorgendliche Rezeptionsaufforderung im Ausweichquartier, doch bitte wieder Richtung Rezeption des Ursprungshotels auszuchecken; um von dort aus nach erneuter Wartezeit in der Lobby im Extremfall noch ein drittes Hotelbett an der vielbefahrenen Hauptstraße probeliegen zu dürfen. Die Zimmerlisten werden nämlich oder auch startnümmerlich, mit viel handschriftlicher Akribie, typisch griechisch chaostheoretisch in DIN A3½ angeordnet, als wäre der Einsatz von Computern aufgrund der Rennhistorie veranstalterseits unerwünscht. Oder als wäre genau das die im vorläufigen Programmablauf erwähnte Sightseeing-Tour. Von Hotel zu Hotel. Bewegend in jedem Fall. Keep movin'. Praktische letzte Übungen für den Ernstfall, das Rennen. Denke positiv. Immerhin wird diese Hotelshow von einer der beiden ganz großen griechischen Reedereien mit weit über 100.000 euro satt bezuschusst. Für 1 Woche Vollpension samt eigentlichem Lauf und sämtlicher Bustransporte werden gerade einmal 250 euro pro Athlet verlangt. Und jede Menge Gelassenheit. Das Wiedersehen und Erinnerungen Austauschen mit alten und das Kennenlernen einer Menge von neuen Lauffreunden aus über 30 Ländern sämtlicher Kontinente wiegt am Ende alles auf. Olympische Grundgedanken der Neuzeit. Darum tut man sich das an.

Marcel Heinig, dieses personifizierte Abenteuerdiätprogramm, um dessen Erfahrungen sich eigentlich längst sämtliche Gesundheitskassen der Republik mit Millionenvertrag reißen müssten, hat vom Vorjahr noch eine Rechnung offen. Inzwischen ist der Cottbusser Mittzwanziger deutlich schneller als sein Gewicht, die Chancen für seine rechtzeitige Ankunft in Sparta beim großen Jubiläumsrennen stehen also gut.

Ein Berliner Mittvierziger vom selben Zimmer sinkt im Four Seasons Heißtnurso-Hotel vor dem Frühstück erst einmal im bequemen Lobbysessel zusammen und glaubt nicht, dass es Sinn hat, auch nur zu starten. Puls kaum noch fühlbar, Infektquote laut Zeitungsberichten der Bundeshauptstadt aktuell dafür umso mehr. Ganz bestimmt hat er sich vor dem Abflug noch irgendwo angesteckt. Murphy's Law. Vor wichtigen Wettkämpfen ist ja immer was. Schenkelzwicken, Hüsterchen, Zeh geprellt. Akute Unwohlbarkeit. Oder die Oma hat Durchfall. Tausend Gründe, nicht zu starten. Nenn mir einen, es doch zu tun. Warum tut man sich das an?!

Ich bin wohl nur unterzuckert, zwei Stunden später wieder zuversichtlich, erstaunlich reibungslose Startnummern- und Unterlagenausgabe im Haupthotel tun ihres dazu. Welche Überraschung! Der Jubiläumstüte „25 Jahre Spartathlon” liegt dieses Mal nicht nur ein schickes Polohemd bei, sondern auch ein edles reich illustriertes griechisch-englisches Buch zur antiken Boten- und modernen Renngeschichte, zufällig garniert mit einem schönen Bild jenes Mittvierzigers, wie er 2006 durch Olivenhaine dynamisch gen Sparta joggt. Tolle Momentaufnahme, ewige Erinnerung. Danke. Darum tut man sich das an.

Die Vollpensionsküche im Hotel London ist reichhaltig, wenn auch eher englisch als griechisch. Salz und Pfeffer bitte. Nachschlag gibt es fast immer problemlos. Insgesamt 75 Checkpoints auf der langen Reise nach Sparta machen für unterwegs entsprechend zuversichtlich. Persönliches Sonderessen, Kuscheltiere, Wechselkleidung, sinnvolle und sinnlose zusätzliche Ausrüstung wird mit den sogenannten drop-bags zuverlässig an jeden gewünschten Streckenpunkt angeliefert. Sogar ins Gebirge. Im London-Ballsaal schlucken voluminöse graue Plastiksäcke alles weg, was umtriebige Furchtbarweitläufer unterwegs zu benötigen glauben. Im Sack Nr.47 sind bald so viele Tüten mit Jacken verstaut, im Sack Nr.74 so viele Nationalfähnchen, dass dafür Reservesäcke herangeschafft werden müssen. Alleine daraus ließe sich an dieser Stelle ein eigener Akt gestalten.

Fortsetzung folgt

Kommentar von Shakal Ryan, 29.11.2007, 09:45:

Spitze, Shakal...

Kommentar von Joachim Dirks, 29.11.2007, 10:18:

...bitte schreib schnell weiter. Ich kanns kaum erwarten weiter zu lesen...! Joachim

Bild: Eindrücke vom Spartathlon - Belebte Strassen, beliebtes Buffet, begeisterte Bevölkerung

Kommentar von Shakal Ryan, 29.11.2007, 13:20:

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Spartathlon 2006/2007 - Leistungskurs kriechisch oder das kleine Chinesikum - 2. Akt

Beitrag von Shakal Ryan.

Zweiter Akt – Ein Autogramm im Kinderprogramm

Warum tut man sich das an?! Letzter Freitag im September: Aufstehen um 4 Uhr früh ... und für bis zu 42 Stunden gibt es wieder kein Bett, wenn alles wunschgemäß „verlaufen gesollen sein wird”. Kurzes Frühstück, dann stehen die Busse zur Akropolis bereit. Noch ist es dunkel, die Atmosphäre am weltbekannten, romantisch angeleuchteten antiken Bauwerk einzigartig. Touristen fehlen so zeitig am Morgen, der Müll wird nicht angestrahlt. Schön. Sitzen die beiden am Vortag erhaltenen signalroten Startnummern vorn und hinten perfekt? Schmieren, salben, nochmal püschern. Fotos, Fotos, Fotos. Das deutsche Team in großer Besetzung. 55 Menschen voller Hoffnung. Wie alle 332 hier. Manche ruhig, viele aufgekratzt. Ich male mir aus, vergleichbar von Köln nach Mannheim oder von Berlin-Falkensee nach Hamburg-Bergedorf zu laufen. Und denke lieber nicht daran, dass man von Stuttgart aus zu Fuß deutlich schneller in München ankäme als von Athen aus in Sparta. Wie sagte einst so schön Antoine de Saint-Exupery: „Der Wanderer, der seinen Berg in der Richtung eines Sterns überschreitet, läuft Gefahr zu vergessen, welcher Stern ihn führt, wenn er sich zu sehr von den Fragen des Anstiegs gefangen nehmen lässt.” Denke positiv. Augen zu - und durch !

Um 10 nach Start um 7 Uhr empfiehlt sich das erstmals auch für die Ohren. Zahlreiche Polizisten sperren den ungeduldigen, fragezeichnenden Querverkehr und geleiten den Läuferlindwurm durch verzweifelt hupende Auto-Moped-Stauspaliere Richtung Westen. Zum Highway. Um 8 Uhr müsste man eigentlich längst die Nase zuhalten. Die Fahrzeuge stinken, der Müll stinkt, einige Kilometer weiter reiht sich KFZ-Werkstatt an KFZ-Werkstatt. Ölverschmierte Gastarbeiter mit erkennbar asiatischem Migrationshintergrund glotzen irritiert und wittern vergeblich Geschäft. Schnell ist es schwülwarm geworden. Trotz Singlet (ärmelloses Laufhemd) schwitze ich wie ein „angenehm trocken” gestarteter Saunagänger. Hier noch eine Raffinerie für die Nase, dort noch eine rostende Schiffswerft für das Auge. Reichlich Autobahn-Stop-and-Go-Verkehr auch für das Ohr. Dazu skelettiert ein überfahrener Hund im Straßengraben vor sich hin. Anerkennendes Verständnis für unser Tun sieht anders aus. Dann ein Vorort. Schulkinder bilden eine Gasse und klatschen begeistert ab. Na also. Geht doch. Läuft noch. Wieder Industrie. Schließlich wird es ruhiger, die Küstenstraße nach und hinter Megara offenbart erstmals traumhafte Ausblicke auf Ägäisches Blau, bald rückt auch der Peloponnes an den Horizont. Und bleibt vorerst dort.

Zu Beginn in illustrer Gesellschaft von Rainer Koch, Jan Prochaska, Rene Strosny und Michael Vanicek, habe ich bald ein eigenes Tempo gefunden, welle gemütlich die nun deutlich weniger befahrene Route an erstaunlich steiler Küste auf und ab. Und das dauert. Der Vorsprung auf das Fallbeil wächst langsam aber stetig, äquivalent zum Quecksilber. Wohin das alles noch führen soll...

Zum Untergang. Na ja, nicht ganz. Ein Tanker hat schwere Schlagseite, in Küstennähe ist der Ozean eben an manchen Stellen seicht. Das Wrack liegt dort erkennbar schon länger unmotiviert in der Gegend herum. Die griechische Müllabfuhr fühlt sich nicht mal für etwas größere Teile zuständig. Ein Denkmal an Odysseus ist es jedenfalls nicht. Dann wäre es ausgeschildert. So wie das entfernte Korinth, der erste große Kontrollpunkt bei km 81, ab welchem individuelle vorher anzumeldende Betreuung erlaubt ist.

Die Verpflegungsaufnahme gerät zunehmend zum Ritual. Ein Schluck Wasser, ein Keks, ein Becher Cola, etwas Salzgebäck für unterwegs. Nachbefüllen der Wasserflasche. An jedem dritten VP ein Bananenhäppchen statt Keks. Später auch Käsebrote. Erfolgreiche Ultramarathonis brauchen einen starken Verdauungsapparat. Ein um den anderen Kontrollpunkt lasse ich hinter mir, auch den einen oder anderen Läufer. Locker bleiben. Die Straße windet sich wie eine Carrerabahn aus Kindertagen. Ich versuche, mich wie eines dieser ferngesteuerten Pubertätsrennmobile zu fühlen, verdränge es alsbald wieder. Denn auch damals flog ja der eine oder andere raus.

Ein Schluck Wasser, ein Keks, ein Becher Cola, etwas Salzgebäck für unterwegs. Nachbefüllen der Wasserflasche. Die Sonne steigt und steigt. Ich ziehe die Mütze noch ein Stück tiefer in die Stirn und lege wasserfesten Faktor 30 nach. Die Haut brennt trotzdem. Der gesamte Organismus brennt. Der Geist brennt ungeduldig darauf, Korinth gesund und mit etwas Zeitguthaben zu erreichen.

Am selben Wochenende ist Berlin-Marathon. Wie quälend wäre es jetzt dort bei km 37? Bei 37 Grad in der Spätvormittagssonne? Ein Schluck Wasser, ein Keks, ein Becher Cola, etwas Salzgebäck für unterwegs. Nachbefüllen der Wasserflasche.

Nach einer weiteren Ewigkeit wird die Sparta-Marathonmarke von mir in ausbaufähigen 3std58min passiert. In den folgenden Ortschaften wird bisweilen heftig geklatscht. Kein Wunder, sind wir doch bis hierhin so schnell gelaufen, wie keiner der Anwohner es mit seinem Auto je durch den Verkehr schaffen könnte. Das macht Eindruck. Kilometer 50 in 4std45min. Jochen Höschele macht dermaßen viele Fotos, dass man fürchtet, er wolle später daheim in einem Brief 20% des Reisepreises müllbedingt zurück verlangen. Dabei haben wir gerade dahinter den allerschönsten Meerblick. Rainer und Rene schließen auf, auch Yoshio Nishimura bleibt als japanische Shinkansen-Ergänzung aus Kobe am entstandenen deutschen ICE. Yoshio hat seit 1997 alle Spartathlons gefinished, und noch immer keinen einzigen Ausfall. Auch 2007 nicht. Das ist Rekord. Kurz vor Korinth löst er sich und ich werde ihn bis Sparta nicht wiedersehen. Dafür sehen wir Elke Streicher, die im Ziel bestplatzierte Deutsche, die sich einmal mehr tapfer durchkämpfen wird.

Ein Schluck Wasser, ein Keks, ein Becher Cola, etwas Salzgebäck für unterwegs. Nachbefüllen der Wasserflasche. Nach Querung über den geschichtsträchtigen beeindruckenden Kanal mit ebenso faszinierendem wie schwindelerregendem Tiefblick von der Brücke ist der erste große und ernsthafte Control Point nach 7std53min endlich geschafft. 81km durchgezogen, noch keine nennenswerte Gehpause, leider auch keine nennenswerten Wolken. Die Atmosphäre glüht, doch mit dem Warmlaufen bin ich zufrieden. Wir haben das erhoffte beruhigende Polster. So lässt sich planen.

Wer in Korinth nach 9 ½ Stunden nicht raus ist, ist raus. Denn ein bestimmtes Zeitlimit gilt an allen Verpflegungsständen, wird dort jeweils auf großen Tafeln angezeigt, überwiegend rigoros durchgesetzt ... und beendet manche Hoffnung leider viel zu früh. Bei Überschreitung des vorgeschriebenen Limit wird man zwangsweise aus dem Rennen genommen.

Das also ist der eigentliche Clou des Spartathlon: man läuft ständig gegen die Uhr.

Vom Start weg gilt es, die erlaubte Zeit zwischen den Kontrollpunkten einzuhalten. Und das wird nicht etwa gleichmäßig, sondern degressiv vorgegeben. Der körperliche Verfall wird sozusagen von der Organisation eingepreist. Ganz so, wie es der Zweittäter (der antike Bote Pheidippides gilt als historische Erst-Referenz) und Renn-Erfinder John Foden 1982 erlebt haben soll. Ist man schneller als dieser britische Air-Forcer und seine Lauffreunde, kann man sich ein kleines Guthaben erlaufen. Das ist jedoch selten und für die Wenigsten der Fall, insofern ist man gefordert, ständig auf Zug zu bleiben. Halbmarathonvorgabe in weniger als 2std, Marathon etwa im 6er Schnitt. Später mal ein oder zwei Stündchen ausruhen und Kräfte sammeln, wie von vielen Athleten bei 24h-Läufen praktiziert, wäre beim Spartathlon für die Allermeisten leider auch der sichere Off-cut by Cut-off. Folgerichtige Losung: dran bleiben und Druck auf die Füße. Zu jeder Zeit.

Zu dieser spielen sich am Schluss des Feldes gerade die ersten echten Dramen ab. Für manche der Verpflegungspunkte wurde offenbar zu knapp eingekauft, sowohl Rekordbeteiligung als auch Rekordhitze sorgen dafür, dass es teilweise nur noch Wasser gibt für diejenigen, welche die Nahrungshilfe wirklich am allernötigsten hätten. Entsprechend sitzen schon bald mehr als ein Viertel der Starter enttäuscht im Besenbus. Trotz der Vorauswahl, die nur Läufer akzeptiert, welche aufgrund ihrer nachzuweisenden Leistungsfähigkeit -realistisch betrachtet- Chancen haben, Sparta binnen 36 Stunden zu erreichen: die Ausfallquote beträgt am Ende regelmäßig 55-75%. Ein Besenbus allein wird also ganz sicher nicht genügen. Tragisch.

Die Autogrammstunde der Helden in Spe beginnt nach 100 km. Soweit muss kommen, wer eifrigen griechischen Kindern Rede und Antwort und eine Namensnotiz in ihrer Schulkladde wert sein will. 2006 konnte ich, so wie ich mich dort fühlte, nicht mal mehr mit meinem guten Namen zählen. Das hob offenbar noch den Marktwert, ich war damals schnell umringt von einer Horde Nochnichtzehnjähriger. Waren die Schüler verzweifelter oder ich, weil ich kaum noch zu laufen und noch weniger zu schreiben vermochte? Ich schämte mich zutiefst, wollte gut 2km und 27min (!) weiter in Zevgolatio meine Startnummer abgeben, nachdem ich gerade auf einer ausgelegten Massagematte zusammengesunken war. Zwei Aphroditis päppelten mich seinerzeit mit Honig-Joghurt und viel gutem Zureden aufopferungsvoll wieder hoch. Denn das mit der Freundlichkeit und Euphorie sämtlicher Helfer ist tatsächlich wahr! Großes Efcharisto dafür! Ansonsten habe ich oben bei der Beschreibung des Rennens "natürlich" gelogen. Nein, es läuft wahrlich nicht immer rund, es ist kaum flach, aber vor allem ist es wenigstens zwischen 10 Uhr und 18 Uhr deutlich zu heiß.

Noch 45 Minuten Gnadenfrist. Wackelige Beine wie ein Kalb gleich nach der Geburt, das Wiederauffalten von der Matte dauerte damals alleine 3 Minuten. Ich schwor mir aber, so lange weiter zu machen, bis man mich zwangsweise aus dem Rennen nähme. Und hier nie wieder zu starten. Nie wieder! Nein, wirklich, das hält ja kein Mensch aus. Warum tut man sich das an?!

100km in 10std03min, sauberer Sechserschnitt. Fast eine Stunde schneller als im Vorjahr. My name is Ryan, Shakal Ryan. Doch niemand will ein Autogramm. Komisch. Dafür empfängt mich Generationen übergreifend begeisterte Dorfbevölkerung in Assos mit lauter Gladiatoreneinmarschsoundkulisse. Kinder recken mir das halbe Buffet in Einzelteilen entgegen und wollen auch hier abgeklatscht werden. Yassou! Zehn Schluck Wasser, ein Keks, drei Becher Cola, etwas Salzgebäck für unterwegs. Nachbefüllen der Wasserflasche. Ich laufe immer noch durch, nutze meine Trinkflasche seit geraumer Zeit aber nur noch als Sprinkleranlage zur Außenkühlung. Zur Freude der Kinder arbeitet an diesem Streckenpunkt meine Sprinkleranlage auch zu ihrer Kühlung. Yassou! Aber hallo!

In Zevgolatio kurz darauf bin ich dieses Jahr viel besser drauf, gönne mir eine kurze Beinmassage, während ich einen der angesprochenen leckeren fettigen Joghurts vernichte. Aber warum ich danach auf die Außenkühlung verzichte? Es wird langsam dunkel, in nun steiler ansteigendem Gelände gibt es an manchen Stellen schon etwas Schatten. Rainer und Rene haben überholt, haben gerade eine starke Phase, dabei starte ich nun in meine erste blaue. In Halkion kann ich kaum noch piep sagen. Erste Gedanken an Aufgabe, als ich vom Plastikklappstühlchen aus nicht mal mehr Blicke auf das Nahrungsangebot richte. Kein Schluck Wasser, kein Keks, kein Becher Cola, kein Salzgebäck für unterwegs. Nach Banänchen oder Käsebroten ist mir erst recht nicht. Dabei habe ich schon mehr als 2std Zeitpolster, und mit Anbruch der Nacht sollte es angeblich doch leichter werden?!

„Spartaner, heute Nacht sterben wir in der Hölle!” (Leonidas zu seinen Leuten im Film „300”)

Also kurz mal ein wenig wandern. Nachdem kaum jemand überholt, gehe ich davon aus, nicht gar so langsam zu sein. Wieder etwas traben. Bald deutsche Stimmen. Jan und Michael nehmen mich mit. Das motiviert, einen Gang hochzuschalten. Gemeinsam erreichen wir um 20h25 das alte Nemea, den zweiten zentralen Checkpoint. Mit Menüwahl. Gemüsereis? Ich entscheide mich für die Maccaroni mit Käse. Zum Nachtisch Milchreis. Halbzeit? Nein, nur die Halbstrecke.

Fortsetzung folgt

Kommentar von Shakal Ryan, 29.11.2007, 10:42:

Shakal Ryan will return in Akt fünf und sechs :-)

und davor in drei und vier *oops*

Kommentar von Shakal Ryan, 29.11.2007, 11:50:

Bilder: von Athen erst mal nach Korinth

Kommentar von Shakal Ryan, 29.11.2007, 13:15:

aus dem Buch 25 Jahre Spartathlon * Startbild * der ehemalige 24h-Weltmeister Valmir Nunes (BRA) auf der Hauptstraße * der niemalige 24h-Weltmeister Shakal Ryan auf einer Nebenstraße

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Spartathlon 2006/2007 - Leistungskurs kriechisch oder das kleine Chinesikum - 3. Akt

Beitrag von Shakal Ryan.

Dritter Akt – Die Avonberater am Sangaspass

Inzwischen ist es endgültig Nacht geworden. Ich laufe schon mal vor, bergauf sind Jan und Michael etwas schneller, schließen bald auf. Auf der folgenden stark abschüssigen Straße gelingt die Rückkehr in ordentlichen Laufschritt, sofern man Ganzkörperbremsstampfen als ordentliches Laufen bezeichnen möchte. Erster Sockenwechsel bei km 130. Keine gute Idee, wie sich bald herausstellen wird. Die Schlaglochpiste Richtung Malandreni erfordert noch vollen Stirnlampeneinsatz. An der sich anschließenden schicken EU-Fördermittelstraße wurde immerhin etwas weiter gebaut im Vergleich zu 2006, zügig hole ich darauf die anderen ein. In Spartathlonsprach bedeutet das: nach circa einer Stunde. Rene dümpelt gerade etwas, hat leider Probleme mit dem Magen, kann diese mit all seiner Erfahrung jedoch bald gut in den Griff bekommen. Das ist vielleicht das Entscheidende bei diesem läuferischen Gewaltakt: wie geht man mit schweren Krisen um, von denen garantiert jeder Läufer mindestens eine erdulden muss.

Die Frau am Malandreni-Buffet bei km 140,2 bekommt auch gerade eine Krise. Ihr Angebot von Wasser auf Federviehbrösel lehne ich dankend ab, die Hühnersuppe löst sich in nur lauwarmem Wasser nun mal nicht wirklich gut auf. Am linken oberen Ende des Tisches erspähe ich dafür zwei schöne Fleischspieße mit Zitronenscheibe. Der Zugriff wird von einem hinzueilenden Griechen vereitelt: „Not for you!”, und schon bekomme ich eins auf die Finger. Natürlich, auch das Hilfspersonal selbst muss sich ja irgendwie die Nacht über versorgen und durchhalten. Hier wird getanzt, gelacht, selbst die Kleinkinder dürfen aufbleiben, solange, bis sie von selbst einschlafen. Es scheint, als käme der Spartathlon hier auf dem Land in seiner Bedeutung gleich nach Weihnachten. Mindestens.

Richtung Lyrkia schalte ich meine Lampe immer wieder aus. Über mir leuchtet hell und klar die zauberhafte Milchstraße. Es ist die Nacht nach Vollmond, die Landstraße unter mir auch so nicht zu verfehlen. In der Antike wurden regelmäßig am Tag nach Vollmond -im Hochsommer- die Olympischen Spiele eröffnet. Mit diszipliniertem Laufen über vergleichsweise kurze Strecken. Gemessen in „Stadien”. Wir laufen weit. Weiter. Ewig. Keine Grenze. Nur ein Ziel. Immer weiter laufen. Unendlichkeit in jedem Moment. Flow. Absoluter Flow. Entlang einer Route aus unzähligen glitzernden Diamanten durch ferne Galaxien. Atemberaubend. Der atemberaubende Smog von Athen ist längst vergessen. Darum tut man sich das an.

Bei Jan und Michael läuft es wie geschmiert, einen drohenden Wolf haben sie mit Penatencreme abgewehrt. Am dritten Hauptkontrollpunkt muss ich gleichfalls davon Gebrauch machen (danke, Jan!), bemerkend, dass mein rechter Fuß ein Problem in der Art von 2006 bekommt. Damals begannen sich links nach etwa 210km sämtliche Hautschichten vom Auftreffballen in breiter Front zu lösen, was deutlich mehr Schmerzen verursachte als die übliche auch bestpräpariert kaum zu verhindernde einzelne Blasenentwicklung. An das Rasiermessertreten bis ins Ziel erinnere ich mich nur höchst ungern, versuche ergo, mit ausgiebiger Fußpflege das mögliche heftige Problem im Keim zu ersticken. Oder wenigstens dafür zu sorgen, dass es nicht schlimmer wird. Lyrkia feiert dennoch. Ich bin müde. Durchgekekst und ausgenudelt. Nur noch knappe 100 Kilometer. Nur. Nach über 16 Stunden Freilauf sitze ich sozusagen an der nächtlichen Startlinie des berühmten Langstreckenlaufs in Biel. Beruhigend. Und tatsächlich: der Spartathlon macht jetzt ernst.

Mit richtigem Gebirge. Anders als in Biel. Von weit unten kündigt sich der Höhe(n)punkt mit flackernden Irrlichtern an. Wie bei Spielbergs "Unheimliche Begegnung der dritten Art" hat man beim Blick nach oben das Gefühl, dass jeden Moment ein Raumschiff am Berg landen müsste. Etwa bei km 152 zieht Rene vorbei, er sieht jetzt viel besser aus und ich merke wieder einmal, wie schnell sich Hundeelend und Glückseligkeit bei derart langen Läufen abwechseln können. Durch das nun folgende Bergaufwandern Richtung Sangaspass (nein, nicht Sanga-spass) verschlimmert sich mein Fuß zunächst kaum. Dafür ergreift immer mehr Müdigkeit von mir Besitz, wozu auch die Tatsache beiträgt, dass ich mehr als eine Stunde lang völlig auf mich selbst gestellt bin und weder vor noch hinter mir bis kurz vor der sogenannten mountain base station andere Läufer erspähe. Ob das Rennen abgebrochen wurde?

An der Station schließt Hubert Karl auf. Zum dritten Mal wird einer meiner deponierten Ultrarefresher-Schokoiso-Eiweißmixe angerührt, langsam lässt die Lust darauf nach. Ich hätte einen heißen Kaffee nehmen sollen. Oder habe ich? Oder schlafe und träume ich schon?

Im Vorjahr ohne Jacke über den Pass gekommen, will ich es 2007 wieder so versuchen. Es geht in steile Schotterserpentinen hinein, später weiter auf teilweise leicht ausgesetzten single trails durch Latschen und Gestrüpp, über kaum Halt bietenden Grobkiesel. Mit eins-zu-eins-Faktor. Einen Schritt vor, und zum Ausgleich einen zurück rutschen. Schon nach 100m bin ich total ausgekühlt, schlottere jämmerlich.

Pan tritt heran, eine Wolldecke zum Durchwärmen für mich auf dem Arm. Auch dem Boten der Antike wurde seinerzeit der Herodot'schen Überlieferung nach auf der Passhöhe durch den Hirtengott Audienz gewährt. Der Gott mit Rauschebart und Knoblauchfahne spricht mit sanfter Stimme: „Ryan, du Schaf. Es gibt doch längst Seilbahnen! Warum tust du dir das an?” Ich erinnere mich an Platons Überzeugung: „Seid Ihr Götter nicht Freunde der Kampfspiele?” Wir tun doch alles nur aus Gottgefallen, darum tun wir uns das an. „Ja, aber seid Ihr Menschen nicht längst Freunde von Lara Croft und Selbstmordattentaten?” Das nun nackte Tier, welches seine Wolle für mich opferte, blökt dazu erbärmlich durch diffuses Halbdunkel. Wirkungsvoller Weckruf.

Zurück an der base station reichen mir die tollen Helfer tatsächlich eine wärmende Wolldecke, die Jacke ziehe ich doch noch an. Weise Entscheidung, für die nächsten 7(!) Stunden wird sie bitter nötig sein. Leider nicht überliefert wurde, ob Frau Pheidippides ihren Gatten seinerzeit auch mit Käffchen und einer flauschigen Wolldecke am Fuße des Passes erwartete. Aber die Pause mit dem Hirtengott muss man dem P. beim antiken Leistungsvergleich fairerweise abziehen.

Grablichter, dazu flashlights wie in einer In-Disco auf Mykonos. Eine surreale Atmosphäre. Und doch ist Konzentration auf die Wegführung, auf jeden einzelnen Schritt jetzt so wichtig. Die letzten 250 Höhenmeter zum „Gipfel” sind wilde Stolperei am Abhang, reflektierende Abspannbänder warnen vor Tiefblicken und Fehltritten. Hubert flucht sich kräftig hinauf, der Japaner zwischen uns ist doch tatsächlich noch etwas langsamer als ich, wird am mountain top bei km 161,6 aufgeben. Dort zieht es so sehr, dass ich mich kaum aufhalte und sogleich dem Absturz widme.

Die Eigernordwand ist auch nicht steiler als das, was nun folgt. Zerstörte Muskelstrukturen versuchen, der Gravitation ausreichend Bremskraft entgegen zu halten. Wir erreichen eins-zu-vier-Faktor. Einen Schritt vor, und -zack!- schon auf allen Vieren weiter geschürft. Steinbruch für alle. Eine nun immer heißer werdende rechte Sohle für mich. Eine Ewigkeit weiter unten im Örtchen Sangas halten zwei ältere englische Damen, die man so auch im Kosmetikstudio der Queen verorten könnte, am control point 49 Eiswürfelfußbett und Vaseline bereit. „Thank you, miladies!” Ich bleibe fast 15 Minuten sitzen, ziehe dieselben Socken schließlich seitenverkehrt wieder an.

Wer km 172 erreicht, hat sich schon automatisch für einen weiteren Versuch in den Folgejahren qualifiziert. Etwa die Hälfte aller Läufer wird das Bergdörfchen Nestani nicht innerhalb des hier geltenden Limits verlassen. Tragisch.

Es ist kalt, man ist müde, ausgezehrt, die Landstraße parallel der Autobahn über die Hochebene wird jetzt breit und wenig abwechslungsreich. Bis auf die Würgereiztester: Tierkadaver aller Art in ungeahnten Verwesungsstadien. Neben, und auch mal auf der Laufstrecke. Zwei Milchbrötchen, ein Riegel, heißer Kaffee zum Eilfrühstück. Ich fühle mich gewappnet, auch wenn eine halbe Ziege, welche nach Monaten aus den ewigen Jagdgründen herübergrüßt, wirklich alles abverlangt. Nein, wirklich, das hält ja kein Mensch aus. Warum tut man sich das an?!

Andras Löw, der starke Ungar, Dritter des diesjährigen Ultrabalaton 212km nonstop um den Plattensee herum, hat aufgeschlossen. Andras läuft einen gleichmäßigen unwiderstehlichen Siebener Schnitt. Zu diesem Rennzeitpunkt gehört er damit zu den Raketen. Meiner verzehrenden Rituale längst überdrüssig, goutiere ich eine dicke Schokowaffel bei km 180. Derart gestärkt hänge ich mich an den Ungar, habe ich doch zuletzt beinahe eine volle Stunde meines schönen Vorsprungs auf das Limit herschenken müssen. Außerdem winkt mir eine neue persönliche 24h-Bestleistung, die mit etwa 191km dem Streckenprofil entsprechend ausfällt. Da bin ich schon zu Carl Wilhelm Wilke und Oliver Leu aufgelaufen, wir bilden bis Tegea eine zombische dreiköpfige deutschsprachige Powerwandergruppe im Morgengrauen. Kaum Morgen, reichlich Grauen. Vereinzelt sind Schüsse zu hören. Komisch. Carl Wilhelm meint, auch der Spartathlonveranstalter müsse schließlich sparen und könne nicht für alle Ausscheider einen Bus vorbeischicken. Und der Geruch aus dem Straßengraben sei mitnichten von Tierkadavern, sondern von den abgeschossenen Kollegen vom Vorjahr und überhaupt allen 25 Jahren, die es das Rennen nun gibt.

Bild: Am Sangaspass in tiefster Nacht - 2006 ohne Jacke möglich, 2007 nicht

Kommentar von Shakal Ryan, 29.11.2007, 13:11:

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Spartathlon 2006/2007 - Leistungskurs kriechisch oder das kleine Chinesikum - 4. Akt

Beitrag von Shakal Ryan.

Vierter Akt – Kolonne der Sonne

Nach dem Motto „Magst du deine Schwiegermutter nicht, isst du halt etwas mehr von den Kartoffeln”, schlage ich am Verpflegungspunkt bei km 195 am reich gedeckten Tisch ein letztes Mal ordentlich zu. Hirschtalg, frische Socken, und meine gut belüfteten Asics Ohana Racer zwei Nummern größer in 47 1/2. Ja, auch dieses Schuh-Depot wird sich noch lohnen, auch wenn ich geschlagene 35 Minuten in Tegea vertrödele, wohl rechnend, dass das insgeheime Traumziel unter 30 Stunden ohnehin nicht mehr erreichbar ist. Obgleich der Vorsprung auf drohenden Abschuss inzwischen wieder auf 3 Stunden angewachsen ist: die letzten 51 km in 5 Stunden zurücklegen zu wollen, ist nun wirklich illusorisch.

Dabei können wir alle zu diesem Zeitpunkt nicht annähernd erahnen, was uns tatsächlich bevorsteht!

Noch um 8 Uhr 30 fröstele ich in meiner Jacke. Gegen 9 Uhr 30 kündigt sich ein heißer Tag an. Richtig heiß. Nein, noch heißer. Viel heißer! Wir sind nun über 26 Stunden unterwegs. Längst ausgemergelt, ausgezehrt. Aber -wie schön- wir dürfen endlich zurück auf die Hauptstraße. Zu den LKWs, Linienbussen, zu eifrig hupenden Autofahrern. Daumen hoch, danke. Auch wenn ihr in diesen unübersichtlichen Kurven gerne etwas vom Gas gehen könntet. Denn zu Beginn der belebten Nationalstraße nach Sparta fehlen die Randstreifen, welche uns im Athener Vorortverkehr eine gewisse Geborgenheit vermittelt hatten. Wenigstens bleibt man dafür wach. Und irgendwo da rechts drüben liegt Olympia. Das Asphaltband steigt endlos an. Durch eine ausgedörrte Landschaft. Braun. Grau. Schwarz. An manchen Stellen sind die verkohlten Hänge sichtbar, welche die griechische Feuerwehr erst kürzlich so sehr forderte. Trostlose Weite. Schwarz. Grau. Braun. Schleife nach rechts, Schleife nach links. Das Thermometer folgt. Überholt. - Kann mal jemand den gelben Planeten abschalten, bitte ?!

35 Grad! Im Schatten! Schatten? So heißt nur noch der Schirm an den Verpflegungspunkten. Nicht nur Carl Wilhelm und ich brüten in der Sonne. Bei fast 50 Hitzegrad fantasiert er von 1200km Radrennen quer durch Frankreich. Den Fahrtwind hätte ich jetzt auch gern. Bergauf wandern wir stramm, bergab hoppeln wir ein wenig. Laufen kann man es endgültig nicht mehr nennen.

3 Stunden Vorsprung auf das Limit. Ich achte genau auf meine Füße. Nichts passiert. Na ja, keine Schmerzen und kaum Meter. Prima. Inzwischen ist die Straße wieder so breit, daß man glaubt, stillzustehen. Bis zur nächsten Schleife eine geschlagene Viertelstunde. Eher mehr. Das gibts doch gar nicht, warum überholt denn niemand? Sind jetzt etwa alle so langsam? - Ja! Das gibts doch gar nicht, warum kann ich immer noch pinkeln? In Bezug auf Hydration habe ich alles richtig gemacht. Wichtig. Das gibts doch gar nicht, jetzt muss ich sogar ins Gestrüpp? Gerade mal 30km vor dem Ziel. Mir ist alles egal.

Carl Wilhelm läuft voraus. Josef Willerich überholt. Ich bin beschäftigt. Beinahe 10 Minuten vergehen. Schon mal versucht, nach 28 Stunden Lauferei in die Hocke zu gehen? Und danach weiter zu hoppeln!? Diese Hitze! Nein, wirklich, das hält ja kein Mensch aus. Warum tut man sich das an?!

Josef Stöhr strahlt. Geteiltes Leid ist doppelte Sonne. Jetzt wird es wirklich richtig heiß. Ach was, noch viel heißer. Unvorstellbar heiß. Hitzschlaggefahr bei gefühlten 55 Ofengrad. Können Autohupen schmelzen? Fast scheint es, als sei inzwischen sogar der klimatisierte Griff in die Lenkradmitte für die meisten Verkehrsteilnehmer zu anstrengend. Da, ein Baum! Mit einer Ahnung von Blattwerk. So nah an der Straße, in seinem Schatten sinkt für 0,7 Sekunden die Temperatur um 0,07 Grad.

Noch 25 Kilometer. In Sparta verlassen zu dieser Zeit Touristen die Eiscafes und verzichten auf ihre warme Vanille- oder Stracciatellamilch. Bloß weg hier. Und hier. Und hier bei km 222 sowieso. Ist das öde. Asphalt. Etwas Müllgarnitur. Ab und zu ein Auto. Steine drumherum. Soweit das Auge reicht. In Deutschland hätte man das Rennen längst abgebrochen. Nicht so in Kriechenland. Da brechen die Läufer selbstverantwortlich ab. Oder zusammen. Diese Hitze ! Nein, wirklich, das hält ja kein Mensch aus. Warum tut man sich das an?!

Wir reden wenig. Und hoffen viel. Josef ist nun schon weiter als im Vorjahr. Und ich ohne die damaligen Schmerzen. Glück kann so einfach sein. Es geht. Immer weiter. Es geht bergab. Immer mehr. Mit uns. Auch mit der Strecke. Welch ein Glück. Für die Muskulatur. Wer immer in seinem Leben auch nur einen harten Halbmarathon gelaufen ist, geschweige denn einen Marathon, kann nachfühlen, welch grausame Pein berg- oder treppab danach bedeutet. Wir bekommen gleich 15 Kilometer (!) davon extra noch im Rennen angeboten, erneut überwiegend ohne Standspur. Viele Kurven, wieder viel mehr Verkehr.

Knapp 10 Kilometer bleiben. Den meisten ein gefühlter Marathon für sich. Die englischen Ladies der Nacht sind mit ihrem Stand ebenfalls weitergezogen und immerhin eine Nuance ausgeschlafener. Und sie sind stolz auf uns, haben am checkpoint 72 bei der Voutiani Shell Station deshalb sogar Bier im Angebot. Ähre wem Ähre gerührt. Ich verzichte, will nur noch zu Leonidas. Ein letzter Funken Ährgeiz ist geweckt. Wenn ich das letzte Stück bergab nochmals einigermaßen laufen könnte, wird es sich vielleicht noch unter 33 Stunden ausgehen ...?

Josef strahlt. Immer noch. In einer Tour. Wie einer dieser Außerirdischen vom Sangaspass, um den die ganze Welt kollabieren könnte; er bliebe unberührt. Komisch. Sehe ich gerade auch so weltentrückt aus? Er versichert, anzukommen. Ich kann ohne schlechtes Gewissen der Gravitation der Serpentinen hinunter nach Sparta folgen. Und wie! Fünfer Schnitt. Endbeschleunigung. Lukasz, der junge Pole, fühlt sich herausgefordert und hängt sich dran. Eiolf, der erfahrene Norweger, jagt hinterher. Erstaunlich, zu welch' brutalen Leistungen der menschliche Organismus fähig ist, wenn alle mentalen Fesseln fallen. Zu dritt überholen wir noch einige Kollegen, die erkennbar überhaupt keine Lust mehr haben, sich fort zu bewegen. Wahnsinn.

„Wahnsinn?! - Das ist Sparta!” (König Leonidas zu den Persern im Film „300”)

An der Evrotas-Brücke ist die Stadtgrenze Sparta erreicht. Kinder bilden eine Fahrradeskorte für jeden einzelnen Läufer. Ein Polizeiauto kommt dazu, sichert nach hinten ab. Hier darf der Spartathlet auch die Straßenmitte benutzen, höchster Respekt aller Ortsansässigen ist ihm dennoch gewiss. Die letzten zwei Kilometer vom letzten checkpoint bis ins Ziel sind mindestens drei. Es zieht sich ein letztes mal endlos. Ich lasse etwas nach. Unsicherheit. Jetzt bloß nicht falsch abbiegen, z.B. zum Baden Richtung Meer ... statt zu König Leonidas. „What your neim?” Ach, was weiß denn ich, Kinders. Autogramme gibts jetzt keine mehr.

Bild: Ausgiebiges Sonnenbad im Strassenverkehr auf dem Weg nach Sparta

Kommentar von Shakal Ryan, 29.11.2007, 13:09:

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Spartathlon 2006/2007 - Leistungskurs kriechisch oder das kleine Chinesikum - 5. Akt

Beitrag von Shakal Ryan.

Fünfter Akt – Weinkönige im Taxi

Der allerletzte Kilometer über die Prachtstraße zur Statue gereicht zum Triumphzug. Zieleinläufe beim Spartathlon gelten auch unter weitgereisten erfahrenen Ultramarathonläufern als die beeindruckendsten überhaupt. Mit Recht! Im letzten Jahr hatten hunderte, wenn nicht tausende Schaulustige zu später Stunde in den Kafenions gesessen, hatten -wie es schien- alleine mir zugeklatscht und gejohlt. Ich erreichte seine Majestät tatsächlich nur unter Tränen. In diesem Jahr ist es selbst den Spartanern zu heiß, außerdem bin ich über 3 Stunden früher dran. Der Applaus beschränkt sich entsprechend erst einmal auf Laufkollegen, deren Betreuer und Rennoffizielle; sowie vereinzelte örtliche Würdenträger. Zum Ausgleich wird es später ein kleines Erdbeben geben.

Da !! Die Statue !! Dahinter das internationale Fahnenmeer. - Küss den Fuß, gnä'ger Herr!

Kameragewitter nach 32std47min. Ein Olivenzweig. Und was für ein schönes Zielpräsent: eine massive safranfarbene Acrylplatte mit den vier stilisierten Läufern der Panathenäischen Spiele, dem größten religiös-politischen Fest im antiken Athen. Quasi wie die typische antike Preisamphore, nur in einer zeitgemäßen unkaputtbaren und transportablen Variante – sprich: ohne die Amphore. Zusätzlich gibt es das obligate Finisher-Shirt. Geld gewinnt hier niemand. Niemals.

Die an der Leonidas-Statue von überaus bezaubernden griechischen Weinköniginnen gereichte Wasserschale wollte ich mir im Vorjahr in Unkenntnis der genauen spartanischen Sitten noch über den Kopf gießen. Das Wasser aus dem nahen Fluss ist jedoch zum Nippen da. Symbole. Und wie im letzten Jahr Weinkönige, die gerade 246km von Athen nach Sparta laufend hinter sich gebracht haben. Nonstop. Nein, wirklich, das hält ja kein Mensch aus. Diese Dramatik. „Der Tag auf dem Schlachtfeld ist der größte erreichbare Ruhm.” Darum tut man sich das an! Bei Zeus. Darum!

Ich weiß, das kannst Du nicht versteh'n.

Für den Abend sind nach 20 Uhr am großen Marktplatz großer Empfang und noch größere geradezu legendäre Feierlichkeiten angesetzt. Das Erdbeben. Damit die Läufer dann wieder einigermaßen manierlich ausschauen, kommt es im Zielbereich zunächst zu einer letzten Ölung. Vor dem Sanitätszelt etwas abseits der Statue ziehen (an)mutige Masochistinnen die Schuhe und Socken der Läufer aus und tauchen die geschundenen Glieder in ein warmes olivenseifiges Wannenbad. Herrlich. Vom Brötchen klaube ich nur Schinken und Käse, dazu eine letzte Cola, damit es mein Kreislauf noch bis auf das Hotelzimmer schafft. Für die 300m dorthin ist ein Taxi zuständig. Socken und Schuhe werden für die kurze Fahrt hermetisch in Behältnisse verpackt, mit denen die Griechen sonst vermutlich ihre atomaren Endlagerstätten beschicken.

Wahre Dramatik bietet sich dem unbedarften Beobachter dann vor den Türen des Sparta Inn, welches den Hauptanteil der Läufer beherbergt. Beherbergen soll. Wie komme ich dafür bloß aus diesem Taxi heraus? An den Füßen befinden sich rosa Pantinchen aus Papp, Plüsch und Federboa, vermutlich gestiftet von einer fünften Klasse des örtlichen Mädchengymnasium. Maximal Größe 40. Dazwischen die atomaren Plastiktüten. Da nutzt es auch nichts, dass mich der Taxifahrer in meinen Schühchen wohl für Königin Beatrix hält und generös die Beifahrertür aufreißt. Der rechte Fuß schafft es kaum bis zur Schwelle der Limousine, geschweige denn darüber hinweg. Noch viel weniger der linke.

Minuten später sind Tüten und beide Beine doch noch bis zu den Knien auf der Hotelvorfahrt abgelegt. Nun gilt es, Oberschenkel und den Körperrest schwerpunktmäßig wieder über die Füße zu falten. Pro Läufer stehen dafür durchschnittlich 3 interessierte Zuschauer hilfreich zur Seite. Den Rekord wird dies Jahr ein Italiener aufstellen. Ein Mann hebt den rechten, ein weiterer den linken Oberschenkel an. Ein dritter umgreift die Hüfte vorsichtig von links, ein vierter von rechts. Ein fünfter passt auf, daß der Kopf bei der ganzen Aktion unter der Fahrzeugdachkante durchmanövriert werden kann, ein sechster, dass die Tüten nicht schon vor dem Auspacken explodieren. Die siebte schließlich darf ein Verzweiflungserinnerungsfoto schießen. Zum Heulen. Zum Schießen. Tragisch. Komisch.

„Wahnsinn?! - Das ist Sparta!”

Hotellobby Sparta Inn. Betretene Gesichter über oft noch brauchbarem Laufarbeitsgerät. Glückseliges Grinsen über Schrott. Schulterklopfen. Für die einen wie die anderen. „Na, auch hier!? Und ...?” Bemühte, kaum tröstende Unterstützungsworte für ramponiertes Seelenheil bei Ausgeschiedenen. „Next time ... sure!”

Dritter Stock. Natürlich. Mein Gepäck muss ich selbst aufs Zimmer hieven, mit Betreten des Hotels wird keinem mehr Zucker in den Arsch geblasen. Stattdessen gibt es einen Aufzug. Etwa alle 10 Minuten. Wenn man Glück hat. Wieder muss ich auf mein Bett warten, erreiche vorläufigen Seelenfrieden erst später unter der nicht enden sollenden Dusche. Heiß, kalt, heiß, kalt. Ruhe.

Bloß nicht einschlafen und das Erdbeben verpassen. Um 18h30 klingelt schon der Wecker, letzte Ankömmlinge vor 19Uhr will ich draußen gebührend mitfeiern. 300m dorthin macht 15 Minuten. Nein, die Taxis befahren nur die andere Richtung.

Bild: Ziel an der Leonidas Statue - 2006 mit Bürgermeisterstütze

Kommentar von Shakal Ryan, 29.11.2007, 13:08:

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Spartathlon 2006/2007 - Leistungskurs kriechisch oder das kleine Chinesikum - 6. Akt

Beitrag von Shakal Ryan.

Sechster Akt – Erdbeben mit Hymnen und Höschen

Nach dem gemeinsamen Abendessen brechen wir um 20h30 auf Richtung Marktplatz zur ersten von zwei großen Siegerehrungen. Wegen der sommerlichen Feuersbrunst, die vor allem tief im Westen der Halbinsel, wo auch Olympia liegt, schlimmes Leid über viele Griechen gebracht hatte, soll die Ehrung in Sparta in diesem Jahr in einem zurückhaltenderen Rahmen stattfinden. Trotz Jubiläum „25 Jahre Spartathlon”.

Zurückhaltung auf griechisch. War im Vorjahr noch ein riesiger Baldachin über die fernsehgerechte Bühne gebaut worden mit Scheinwerferlandschaft wie im Wetten-Dass-Studio, wirkt die Szenerie 2007 zunächst eine Idee weniger bombastisch. Alle Finisher dürfen wie immer auf Stühlen auf der Freiluftbühne Platz nehmen. Etwa die Hälfte davon ist anwesend, die andere verschläft im Hotelbett. Dann geht es los. Ein junger Bursche bringt die Olympische Fackel und entzündet eine noch größere Fackel hinter der Bühne. Ein kleines Luftschiff steigt dort auf, warum wissen die Götter. Dazu wummert Vangelis aus gigantischen Boxentürmen so laut, dass wenigstens diese Läuferhälfte gar nicht einschlafen kann. Und man von der anderen im entfernten Hotel wohl den ein oder anderen erdbebengleich aus dem Verschlafgemach kegelt. Abertausende Spartaner, vielfach in Großfamilienstärke, säumen gemeinsam mit Touristen gespannt den Markt. Menschen bis zum Horizont der Häuser.

Bei der Vorstellung der drei ersten Sieger wird klar, dass Pheidippides kein Mädchen war. Die besonders erfolgreichen Männer aus USA, Polen und Brasilien dürfen sich auf dem Podium gegenseitig mit ihren Hymnen beglücken. Begleitet von Glühsprühfontänen aus überdimensionalen Wunderkerzen ziehen riesige Nationalflaggen an Bühnenmasten auf. So kennt man das nur aus dem Fernsehen. Bei den Frauen aus Japan, Frankreich und erneut Japan bleibt es zum Erstaunen aller jedoch bei Bussis, Blumen und kleinen Präsenten, bei Pokalen und Medaillen. Bei Gold, Silber, Bronze. Und natürlich einigen Ansprachen. Notlösung griechische Art. Denn 2006 hatte die japanische Nationalhymne vom Band geklemmt und musste von den Aktiven choral intoniert werden. Die fällige Reparatur scheint wohl länger zu dauern. Tragisch. Komisch.

Als Besonderheit des Spartathlon werden im Rahmen der Zeremonie sämtliche Finisher mit Nationalität zweisprachig verlesen, einige Namen sogar verständlich. Mit dieser Geste würdigen die Hellenen gleichzeitig die Leistung ihrer antiken Botenläufer und griechischen Nationalhelden, welche derartige Distanzen von Berufs wegen wiederholt zurücklegen mussten, und in deren Glanze sich nun ein jeder von uns auf der Bühne für einen bewegenden klitzekleinen Moment als Popstar sonnen, vom Ruhm naschen darf. Zusätzlich finden sich unsere Namen samt Fotos für einen begrenzten Zeitraum auch auf einer am Platz aufgebauten Säule zum Nachlesen. Die Namen von erster Frau und erstem Mann im Ziel werden gar eingraviert. Ewige Erinnerung. Ja! Darum tut man sich das an!

Beim Erwähnen der erfolgreichen Griechen unter uns brandet natürlich Jubel auf, die entsprechenden Herren verneigen sich kurz von der Bühne. Dabei ist der letzte Vorhang durchaus noch nicht gefallen.

Ein beeindruckendes Feuerwerk krönt zum Abschluss den Tag. Himmelhochjauchzend.

Zu Tode betrübt. Das Auf und Ab bei einem solchen Lauf spiegelt sich auch in der Organisation drumherum. 2007 mehr als jemals sonst.

In den letzten Jahren waren immer mal Sachen der Läufer abhanden gekommen, welche an den Kontrollpunkten vor oder während des Rennens deponiert worden waren. Zur besseren Ordnung findet die Rückgabe der Utensilien nach dem sonntäglichen Frühstück deshalb erstmalig in einer Turnhalle etwas abseits der City-Hotels statt. Busse bringen die Läufer sukzessive zur Kollekte. Schnell macht sich Unmut breit, auch in diesem Jahr vermisst der ein oder andere mehr oder weniger wertvolles Läufergut. Ich habe Glück. Nur kurz draußen wartend, werden mir bald alle meine abgegebenen Tüten ohne Inhaltsverlust heraus gereicht, während einer der Skandinavier nur mit Mühe am Betreten der Halle zwecks Suchunterstützung gehindert werden kann: „No, you cannot go inside!” Ein paar Franzosen und Koreaner stehen offenbar schon länger herum und haben herbe Verluste zu beklagen. Trikots, Socken, sogar Schuhe fehlen, da ist eine Trinkflasche noch die geringste Abschreibung. In einem der letzten Busse sitzend, warten wir zunächst vergeblich darauf, ins Hotel zurückgefahren zu werden.

Vor den Fenstern kramt ein Österreicher vorsichtig in einer Mülltonne. „Oh, ein Trikot!” Ob da vielleicht noch mehr ... ?

Die Tonne wird vollends aufgeklappt, ruckzuck wühlen auch vier Franzosen nach Brauchbarem. Einer der betrübten Koreaner wird erlöst, bekommt er von einem der Wühler doch sein Höschen zurück. Schnell ist die Tonne umringt von weiteren Interessenten, mindestens 10 Läufer zeigen den verwunderten Businsassen, was sie bei der häuslichen Mülltrennung gelernt haben. Essensreste hier - und dorthin die Verpackungen. Gut, die übrig gebliebenen Riegel wird vermutlich niemand mehr haben wollen. Bald sucht auch ein deutscher Läufer. Unter anderem nach nicht zurückgekommenen vollen Bierbuddeln. Irgendwie wirkt die Szenerie wie eine Truppe Hartz IV- Empfänger auf wertvoller Pfandflaschensuche in Kurfürstendammpapierkörben. Nur größer.

Nach etwa 15 Minuten feiert eine ungarische Filiale Eröffnung. Die ersten Schuhe werden hochgehalten. Die Funde sprechen sich herum. Läufer, welche resigniert schon wieder im Hotel zurück waren, nehmen die anderthalb Kilometer zum Tonnenparkplatz unter ihre müden Füße, denn Busse fahren keine mehr raus. Schließlich liegt der Inhalt gleich mehrerer großer Mülltonnen beinahe vollständig akkurat verteilt auf einer griechischen Vorortstraße und wartet auf potentielle Abnehmer. Das hat etwas von Wochenend-Flohmarktbummel. Und im Bus wissen viele nicht, ob sie darüber lachen oder weinen sollen. Tragikomisch.

Wie sich herausstellt, war alles nur ein Missverständnis. Einer der Orgachefs tobt Richtung 8komma6 auf der Richterskala. Er hatte seinen Landsleuten bedeutet, Flüssigkeitsreste könnten entsorgt werden, die entsprechenden Tüten müssten nicht zurückgegeben werden. Da viele Griechen zwar großzügig, manchmal aber zudem sehr bequem sind ...

Sie werden es wieder gut machen. Wo das Rennen selbst für viele der Landhellenen Weihnachten nahe kommt, ist der Abschlussabend in Athen (traditionell erst am Montag an jährlich wechselnden Schauplätzen gefeiert) sein Silvester.

Bild: Ziel - Sanizelt mit erwartungsvollen Masochistinnen und Olivenkranz

Kommentar von Shakal Ryan, 29.11.2007, 13:06:

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Spartathlon 2006/2007 - Leistungskurs kriechisch oder das kleine Chinesikum - 7. Akt und Epilog

Beitrag von Shakal Ryan.

Siebter Akt – Kinohorror mit Alpendialekt

Kinofilmvorführung „300” für die einen, wir anderen zu Besuch im Museum. Die Geschichte der Olive und ihrer vielfältigen Verwendung sorgt vor dem Mittagessen für etwas Ablenkung, dann hat uns das Chaos wieder. Die „Hazienda” außerhalb hat nur Platz für ein Viertel des Trosses, will jedoch alle verköstigen. Für vier Schichten ist keine Zeit, also versucht man es in zwei. Anders als auf vielen Kreuzfahrtschiffen verläuft der Wechsel zähflüssig, die Kellner bemühen sich, wenigstens einen letzten Überblick zu behalten. Zu essen und zu trinken gibt es lecker und genug. Erste Bilder des Rennens fließen über einen Riesenbildschirm auf der Terrasse, Bier und Wein in lustige Kehlen. Anders als auf vielen Kreuzfahrtschiffen ist die Stimmung locker. Zu wenig Platz? Rücken wir eben enger zusammen. Erfährt man so doch auch gleich, wie viel schlimmer es manch anderem unterwegs ergangen ist. Besonders beeindruckt bin ich von Udo Wegmann, dem nach dem Lauf Teile der Füße von unten fehlen. Mein Problem des letzten Jahres hatte 2007 voll bei ihm zugeschlagen. Nun läuft er in Sandalen quasi auf rohem Fleisch und weiß nicht so recht, wie er jemals mit Gepäck in den nächsten Tagen zum Airport und nach Hause kommen soll. Tragisch.

Gleichwohl hatte Udo durchgehalten und es damit bis Sparta geschafft! Kaum zu glauben. Wenn man die Füße sieht. Beziehungsweise das, was von ihnen übrig blieb. Einen komischen Insidertip hält dazu Michael Vanicek für uns bereit. Statt mit „300” hatte er sich wohl zu „Schweigen der Lämmer” vorbereitet. Sein Rezept: eine Woche vor dem Spartathlon ausgiebig baden oder Sauna. Die weichgewordene Haut am Fußballen hernach mit einer Schere in möglichst gleichmäßige Streifen schneiden. Erst längs. Dann quer. Jeden zweiten entstandenen Würfel herauslösen. Mit Weinen ablöschen und genießen. Vielleicht Favabohnen und einen Chianti dazu? Guten Appetit. Immerhin käme es so auf dem langen Weg nach Sparta zu keinen großflächigen Hautkapriolen. Wo er Recht hat... - sein Erfolg muss alle Zweifler verstummen lassen. Beeindruckendes Muster.

Ebenso beeindruckend mal wieder die Bilanz des Team Germany: alle bislang Genannten erreichten das Ziel. Und einige andere mehr. Für 24 der 55 Hoffnungen hatte die griechische Götterwelt etwas Beistand geleistet. Hierher kannst Du noch so gut vorbereitet anreisen. Auch das Schicksal muss es gut mit Dir meinen. Bei Zeus.

Auf der mehr als 4stündigen Busrückfahrt nach Athen wird einem am Nachmittag richtig bewusst, welch ungeheure Strecke man erlaufen hat. Das Magnum aus der Eistruhe beim Fotostop am Kanal von Korinth kostet frische 4 euro. Preise wie auf Kreuzfahrtschiffen.

Welchem Hotel in Glyfada wir wohl heute zugelost werden? Unseres liegt nahe der besten Eisdiele der Welt. In dieser stimmt der Preis. „Na, noch ein drittes für auf-die-Hand?” Und das um Mitternacht. Denn der check-in ins Hotel Oceanic mutiert diesmal selbst zum abendfüllenden Spielfilm. Spätvorstellung, 22 Uhr. Neunzig Minuten. Vor uns sind erstmal einige Tschechen und Bergnachbarn dran. „Where from? Australia!?” - „Naa, Oostria!” - „Naoustria?” Mensch, Mädchen. Versuch's doch mal als Avonberaterin, wenn's als Rezeptionskraft zu schwer ist. Alpendialekte wollen gelernt sein. Gaaanz ruhig bleiben!

Epilog – das kleine Chinesikum

Das Rennen ist längst vorbei, die Schlacht ist längst geschlagen. Doch der Hormonhaushalt, die Enddolphine, sie tragen noch nach Tagen.

Nach einem relaxten Badetag, Einfachnurausschlafen im Hotel oder wahlweise individuellen Besichtigungen diverser herumliegender Altertümer wartet am Montagabend die feierliche Abschlussehrung in einem Hattatsächlichfünfsterne-Hotel in der Stadtmitte von Athen. Es heißt, wie ein Kreuzfahrtschiff nur heißen kann: Titanic. Kleidervorschlag mindestens smart casual, gerne Anzug/Kostüm, besonders gerne wird Nationaltracht gesehen. Martina Juda macht in ihrem schicken tschechischsüdtiroler Bauerndirndl extra viel Eindruck. Eusebio Bochons aus Spanien kommt als Torero daher. Manch einer der ausgewachsenen Japaner wirkt in seinem tuffigen Beinkleid, als hätten die Eltern wochenlang den Windelwechsel „versäumt”. Auch der Schotte im bleichen Papierfetzenoutfit statt Rock sorgt für Aufmerksamkeit. Woher kam der noch gleich?

Ein Nationalbewusstsein besonderer Farbe durchdringt bald den halben Raum und macht den Job für Angela Merkel nicht einfacher. Statt „free Tibet!” heißt die Parole schnell „feier Taiwan!” Akte X. Die kleinen Chinesen scheinen hunderte Fahnen und Fähnchen aus Fernost eingeflogen zu haben, das reicht für ihre gut 15köpfige Delegation plus sämtliche interkontinentale Freunde. Nach dem Genuss einiger vergorener Getränke geben damit auch Franzosen und Deutsche derart gern den völkerverbindenden Wedelmeister, dass bald die Klimaanlage auszufallen droht. Als die Finisher namentlich in Rangfolge einzeln nach vorne auf die Bühne gebeten werden, eine Mappe mit Urkunde, Zwischenzeiten sowie diversen Zusatzinfos zum Rennen erhalten, und ihre Finisher-Medaillen umgehängt bekommen, kocht der Saal. Die formosen Taiwanesen spielen dabei schon mal Peking 2008, wo man sie vermutlich leider nicht wird treffen dürfen. Wir treffen deren immer glücklichen Gesichter dafür auch am üppig gedeckten Speisetisch für Selbstbediener, welches in Qualität und Menge alles in den Schatten stellt, was es bislang im Ultramarathonbereich zu futtern gab! Darin unterscheiden sich am Ende 332 moderne von 300 antiken Kämpfern. Schlachtopfer ist nur noch der eigene Körper. Ein wenig. Und das grandiose Schlemmerbuffet. Ein wenig mehr.

Welch köstliche, ergreifende, erlebnisreiche Fünfsterne-Abschlussparty. Auf diesem Schiff geht man gerne unter.

War der Ort der Schlussfeierlichkeiten in 2006 mit dem Zappeion, gebaut 1896 anlässlich der ersten Olympiade der Neuzeit, eine sehr erhabene, sporthistorisch bedeutsame Wahl mit dafür im Anschluss in blütenweißem Atmosphärenzauber etwas hungrig lassendem Dinner, zeigt uns heuer die Jubiläumsvariante, worum es dem gepflegten Ultramarathoni eigentlich wirklich geht:

Entsprechend des neo-olympischen Grundgedanken mit zahlreichen Gleichgesinnten möglichst viel geliebten (Lauf)Sport treiben, im Wettkampf mit sich selbst eigene Grenzen und die Vorstellungen anderer Menschen und Kulturen völkerverbindend kennen lernen - und dabei möglichst wenig Sportpolitik. Dann braucht es auch kein Doping. Nur maximal leckeren Nahrungsumsatz als Treibstoff. Ja, darum tut man sich das an!

Genau darum !

Spartathlon. Für die einen ist es Wahnsinn. Für mich die längste Praline der Welt. Leonidas! Auch 2008. Olympia? Bei Jing? - Nein! Bei Zeus! Ja - viel lieber bei Zeus!

Wird das wieder bewegend ... dramatisch ... wahrhaft olympisch. Bei Zeus, ja - das wird es! Ganz bestimmt.

Leonidas wartet. Na? Keine Lust, auch mal zu naschen? Ich sage Dir, das lohnt sich. Oh ja. Bei Zeus!

Das lohnt sich!

Bild: Finishergabe - Acrylplatte mit den vier stilisierten Läufern der Panathenäischen Spiele

Kommentar von Shakal Ryan, 29.11.2007, 13:05:

Kommentar von Ralf Milke, 30.11.2007, 23:20:

Bin jetzt durch. Toll! Am Donnerstag danach im Volkspark Schöneberg warst du spürbar immer noch auf Dolphine, und jetzt klingt es schriftlich genau so frisch. Wunderbar! Zieht mich emotional förmlich rein. Wenn das nur nicht so elend weit wäre...

Glückwunsch!

Kommentar von Carsten Schultz, 02.12.2007, 01:08:

Bei mir hat es länger gedauert, aber ich bin jetzt auch durch. Zunächst war ich ob der Ankündigung, den Bericht in mehrere Teile aufzuteilen, ja skeptisch, aber nun weiß ich, warum Du das vorhattest. Ryan, ein toller Bericht zu einer hervorragenden Leistung! Ob mir die Schilderungen der Fußsohlen das Unternehmen allerdings schmackhaft gemacht haben...

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Berliner Silvesterläufe 2007

Beitrag von Ralf Milke.

Drei Silvesterläufe hat Berlin zu bieten, zusätzlich zu den zahllosen startnummerlosen persönlichen Jahresabschluss-Läufen, und zwar in Weissensee, Charlottenburg und Treptow. Der Kleinste findet in Weissensee statt mit 70 Absolventen im Hauptlauf über die Viertelmarathonstrecke. Hier gewann bei den Männern Jörg Plenzke in 36:55, der als Gastläufer bei uns schon mal die Halbmarathon-Mannschaft in Britz verstärkt hatte. Bei den Frauen war Katharina Kiele vom LC Ron Hill in 47:35 vorne. Bis auf die Eintragung in der Spalte "Verein" kann im neuen Jahr fast nichts besser werden! Festzuhalten bleibt, dass Kati damit den schnellsten Läufer der CDU Pankow klar distanzierte. Beim SCC am Teufelsberg über 9,9 km mit Hügeleinlage war mit den Top-Mittelstrecklern der LG Nord ein viertel Endlauf der Deutschen 1500-m-Meisterschaften am Start. Dieser Übermacht musste sich Lennart Sponar (32:20) als Vierter hinter Franek Haschke, Jonas Stifel und Norbert Löwa beugen (alle gemeinsam in 32:00). Schnellste Frau war die Nachwuchsläuferin Laura Opt-Eynde von jk-running in 40:54. Zwei Teilnehmer aus unseren Reihen stellten sich der Herausforderung, und beide mit Bravour: Shakal Ryan erlief sich in 39:03 den ersten Platz in der M45, und Wilfried Jackisch in 39:33 den Lorbeer in der M55. Mit gut 180 Läufern im Hauptlauf über 10 km war im Treptower Plänterwald nur ein Fünftel an Läuferinnen und Läufern gemessen am Grunewald unterwegs. Hier allerdings hatte sich die Regionalliga versammelt. Die Siegplätze gingen an Christian Krannich (LAC Berlin, 33:07) und Nancy Heinke (OSC Berlin, 40:36). Auch ohne nationale Spitzenläufer war im Plänterwald die Leistungsdichte bestechend, und hierhin, kein Wunder, zog es auch die meisten PSBler. Frank Blankenfeld lief in 42:56 persönliche Bestzeit! Eine solide Winterform stellten Olivier Gill (40:38) und Holger Geerds (41:52) unter beweis. Andrea Ruck markierte in 47:56 (2. W45) einen vielversprechenden Einstieg in die Saison 2008, und musste sich gegenüber Sonja Thiele (48:06; 2. W30) strecken, die ja erst seit kurzer Zeit bei uns auf der Bahn mittrainiert. Werner Ruck hatte nach langer Verletzungsmisere ein wenig mit der 50-Minuten-Grenze geliebäugelt und lieferte dann eine Maßarbeit ab: 49:55 (2. M70). Der Tagesschnellste Gelbe war Carsten Schultz in 36:10 (1. M35) vor Ralf Milke in 36:21 (2. M40).

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