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Dies ist ein Archiv, die aktuelle Website ist www.psb24-laufteam.de.

Berichte & Ergebnisse 2006

Schwitzen zu Britzen

Beitrag von Ralf Milke.

Ergebnisse
NamePlatz/KlasseZeit
Bärbel Rennung1. W5048:48
Michael Betsch1. M6047:50
Ralf Milke1. M4038:33

Ein schwieriger Donnerstagabend. Die einen machten alles richtig: sie kamen nicht nach Britz (und hoffentlich brachten sie sich stattdessen nicht im Wilmersdorfer Stadion um). Die anderen starteten beim 10000 m Bahnlauf der NSF im Stadion Britz-Süd, so wie es ihnen der Trainingsplan eingeflüstert hatte. Man muss bemerken: so trainingsplandiszipliniert/tapfer/wagemutig/unbeirrt/unternehmungslustig/naiv/unbeschwert/bescheuert, ungeachtet des Wetters bei diesem Sommerbahnlauf zu starten, waren nur wenige aus unserem Kreise. So heiß war es ja gar nicht in Berlin, nur in den niedrigen Dreißigern. In Britz hatte es - das scheint Sportfesttradition zu sein - eine Stunde vorm Start der 10000 m einen Platzregen gegeben. Eine Stunde später hatte sich dieses herabgeregnete Wasser auf zwei Fraktionen verteilt. Die eine verharrte in der schmierigen Oberfläche der Laufbahn. Die andere erfüllte die Luft direkt darüber. Pünktlich zum Start setzte ein zweites mal ein sehr angenehmes Tröpfeln ein, aber dieses hatte nur die Funktion, das Feld der Aufrechten während der ersten zehn Minuten zu einem überzogenem Anfangstempo zu verführen. Nach dem ersten Drittel der Strecke war ich abgehängter Zehnter, und musste anschließend noch viel Zeit liegen lassen. Trotzdem lag ich im Ziel auf Platz 5. Dabei hatte ich nur einen einzigen (noch stärker eingegangenen) Läufer überholt. In vielen Laufjahren kann ich mich an kein einziges Rennen erinnern, in dem die beiden Führenden (!!) lieber aufgegeben haben als bis ins Ziel zu laufen. Die Resultate waren rekordverdächtig. Als ich das letzte mal bei einem 10er-Wettkampf so langsam war, war ich noch minderjährig. Auch Bärbel muss sehr lange zurückdenken. Den meisten, die das Ziel erreicht haben, ging es so ähnlich. Auf die Überrundung durch Carsten wartete ich vergebens, denn nach Hälfte der Distanz hatte auch er vorgezogen, die Spikes wieder auszuziehen und nach Hause zu radeln. Was haben die, die alles richtig gemacht haben, trotzdem versäumt? Eine Zusammenkunft von einigen Leistungsbereiten (ich bleibe hier bei der Formulierung eines Mitläufers, des Gesamtsiegers, um genau zu sein), die hier ihre 25 Runden gerannt sind, und dies hinterher tunlichst keinem Nichtläufer erzählt haben. Doch, es war schön. Wie der BLV-Kampfrichter einen Läufer zusammengefaltet hat, der den Papprand von seiner Startnummer abgetrennt hatte (eine gute Viertelstunde später hatten sich alle Startnummern im Konzert von Regen und Schweiß ohnehin von den Trikots verabschiedet). Und runter vom Rasen!!! Schön, wie sich Thomas Völzke bei denen bedankt hat, die gegen geringes Entgelt bei seinem Sportfest gestartet sind. Nett, wie man zwischen Auslaufen und Dusche schnell seine Urkunde gedruckt bekommen hat. Schön, wie der Schlüssel zur benachbart liegenden Umkleidekabine von Läufer zu Läufer gewechselt, und schließlich doch zum verantwortlichen Organisator zurückkehrt ist. Mir ist das Wetter im nächsten Jahr egal. Wer 105% Luftfeuchtigkeit überstanden hat, packt auch 120%. Den Läuferabend in Britz-Süd nehme ich mir jetzt schon vor. Wahrscheinlich so um Mitte Juli herum.

PS.: Für Mittelstrecken ist tropisches Wetter weniger abträglich als Langstrecklerwetter. Es gab herausragende Resultate. Bernhard Mück, M40, LAC Berlin, lief 1000 m in 2:41. Wolfgang Kreemke, M50, Lok Potsdam, lief 1000 m in 2:50 (!). Wilfried Köhnke, M55, Polizei SV, startete nacheinander über 1000, 2000 und 3000 m. Matti Markowski, mJA, OSC, lief 3000 m im Alleingang in 8:35 (!!). Hut ab!

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